Im Nordwind

Buchseite und Rezensionen zu 'Im Nordwind' von Miriam Georg
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5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Im Nordwind"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:592
EAN:9783499012297

Rezensionen zu "Im Nordwind"

  1. Gelungener Auftakt

    Alice wird von ihrem Ehemann Henk misshandelt, und sieht schließlich keinen anderen Ausweg, um ihre Tochter Rosa vor ihm zu schützen, als sich scheiden zu lassen. Nicht leicht im Hamburg 1913, da Frauen leider kaum Rechte haben und Alice Gefahr läuft, auch bei einer erfolgreichen Scheidung ihre Tochter zu verlieren.

    John Reeven, der zu einer alteingesessenen Familie gehört, berät aus guter hanseatischer Tradition auch mittellose Hamburger. Obwohl die Chancen für Alice, sich aus ihrer Ehe zu lösen, sehr schlecht stehen, erklärt er sich bereit, sie zu vertreten.

    Mit hat der Schreibstil wie schon bei den vorherigen Büchern, die ich von der Autorin gelesen hatte, sehr gut gefallen. Auch die verschiedenen Erzählstränge und auch die Rückblicke in Alice Vergangenheit, die mehrere Facetten der Geschichte abbilden, fand ich gut auseinanderzuhalten. Was mich persönlich etwas unglücklich zurückgelassen hat, war der starke Cliffhanger am Schluss – zum Glück erscheint der zweite Teil schon im Herbst.

    Insgesamt ein interessanter, aber auch unterhaltsam geschriebener Roman, ich freue mich auf den zweiten Teil.

  1. Tolle Familiengeschichte

    Ich liebe historische Familiengeschichten, die in Hamburg angesiedelt sind. Hamburg ist für mich einfach die schönste Großstadt Deutschlands. Und mit ein wenig Ortskenntnissen macht es auch gleich doppelt so viel Spaß. Sich vorzustellen, wie bestimmte Orte und Straßen vor sehr langer Zeit einmal ausgesehen haben, finde ich immer wieder spannend. Und genau dieses Vorstellen macht Miriam Georg mit ihrem Stil unheimliche einfach. Klar und schnörkellos, dabei aber trotzdem sehr bildhaft erschafft sie schnelle eine Atmosphäre. Egal ob auf dem Hamburger Dom, in einer ärmlichen Arbeiterwohnung oder der vornehmen Villa. Schon allein dadurch hat mir das Buch großen Spaß gemacht.

    Die Geschichte ist unheimlich mitreißend. Schon nach wenigen Seiten war ich abgetaucht. Zuweilen lies es mich auch sprachlos zurück, ob er Zustände und den gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten. Und dank des gefälligen Stils flogen die Seiten beim Lesen nur so dahin.
    Die Figuren sind vielfältig und bieten Abwechslung. Gelegentlich fehlt es ihnen etwas an Tiefe, da bleiben die Dialoge und Handlung etwas oberflächlich und dann wird es auch etwas vorhersehbar. Weil für mich aber das Gesamtpaket stimmig ist, ich mich keine Sekunde lang gelangweilt habe und vollkommen mitgerissen war, hat mich das aber gar nicht so sehr gestört.