Selbstbild mit russischem Klavier: Roman
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Inhaltsangabe zu "Selbstbild mit russischem Klavier: Roman"
Gebundenes Buch"Wolf Wondratscheks Erzählen ist Seelenarchäologie." Michael Kohtes, DIE ZEIT
"Früher begann der Tag mit einer Schusswunde" - mit dieser Sammlung kurzer Prosatexte schrieb Wolf Wondratschek sich in den Status eines Kultautors. Als radikaler, liebender, experimenteller Bohemien verfasste er Verse von lakonischer Eleganz. Sein neuer Roman "Selbstbild mit russischem Klavier" ist eine glühende Hommage an die Musik und die Freiheit der Kunst.
In einem Wiener Kaffeehaus lernt ein Schriftsteller den alten Russen Suvorin kennen. Suvorin war ein erfolgreicher Pianist, doch das ist lange her. Nun steht er am Ende seines Lebens, will seine Geschichte erzählen. Gebannt hört ihm der Schriftsteller zu, denn in Suvorins Schicksal spiegeln sich ein Wille, eine Energie, die ihm vertraut sind. Und immer geht es ums Ganze: um Freiheit und Rebellion, Schönheit und Verfall, um das von der Kunst geschaffene Unvergängliche. Schon bald bekommt die Begegnung der beiden Männer, die zunächst rein zufällig anmutet, etwas Schicksalhaftes. Ein Roman voll schweifender Sehnsucht, Romantik und echtem Leben aus der Feder eines der großen deutschsprachigen Gegenwartsautoren.
Das Märchen vom Buch, dass unbedingt gelesen werden wollte
Es war einmal ein Buch. Sein Schöpfer Wolf Wondratschek taufte es auf den Namen „Selbstbild mit russischem Klavier“.
Auf seiner Reise durch die Welt der Literatur-begeisterten Menschen kam das Buch auch zu einem Nerd mit dem komischen Namen „kingofmusic“. Das Buch machte es sich auf dem Ebook-Reader gemütlich und harrte der Dinge, die da kommen mögen.
Eines Tages kam die Stunde des Buches und der Leser las die ersten Zeilen, Seiten…Doch so recht wurden das Buch und der Leser keine Freunde – zu unübersichtlich war es geschrieben, keine wörtliche Rede…Der Leser klappte das Buch zu und ließ es liegen.
Doch mit diesem Schicksal wollte sich das Buch nicht begnügen und bat um eine weitere Chance.
Da der König sich in der Zwischenzeit auch Gedanken um das Buch gemacht hatte (er hatte sich eigentlich auf selbiges gefreut), gewährte er dem „Selbstbild mit russischem Klavier“ die (verdiente) zweite Chance.
Und siehe da: der König und das Buch wurden nach und nach Freunde. Das Buch erzählte dem König die Geschichte von einem Schriftsteller, der einen abgehalfterten russischen Starpianisten kennenlernt und ihm gebannt und fasziniert bei der Erzählung seiner Lebensgeschichte zuhört. Die Geschichte des Pianisten ist eine faszinierende Reise durch die Welt der Kunst, der Musik, der Literatur – verpackt in eine definitiv nicht leicht zu lesende Art und Weise (ohne wörtliche Rede, kaum Absätze). Der König musste sich also sehr auf die Lektüre seines neuen Freundes konzentrieren.
Doch am Ende der Lektüre verneigte sich der König vor dem Buch, dankte ihm für die Beharrlichkeit, mit der es versucht hatte, ihn von sich zu überzeugen und streute die Kunde über die (trotz schwieriger Lesart) poetische und rührende Geschichte in alle Welt – auf dass mehr Menschen einer Geschichte die Chance geben, die zu entdecken sie wahrlich verdient hat.
Das Buch aber freute sich über den neuen Freund und unterhält sich jetzt mit seinen Kollegen in der Bibliothek des Königs und hofft, eines Tages erneut „entdeckt“ zu werden.
Ende