Die Verlorenen: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Verlorenen: Roman' von Stacey Halls
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Inhaltsangabe zu "Die Verlorenen: Roman"

London 1754: Die junge Bess Bright, die in bitterer Armut, im Schlamm und Dreck des Londoner Hafens aufgewachsen ist, findet sich von einem Moment zum anderen in einem Alptraum wieder. Vor sechs Jahren musste sie ihre gerade zur Welt gekommene Tochter Clara ins Waisenhaus geben, außerstande, sie zu ernähren. Jetzt, da sie Clara endlich zu sich holen kann, sagt man Bess, dass ihre Tochter schon längst abgeholt wurde. Aber von wem? Im Kampf um Clara muss Bess die gesellschaftlichen Schranken ihrer Zeit überwinden ... um durch Stärke und Liebe schließlich zu sich selbst zu finden.

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:384
EAN:9783866124950

Rezensionen zu "Die Verlorenen: Roman"

  1. 3
    01. Mär 2021 

    Das Waisenhaus

    Die junge Bess Bright genießt einen Moment des Glücks. Neun Monate später hält sie ihre kleine Tochter Clara im Arm. Doch im Jahr 1764 ist es nicht leicht, eine ledige Mutter zu sein, die manchmal nicht weiß, ob sie am nächsten Tag genug zu essen hat. In ihrer Not gibt Bess ihr Kind im neugegründeten Waisenhaus Londons ab. Eisern beginnt sie zu sparen und sechs Jahre später will sie ihr Töchterchen wieder abholen. Entsetzt erfährt Bess, dass eine andere Frau ihr kleines Mädchen schon am Tag nach der Einlieferung aus dem Waisenhaus abgeholt hat. Wie soll sie ihr Kind nur wiederfinden?

    Dieser historische Roman hat einen besonderen Ansatz mit einem echten historischen Hintergrund. Frauen in Not konnten ihre neugeborenen Babys in dem Waisenhaus abgeben, um die Kleinen einigermaßen gut versorgt zu wissen. Welches Kind aufgenommen wurde, entschied das Los. Im Vergleich zu Kindern, die keine besondere Versorgung erhielten, überlebten die im Waisenhaus untergebrachten Kleinen erheblich häufiger. Doch was, wenn eine Mutter ihr Kind wieder selbst in Obhut nehmen konnte? Die junge Bess erlebt hier den Schock ihres Lebens. Ihre Tochter ist verschwunden. Doch Bess lässt nicht locker und sie macht sich auf die Suche nach Clara.

    Der Beginn dieses Romans liest sich sehr spannend. Die Szenen, in denen Bess ihr Kind abgibt und in denen sie feststellen muss, dass ihre Tochter verschwunden ist, gehen ans Herz. Bewundernswert ist ihre Energie, mit der sie sich auf die Suche macht. Im weiteren Verlauf finden jedoch Wechsel der Perspektive statt, die den Lesefluss irgendwie unterbrechen und gegenüber dem schönen Beginn fallen die folgenden Kapitel etwas ab. Wo man berührt sein sollte, fragt man sich, warum ist das so. Zum Ende hin jedoch fügt sich vieles und der Schluss stimmt ausgesprochen versöhnlich. Und so bleibt nach der Lektüre doch ein gutes Gefühl und das Wissen, etwas über ein kleines Stück Geschichte gelernt zu haben.

    3,5 Sterne