Mörderhotel: Roman
Klappentext
230 Menschen gehen auf sein Konto: Herman Webster Mudgett, den unglaublichsten Serienmörder aller Zeiten. In Chicago errichtet er eigens ein Hotel, um seine Taten zu begehen. Ein Hotel, in dem es Falltüren, verborgene Räume, Geheimgänge, einen Foltertisch, ein Säurebad und eine Gaskammer gibt. Seine Opfer erleichtert er um ihr Geld und verkauft ihre Leichen an Mediziner. Niemand weiß, was im Kopf dieses Menschen vor sich geht. Bis die Polizei ihm auf die Spur kommt und eine gnadenlose Jagd beginnt ...
Der Autor
Wolfgang Hohlbein, 1953 in Weimar geboren, ist der meistgelesene und erfolgreichste deutschsprachige Fantasy-Autor mit einer Gesamtauflage von 40 Millionen Büchern. Der Durchbruch gelang dem von der Presse als "King of Fantasy" gefeierten Autor 1982 mit MÄRCHENMOND, das seinen Siegeszug in zahlreichen Ausgaben von den USA bis in den Fernen Osten bis heute ungebrochen fortsetzt. 1993 stand sein phantastischer Thriller DRUIDENTOR für ein volles Jahr auf der Spiegel Bestsellerliste, gefolgt von vielen anderen Titeln wie ANUBIS (2005) und dem mit dem RPC Fantasy Award 2012 ausgezeichneten Bestseller THOR. mehr lesen>>>
Meine Meinung
Story
Der Hotelier Henry Howard Holmes leitet ein Hotel in Chicago zur Zeit der Weltausstellung 1893. Doch in seinem Hotel verschwinden immer wieder Menschen auf unerklärliche weise. So auch Endres Christen. Doch ihre Schwester Arlis will das nicht hinnehmen und macht sich in Begleitung des Versicherungsdetektivs, Frank Geyer, auf um nach ihrer Schwester zu suchen. Während der Ermittlungen stoßen die beiden auf immer größer Ungereimtheiten und geraten plötzlich selber in Gefahr.
Schreibstil
Hohlbein schreibt in einem leicht verständlichen Stiel, an dem man seine enorme schriftstellerische Erfahrung erkennt. Die Geschichte spielt in unterschiedlichen Zeiten und Orten und wird aus der Sicht verschiedener Charaktere erzählt.
Charaktere
Die einzelnen Charakteren werden gut beschrieben, alle wirkten authentisch.
Mein Fazit
Das Thema ist nicht neu und wurde neben zahlreichen Filmen auch schon in Romanen verfasst u.a Der Teufel von Chicago. Herman Webster Mudgett hat wirklich gelebt 1860-1893 (hingerichtet).Über 20 Morde hat er gestanden, bis zu 200 sollen es aber gewesen sein. Viele Opfer hat er in seinem Hotel umgebracht. Er hat dieses mit Geheimgängen ,Folterkammer, und Verbrennungsöfen ausgestattet. 1895 brannte es ab. Hohlbein hat die Geschichte nicht neu erfunden aber eine lesenswerte Geschichte geschrieben die an einigen Stellen etwas zu lang geworden ist . Holbein fängt die Zeit zum Ausgang des 19.Jahrhundert sehr gut ein, man kann sich sehr leicht in die Zeit der beginnenden Industrialisierung hinein versetzten. Interessant fand ich die Idee das Mudgett der Londoner Serienkiller Jack the Ripper sein soll, was Zeitlich durchaus passen könnte.
Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen
Herman Webster Mudgett der als Kind schon sehr viel Leid miterleben musste, bekommt durch einen Überfall von zwei Jungs sehr wahrscheinlich einen psychischen Knacks weg. Den einige Jahre später tötet er die beiden grausam nach dem er sie zuvor zu seinen Freunden und Handlangern gemacht hatte.
Er studiert dann Medizin wo er auch seinen einzigen Freund Henry Holmes kennenlernt. Damit sie ihr Studium finanzieren können besorgen sie Leichen für die Universität und für Kyle einen Mann der ebenfalls Leichen behandelt.
Er stellt sie dann an und sie verdienen bei ihm mehr schlecht als recht für ihr Studium. Einige Jahre später betreiben sie dann ein Hotel wo dann auch die Gäste auf sehr mysteriöse Weise verschwinden.
In dieser Zeit kommt dann auch Arlis Christen und Mr. Geyer ein Detektiv nach Chicago, beide sind sie gemeinsam auf der Suche nach Endres die Schwester von Arlis. Da sie seit einiger Zeit keinen Nachricht mehr von ihr bekommen hat macht sie sich auf die Suche nach ihr.
Wie sich herausstellt war Endres mit Mudgett verheiratet und erwartete ein Kind von ihm. Doch Arlis muss erkennen das vieles was sie in Chicago
antrifft und erfährt, sie überhaupt nicht über ihre Schwester wußte (sei es die heruntergekommene Wohnung,das sie schwanger war usw.)
Und so macht sie sich weiter auf die Suche nach Endres.
Aber wird sie sie finden?
Und was ist mit Endres, lebt sie noch oder wurde sie ebenfalls ermordet?
Meine Meinung:
Es war mein erster Roman von Wolfgang Hohlbein und ich muss sagen der Autor weiß wie man den Leser unterhalten muss.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, doch leider in einigen Passagen vor allem wo es um Arlis ging kam dann doch ab und an die Langeweile auf.
Ich finde manches wurde viel zu sehr in die Länge gezogen und einige Seiten weniger hätten dem Buch sicher auch gut getan.
Hauptsächlich spielt das Buch in Chicago 1893 als die Weltausstellung und die Stadt wohl noch sehr dreckig und heruntergekommen war.
Aber natürlich wird auch die Kindheit,Jugend und Studium von Mudgett miteinbezogen, so das man besser nachvollziehen kann warum
dieser Mann zum Mörder wurde.
Das Buch entstand nach wahren Begebenheiten was natürlich die Taten die in diesem Buch teilweise sehr erschreckend beschrieben werden
noch unfassbarer machen. Man vermutet das er über 200 Menschen im Laufe seines Lebens auf dem Gewissen hatte. Was jedoch der Autor an
dem Buch noch dazu gestaltet hat,wird dem Leser nicht ersichtlich. Das ist auch egal den es ist ja trotz allem ein Roman mit einem realen Hintergrund, mehr nicht.
Wer etwas schwache Nerven hat der sollte dann vielleicht doch Abstand von diesem Buch nehmen.
Den manche Szenen sind dann doch schon sehr brutal und ekelig vom Autor beschrieben, was jedoch auch wiederum das ganze spannend macht.
Der Nervenkitzel ist auf alle Fälle sehr wohl in diesem Buch vorhanden.
Wer also sich nicht davor scheut einen etwas sehr detaillierten Thriller über 800 Seiten, mit einiges an Brutalität anzutun der ist sicher bei diesem richtig. (Ich rate nur jedem um die Pointe nicht vorweg zu nehmen sich nicht die Seiten von Herman W. Mudgett anzuschauen)
Wegen der unnötigen Länge und dem das ich einiges dann doch langweilig fand bekommt der Roman von mir 3 von 5 Sternen.
Gute Unterhaltung
Tja, da waren sie wieder meine Probleme. Ich habe nun etliche Jahre einen großen Bogen um Wolfgang Hohlbein gemacht, da er mir schon zu viele Romane im Jahr veröffentlicht hat.
Aber zur Buchmesse wurde er mir angeboten. Und was soll ich sagen? Das schreibe ich euch zum Schluss.
Ich habe also dieses Buch in die Hand genommen und musste dann feststellen, dass dieser Roman von Anfang an zu fesseln weiß! Herr Hohlbein schafft es direkt, einen in eine Zeit des Umbruches nach Chicago zu entführen.
Er beschreibt die Stadt Chicago um 1893. Mag es nun die Hochbahn sein, die in dieser Zeit auch für die Weltausstellung gebaut worden ist, oder auch die Armut der Stadt außerhalb der Weltausstellung, alles ist sehr plastisch dargestellt. Man kann an manchen Punkten den Dreck und die Armut der Stadt richtig fühlen und schmecken, was er aber nicht durch ellenlange Beschreibungen macht, sondern immer nur kurz aber genau anreißt.
Es werden häufig Rückblenden eingebaut, die Mudgett in seiner Kindheit oder während des Studiums beschreiben. Man kann so auch den Menschen Herman Webster Mudgett besser kennenlernen und wann es mit seiner, ich nenne es mal „Passion“, angefangen hat.
Wenn der Tod eines Menschen beschrieben wird, bricht der Autor immer wieder kurz vor dem Ende ab, was meine Fantasie immer weiter befeuert hat und das was ich mir dann ausgemalt habe, war wirklich erschreckend und ging durch diesen Kniff mir persönlich einfach unter die Haut.
Auch unter die Haut gehen die Säurebäder, die immer wieder vorkommen, wo beschrieben wird wie sich alles langsam von den Knochen ablöst. Faktisch nüchtern, aber nichts für schwache Nerven.
Der Anfang vom Ende ist in diesem Buch, wo Arlis ihre Schwester sucht und auf Holmes stößt.
Alles was ich nun schreiben würde, würde auch die weitere Geschichte dieses Buches angreifen und ich würde verraten, wie es ausgeht.
Wolfgang Hohlbein hat mich mit diesem Buch absolut begeistert, die Mischung aus Horror, Thriller, Psychodrama und Geschichtsunterricht, kann einen einfach nur begeistern. Es hat immer wieder eine Mischung aus Tempo und kurzen Ruhephasen, wo man auch mal wieder das Buch aus der Hand nehmen kann. Und man feststellt, dass schon wieder ein paar Stunden vorbei sind, und man doch noch was Trinken oder essen wollte.
Alles in allem ist es ein Roman, den man lesen sollte, wenn man auf Horror oder Thriller steht, aber nicht unbedingt, wenn man selbst ein wenig zart besaitet ist und dann vielleicht Probleme mit dem Einschlafen bekommt, wenn einem mal wieder die Phantasie durchgeht, denn diese wird in bester Hitchcock-Manier angeregt.
Schade ist es teilweise, dass sich Herr Hohlbein nicht komplett an die historischen Fakten gehalten hat, aber vielleicht ist es auch genau so richtig. Genau weiß ich es nicht und man sollte vielleicht einfach einmal die Mühe machen, über Herman Webster Mudgett oder H.H. Holms zu recherchieren. Ich wünsche euch auf alle Fälle viel Vergnügen beim Lesen des über 840 Seiten langen Romans.