Die große Welt

Buchseite und Rezensionen zu 'Die große Welt' von Colum McCann
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3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die große Welt"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:544
EAN:9783499248474

Rezensionen zu "Die große Welt"

  1. Die große Welt dreht sich

    Am 7. August 1974 spazierte der französische Hochseilartist Philippe Petit auf einem Drahtseil zwischen den beiden Türmen des damals noch im Bau befindlichen World Trade Centers in New York. Der irischstämmige Autor Colum McCann hat diese Aktion in eine fiktive Handlung eingebaut und schreibt in vielen einzelnen Geschichten über das Leben einiger Menschen, die in der Stadt leben.
    Leider bin ich mit völlig falschen Vorstellungen an dieses Buch herangegangen. Ich habe vor Jahren den oscarprämierten Dokumentarfilm „Man on Wire“ über die spektakuläre Aktion Petits gesehen und hatte mich auf einem Roman rund um dieses Ereignis gefreut. Bedauerlicherweise spielt es jedoch nur eine kleine Nebenrolle. Das Buch handelt hauptsächlich vom Schicksal einiger Menschen in niederen sozialen Verhältnissen, die das Ereignis vielleicht beobachtet haben, vielleicht aber auch nicht. Das gibt es den Mönch Corrigan, der mit seinem Gott ringt, die ältere Prostituierte Tillie Henderson oder Cora, die ihre drei Söhne im Vietnamkrieg verlor. Fast alle Geschichten sind in der jeweiligen Ich-Perspektive geschrieben und somit wechselt auch oft die Sprache. Das ist zwar zwangsläufig und auch sinnvoll, aber mich haben die Berichte, die im Slang geschrieben sind, ziemlich genervt. Mit einigen der Geschichten konnte ich überhaupt nichts anfangen, so zum Beispiel die Schilderung eines Telefongespräches, die die Aktionen des Hochseilartisten sozusagen aus zweiter Hand beschreibt. Ich bin zugegebenermaßen kein Fan von Kurzgeschichten und auch wenn hier so nach und nach die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Personen sichtbar wurden, konnte mich das Buch nie so richtig überzeugen. Sehr schade :(