Noto

Buchseite und Rezensionen zu 'Noto' von Adriano Sack
5
5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Noto"

Als sein Partner stirbt, reist Konrad mit Adrianos Asche nach Sizilien, wo sie sich in den letzten gemeinsamen Jahren ein Haus gekauft und eine zweite Heimat geschaffen hatten. Auf die Reise begleitet ihn der unter anderem junge gutaussehende Santi, der im Gegensatz zum grüblerischen Konrad, das Leben auf die leichte Schulter nimmt. Die Insel der Gegensätze wird beide auf ihre eigene Art herausfordern. Wir erleben eine ebenso turbulente wie berührende Abschiedsreise, einen liebevollen Rückblick auf gemeinsame Jahre, ein unterhaltsames Porträt der deutschen Ex-Pats auf Sizilien und einen Ausblick darauf, wie es nach einem lebensändernden Verlust weitergehen kann.  Adriano Sack liefert ein fulminantes literarisches Debüt, in dem das wilde Berlin auf das unberechenbare Sizilien trifft.

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:336
EAN:9783312013142

Rezensionen zu "Noto"

  1. Traurig und doch schön

    Der erste Blick geht auf das Cover. Macht man zwar immer, aber hier lohnt es sich. Obwohl keine Details oder realistische Darstellung strahlt es eine Freude und Zufriedenheit aus. Vielleicht zeigt es ja Noto, eine Stadt auf Sizilien oder eher den Wohlfühlort der Protagonisten des Buches.
    Sehr überrascht war ich von dem eher kuriosen Beginn des Buches. Eine Begegnung mit einem einäugigen Pferd. Skurril und bizarr auch die Anmerkung, es sehe so aus als wäre das fehlende Auge mit einem Eisportionierer ausgelöffelt worden.
    Ich Verlauf des Buches erfährt man langsam, dass es hier um die Reise eines Witwers geht. Er zählt die Stunden und Tage seit dem Tod seines Mannes.
    Zu Beginn ein sehr trauriges Buch, realistisch werden Gefühle beschrieben. So zum Beispiel sagte ich als Leser nach 16 Zeilen über Schlaflosigkeit : ja genau so fühlt es sich an und ich will gar nicht daran erinnert werden.
    Konrad, der Witwer macht sich auf eine Reise. Adriano, der Verstorbene begleitet ihn. Zu schönen gemeinsamen Orten und durch Erinnerungen. Die Farben kommen wieder und am Ende des Buches....

  1. 5
    13. Mär 2024 

    Roman über Verlust mit feinem Humor

    Vor einigen Jahren haben Konrad und sein Partner Adriano sich auf Sizilien zusammen mit Freunden ein Grundstück gekauft, um darauf ihre Traumhäuser zu bauen. Nun ist das Haus der beiden endlich fertiggestellt, doch Adriano ist fort. Er starb bei einem ebenso unnötigen wie tragischen Unfall und Konrad macht sich nun mit Mischlingshund Jack auf den Weg nach Noto. Dort will er sich nicht nur darüber im Klaren werden, was er nun mit dem Haus voller Erinnerungen anfangen soll, sondern auch einen Teil von Adrianos Asche verstreuen, die er in einer Blechdose mit sich trägt.

    „Noto“ ist der erste Roman des Journalisten und Autors Adriano Sack. Die Handlung wird aus der Sicht des Protagonisten Konrad in der Ich- und Gegenwartsform erzählt; wir begleiten ihn also hautnah in seiner Trauer und dem Versuch, dem Leben ohne Adriano wieder eine Richtung zu geben. Neben Konrad mischt sich auch immer wieder Adriano selbst ein und kommentiert die Ereignisse. Konrads Therapeutin findet das ganz normal und ein Zeichen der Verbundenheit zwischen den beiden; seltsam werde es erst, wenn Konrad auch antworte. Für mich war das eine schöne Gelegenheit, Adriano als Charakter zu erleben, auch wenn er zu Beginn des Romans schon verstorben ist.

    Konrad wird in seiner Trauer von seiner besten Freundin Jenny unterstützt, die mit Ehemann Johannes und den Kindern Loki und Skadi das zweite Ferienhaus auf dem Grundstück besitzt. Sie selbst hat allerdings auch gerade mit Eheproblemen zu kämpfen und Konrad fühlt sich abwechselnd überfordert und angenehm vom eigenen Schmerz abgelenkt. Zu allem Überfluss reist dann auch noch Adrianos Mitbewohner Santi nach Noto und verursacht Chaos in Konrads (Gefühls-)Leben.

    Was wie ein schwerer Roman über Tod und Trauer klingt, ist viel mehr als das. Adriano Sack besitzt einen sehr feinen, wenig plakativen Humor, den er in Figurenzeichnungen, Beschreibungen oder Einschüben verstreut. So macht er sich beispielsweise über die hippen deutschen Auswanderer lustig, die sich massenweise durchgestylte Häuser auf Sizilien zulegen und auch Gwyneth Paltrow hat einen Auftritt im Bärenkostüm – herrlich!