Sisi - Kaiserin wider Willen

Buchseite und Rezensionen zu 'Sisi - Kaiserin wider Willen' von Allison Pataki
3.65
3.7 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Sisi - Kaiserin wider Willen"

Österreich, 1853: Ohne darauf vorbereitet zu sein, wird die junge bayerische Prinzessin Sisi Kaiserin am Hof der mächtigen Habsburger, dem Zentrum der politischen Intrige und feudalen Ränkespiele. Die Ehe mit Kaiser Franz Joseph wird aus Liebe geschlossen, und es gelingt der freien, naturverbundenen Frau, die Zuneigung ihres Volkes zu gewinnen. Doch schon bald muss Sisi sich fragen, wie sie die Rolle der Monarchin erfüllen kann, ohne sich selbst zu verlieren – und ohne die Liebe zu Franz Joseph aufs Spiel zu setzen. Eine epische Geschichte über Macht, Liebe und eine der spannendsten Epochen der Geschichte Europas

Format:Taschenbuch
Seiten:587
EAN:9783746638607

Rezensionen zu "Sisi - Kaiserin wider Willen"

  1. Kaiserin Sisi

    Es gibt wohl kaum jemanden, der die Sissi-Trilogie mit Romy Schneider nicht mindestens einmal gesehen hat. Daher ist die Geschichte der jungen bayrischen Prinzessin gut bekannt. Die Autorin Allison Pataki greift diese Geschichte auf, um eine andere Seite der jungen Kaiserin zu zeigen. Dabei erzählt sie aus der Sicht von Sisi über eine relativ kurze Zeitspanne, denn der Roman endet mit der Krönung des Kaiserpaares zum König und Königin von Ungarn, die in Budapest stattfand. Wir erleben mit, wie Sisi Franz Joseph begegnet. Eigentlich sollte ihre Schwester Helene mit dem jungen Kaiser vermählt werden, doch es kommt anders. Sisi und Franz verlieben sich und heiraten. Das Volk ist begeistert von Sisi. Aber das Hofprotokoll ist streng und Sophie, die Mutter des Kaisers, ist eine bestimmende Frau, welche die Fäden in der Hand hat. Die freiheitsliebende Sisi droht sich in dieser Enge selbst zu verlieren.
    Es ist eine berührende Geschichte, die mich gefesselt hat, obwohl ich sie doch schon kannte. Dabei spielen die schwierigen politischen Verhältnisse kaum eine Rolle.
    Oft hat man die entzückende und liebliche Film-Sissi vor Augen, wenn man an die Kaiserin denkt. Doch die junge Kaiserin hatte auch andere Seiten. Das junge Mädchen, das die Freiheit so liebt, kommt an den Hof, wo Ränke und Intrigen an der Tagesordnung sind. Sie steht immer unter Beobachtung und muss sich fügen. Selbst um ihre Kinder darf sie sich nicht kümmern. Es kommt, wie es kommen muss, Sisi fühlt sich einsam, leidet darunter und entfremdet sich zunehmend auch von ihrem Mann. Sisi reist viel, um der Enge zu entkommen. Die schöne Kaiserin kümmert sich immer mehr um ihr Aussehen. Ich konnte mich gut in Sisi hineinversetzen.
    Mir hat dieser historische Roman gut gefallen.

  1. 2 Sterne

    Klappentext:

    „Österreich, 1853: Ohne darauf vorbereitet zu sein, wird die junge bayerische Prinzessin Sisi Kaiserin am Hof der mächtigen Habsburger, dem Zentrum der politischen Intrige und feudalen Ränkespiele. Die Ehe mit Kaiser Franz Joseph wird aus Liebe geschlossen, und es gelingt der freien, naturverbundenen Frau, die Zuneigung ihres Volkes zu gewinnen. Doch schon bald muss Sisi sich fragen, wie sie die Rolle der Monarchin erfüllen kann, ohne sich selbst zu verlieren – und ohne die Liebe zu Franz Joseph aufs Spiel zu setzen. Eine epische Geschichte über Macht, Liebe und eine der spannendsten Epochen der Geschichte Europas.“

    Wie viele Rezensenten bereits erfolgreich bemerkt haben, kann ich dem nur beipflichten: die Fakten hier stammen mit den Überlieferungen, den Geschichtsdaten und ja, auch mit den Filmen überein. Genau dafür vergebe ich auch die zwei Sterne. Aber, hier kommt mal wieder das große ABER. Der Sprach- und Schreibstil ist hier einfach komplett verklärt und erschlägt einfach mit zu viel Schwülstigkeit und verzettelt sich in detaillierten Personenbeschreibungen. Es ist einfach hier zu viel von allem. Es wirkt nicht mehr opulent und mit dem gewissen österreichischem Keck, sondern „schlampert“ einfach nur so vor sich dahin vor Trief und Schmalz. Dass die Geschichte rund um Sisi eine gewisse Romantik hat, wissen wir ja alle, aber übertreiben muss man es nicht. Wie gesagt, sind auch die Figuren zu überzogen. Wir Leser sollen uns in die Figur „Sisi“ hineinversetzen, bleiben aber irgendwie am dicken Tüllrock hängen und dringen nicht wirklich zu ihr vor. Denn eigentlich erleben wir hier nur Intrigen, Missgunst ihrer Schwiegermutter und anderen familiären Anhängsel gegen sie. Es fehlen hier die Vielseitigkeit, die Genauigkeit und so manche „ruhige“ Situation.

    Selbstredend werden hier die Fangemeinden der Verfilmungen immer wieder „ihre“ Sisi vor sich sehen und sie damit vergleichen - da hat es ein Buch wahrlich schwer mitzuhalten. Da dies hier aber eine Erzählung mit biografischen Einschlägen ist, ist es auch eher „Unterhaltung“ als „Sachbuch“ und demzufolge schwimmt die Story so vor sich dahin. Meins war es jedenfalls nicht und deshalb gibt es 2 von 5 Sterne.

  1. Tolles Portrait

    Das Buch " Sissi - Kaiserin wider Willen" hat mir gut gefallen. Normalerweise ist historisches nicht so mein Wohlfühlgenre, da ich persönlich keine große Ahnung von Geschichte habe und auch kein williger Rechercheur bin. So muss ich auch hier darauf vertrauen, dass die Autorin sich an der Wahrheit entlang gehangelt hat und nur wenig fiktiv ausgeschmückt oder umgebaut hat. Schön finde ich , dass sie am Ende des Buches detailliert erklärt, was historisch belegt und was reine Fiktion ist. Sehr gut beschrieben finde ich die Umstände von Elisabeths Leben bei Hofe. Diese entsetzliche Gängelei und die wirren Restriktionen, die für unadlige Menschen schlichtweg nicht zu begreifen sind. Auch die damalige Zeit hatte es in sich, teilweise las ich mit gekrümmten Fußnägeln, was sich Frauen früher so alles hatten" bieten lassen müssen". All dies, und auch die Gefühle für ihren Ehemann Franz Josef und später für Andrassy fand ich sympathisch beschrieben. Da ich auch die Verfilmungen zu dieser Geschichte nicht kenne, konnte ich das Buch ganz unbefangen und unvoreingenommen lesen und war ständig im Zwiespalt, sowohl mit mir selber (der berufstätigen Mutter des Jahres 2022), als auch mit Sissi. Einerseits war da jede Menge Mitleid, ich meine sie war 16 als sie verheiratet wurde. Mal ehrlich, mit 16 habe ich die ersten heimlichen Flirtversuche in der Dorfdisko unternommen. Dieses Leben, das Sissi führen musste finde ich unvorstellbar, grausam und fremdbestimmt. Andererseits hat dieses Leben sie später zu einer recht egozentrischen Person werden lassen, was mir manchmal ein wenig unsympathisch war. Zumindest beschreibt die Autorin Sissi so .
    Das Buch ist durchweg spannend, was ich großartig finde und es bietet einen recht guten Überblick über das Leben bei Hofe und blickt hinter die Kulissen der Schlossmauern und der verklärten Romantik.
    Ein wenig Kritik zum Ende: Ich hätte mir entweder mehr Seiten gewünscht, oder einen Folgeband. So kamen viele Passagen schlichtweg zu kurz. Zum Beispiel ihre Reisejahre. Vier Jahre lapidar in einem Satz zusammengefasst, das fand ich schade und verschenkt. Auch so manch andere Sequenz hätte zum besseren Verständnis der Lebensumstände ein wenig üppiger beschrieben sein können.

    Trotzdem bleibt mir als Fazit nur ein ganz großes Lob. Ein Buch, welches locker und spannend eine recht bekannte Geschichte aus einem anderen Blickwinkel erzählt, und mich mit dem Schreibstil so berührt hat, dass ich tatsächlich hinterher auf einer Online – Wissensseite nach/ weitergelesen habe. Und das ist doch das schönste Kompliment für ein historisches Buch.
    Fünf schillernde Sterne und eine Leseempfehlung.