Leo und Dora: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Leo und Dora: Roman' von Agnes Krup
4.35
4.4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Leo und Dora: Roman"

Auch nach zehn Jahren als Exilant hat Leopold Perlstein, einst berühmter Schriftsteller in Wien, in der neuen Heimat Palästina noch nicht Fuß gefasst: sein Auskommen als Versicherungsangestellter ist bescheiden, seine Schreibhemmung dagegen riesengroß. Ein langer Sommer in Sharon, Connecticut im Landhaus seiner Agentin und Freundin Alma soll die Wende bringen. Doch als Leo aus dem Zug steigt, steht dort nur ein Junge, der ihm erklärt, dass das Haus in der vergangenen Nacht abgebrannt ist. Mr. Perlstein wird vorläufig mit dem Roxy, dem Gästehaus gegenüber, vorliebnehmen müssen. Das Haus ist eine Katastrophe. Und Dora, die Wirtin, erst! Doch dieser Ort - und Dora! - werden Leos Leben für immer verändern.

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:285
Verlag: Aufbau
EAN:9783351038991

Rezensionen zu "Leo und Dora: Roman"

  1. 5
    10. Mai 2023 

    Interessant und unterhaltsam

    Sommer 1948 an der amerikanischen Ostküste. In dem Landhaus seiner Agentin Alma will Leo Perlstein, einst ein berühmter Schriftsteller aus Wien, an seinem neuen Buch arbeiten. Seitdem er als unerwünschter Jude die Heimatstadt Wien verlassen musste, lebt er in Palästina und arbeitet dort bei einer Versicherung.
    In dem kleinen amerikanischen Ort soll Leo endlich seine lang dauernde Schreibhemmung überwinden und wieder als Schriftsteller sein Brot verdienen.
    Doch bei der Ankunft in Amenia erfährt Leo, dass das Landhaus in der Nacht abgebrannt ist und er in dem Gästehaus Roxy untergebracht wird. Leo ist entsetzt -sowohl von dem Gästehaus, wie auch von der Wirtin Dora. Er ahnt nicht, wie dieser Sommer und der Ort sein Leben verändern werden.

    Es ist eigentlich eine ganz einfache Geschichte, die Agnes Krup in dem Roman erzählt. Ein übellauniger Schriftsteller, deren Pläne und Erwartungen erneut durch einen Schicksalsschlag zunichte gemacht wurden, muss sich mit der unbequemen Lage abfinden und sich den Begebenheiten anpassen. Auf der anderen Seite gibt es die Wirtin Dora, die mit dem zornigen, erbitterten Man zu Recht kommen muss und ihm sein Aufenthalt so bequem und angenehm, wie es nur möglich ist, zu gestalten. Und die Umstände sind nicht gerade einfach, denn der Alltag der Menschen im Ort immer noch vom Krieg gezeichnet ist.

    Warmherzig, mit einem Hauch leichter Ironie erzählt die Autorin über das Leben der Menschen in Amenia, über eine Gemeinschaft, die zusammenhält und einander unterstützt. Liebevoll zeichnet sie die unterschiedlichen Charaktere, nach und nach enthüllt sie ihre oft tragischen Schicksale.

    Beim Lesen des Buches „Leo und Dora“ habe ich gleichzeitig das Hörbuch gehört. Das Hörbuch erschien im Aufbau Audio Verlag und wurde von Marian Funk gesprochen. Mit seiner angenehmen, gut verständlichen Stimme konnte der Schauspieler meisterhaft sowohl die Atmosphäre der jeweiligen Szenen, wie auch die Emotionen und Gefühle der Protagonisten gut vermitteln. So konnte ich leicht in die Geschichte versinken, die interessante Lektüre richtig genießen.

    Fazit: interessante Lektüre, unterhaltsame Hörstunden.

  1. Ein Buch mit sehr feinem Humor

    Leopold Perlstein hat sich auch nach Jahren in seinem Exil in Palästina noch nicht richtig eingelebt. Er arbeitet bei einer Versicherung. Vor seiner Flucht aus Wien war er ein angesehene Schriftsteller. Nun bekommt er die Chance an einem neuen Roman zu arbeiten. Seine Agentin lädt ihn dazu nach Amerika ein. Doch als er ankommt, ist seine Unterkunft abgebrannt und er muss ins Roxys ziehen, einem Gästehaus. Hier lernt er die Wirtin Dora kennen und das gibt seinem Leben eine neue unerwartete Wendung.

    Die Story an sich, mag gar nicht so besonders sein, aber ihre Umsetzung ist einfach großartig. Die Autorin hat ein Gespür für die kleinen, feinen Zwischentöne und ihr Humor ist genauso fein. Die Charaktere sind einfach sehr schön beschrieben und man muss sie ja förmlich liebgewinnen.

    Das Amerika in den späten 1940er Jahren wird sehr gut porträtiert. Die Geschichte berührt und ein wenig gruselig wird es auch.

    Ein sehr schöner Roman mit sehr feinem Humor. Lesenswert!

  1. 2,5 Sterne

    Klappentext:

    „Dann eben Amerika.

    Auch nach zehn Jahren als Exilant hat Leopold Perlstein, einst berühmter Schriftsteller in Wien, in der neuen Heimat Palästina noch nicht Fuß gefasst: sein Auskommen als Versicherungsangestellter ist bescheiden, seine Schreibhemmung dagegen riesengroß. Ein langer Sommer in Sharon, Connecticut im Landhaus seiner Agentin und Freundin Alma soll die Wende bringen.

    Doch als Leo aus dem Zug steigt, steht dort nur ein Junge, der ihm erklärt, dass das Haus in der vergangenen Nacht abgebrannt ist. Mr. Perlstein wird vorläufig mit dem Roxy, dem Gästehaus gegenüber, vorliebnehmen müssen. Das Haus ist eine Katastrophe. Und Dora, die Wirtin, erst! Doch dieser Ort - und Dora! - werden Leos Leben für immer verändern.“

    Die Geschichte „Leo und Dora“ stammt aus der Feder von Agnes Krup. Wie viele andere Rezensenten bereits festgestellt haben, ist dieser Roman von der eher ruhigen Sorte und dem kann ich mich nur anschließen. Das muss nicht immer schlecht sein, aber hier ist der Funke einfach nicht so übergesprungen wie einst erhofft. Die Figuren blieben mir meist fern und sind etwas wirr gezeichnet. Ihr Seelenleben war blass und auch hier weit weg um es irgendwie genießen zu können und ihre Entscheidungen und Wege besser zu verstehen. Krup verzettelte sich, für meine Begriffe, immer wieder so unnötig. Es gibt hier und da Längen, es gibt vorhersehbare Situationen und eben immer wieder blasse Darsteller. Die Geschichte hat Potential, wurde aber für meine Begriffe entweder nicht ausgeschöpft oder ich habe dich Story einfach nicht verstanden (wer weiß?). Alles in allem war dies eine gute Leseerfahrung aber kein Knaller aber eben auch keine Niete. Die Geschichte war für mich weder Fisch noch Fleisch. Ich vergebe 2,5 von 5 Sterne