Inhaltsangabe zu "BONJOUR, SAINT-EX!"
Am 31. Juli 1944 hebt der physisch und psychisch angeschlagene Kriegspilot Major Antoine de Saint-Exupéry auf dem Flugplatz Bastia-Borgo (Korsika) mit einem Aufklärungsflugzeug ab und kehrt nicht mehr zurück. Ein deutscher Jagdpilot gibt an, ihn abgeschossen zu haben. Jahrzehnte später fliegt Fabian, der Sohn des Jagdpiloten, die Route seines Idols, Major „Saint-Ex“, nach. Am Himmel über Frankreich wird Fabian mit seinem Flugzeug in ein Universum jenseits von Raum und Zeit geschleudert. An seiner Seite erscheint ein mysteriöser Flügelmann und beginnt mit ihm ein sehr persönliches Gespräch ...
Au revoir, Monsieur de Saint - Exupéry!
Ein Flieger begibt sich auf Spurensuche zu einem Flieger. Der erste ist ein ehemaliger Jagdflieger der deutschen Luftwaffe, der zweite weltberühmt: Antoine de Saint – Exupéry flog zuletzt als Aufklärungsflieger in einer Lightning P-38 und kam vom seinem letzten Flug am 31. Juli des Jahres 1944 nicht zurück. Erst um die Jahrhundertwende finden sich erst ein Armband des Fliegers im Netz eines Fischers und dann das Wrack abseits der Route bei der Ile de Riou vor Marsailles. Fabians Vater, Messerschmitt-Pilot der im Jahr 1944, könnte den beidseitig der Front verehrten Schriftsteller abgeschossen haben. Fabian möchte an einem 31. Juli die Route abfliegen und fliegt dazu nach Bastia – Korsika – den Ausgangspunkt des Fluges von Saint – Ex, den der besser nicht angetreten hätte.
In der Luft in Richtung Grenoble, als Fabian gerade den Autopiloten einschaltet und in NACHTFLUG, einem der bekannten Fliegerbücher des Franzosen blättern will, findet sich plötzlich ein riesiger Schatten neben seinem Sportflugzeug: Ist das eine Lightning?
In der Novelle beginnt ein Dialog über drei Generationen von Fliegern hinweg, der kleine Prinz ist immer mit dabei. Bekommt Fabian die sich selbst gestellten Fragen beantwortet?
* * *
Trauboth macht uns vertrauter mit dem fliegenden Dichter, dem dichtenden Flieger den die meisten Leserinnen und Leser der Welt „nur“ durch den kleinen Prinzen kennen, der auch sehr schön den Einband des Buches ziert. Es führt zu ihm hin, der „die arme Welt der Erwachsenen und die reiche der Kinder zusammenführte“ und dessen Weisheiten zu den nicht nur literarischen Kostbarkeiten der Welt zählen. Es führt auch zum Flieger, der einst von Toulouse über die Pyrenäen nach Dakar die Post beförderte und dann dafür über den Atlantik setzte.
Jörg H. Trauboth, selbst ehemaliger Oberst der Luftwaffe, der den Flug seiner Hauptfigur selbst „vor flog“, führt uns zu dessen Romanen, die so oft von der Fliegerei handeln, den Abenteuern, dem Leben und dem Tod. Bücher, die vor achtzig Jahren und mehr geschrieben wurden.
Es ist ein spannendes, ein bildreiches Buch, es ist eine Novelle, die sehr dicht und anschaulich nicht nur von Antoine de Saint – Exupéry erzählt, sondern auch von seinen Ansichten, seinen Botschaften, von Frieden und Krieg. Bezüge zur heutigen Zeit machen das Büchlein verblüffend aktuell.
Mit diesem Buch halten wir eine wunderbare „Zusammenfassung“ in der Hand, in den Medien würde vielleicht stehen: „Alles über Saint-Exupéry!“. Das literarische Werk wird den Leserinnen und Lesern vorgestellt, der Verfasser bleibt dabei immer im Vordergrund. Vieles, was uns durch den Kleinen Prinzen bekannt ist, wird uns noch deutlicher, oder wird überhaupt erst verstanden, wenn man etwas einen der berühmtesten Franzosen weiß.
In sechs Kapitel hat Trauboth diese zwar an Seiten überschaubare, an Inhalt jedoch sehr dichte Novelle eingeteilt und zwei weitere drangehangen, in denen er sich der Spurensuche und der Literatur des Dichters widmet. In Spurensuche erklärt er auch, dass er in Bastia seine Recherchen fortsetzte und des Fliegers Route selber nachgeflogen ist.
Hilfreich ist ebenso, dass DER FLIEGER, SÜDKURIER, NACHTFLUG, WIND, SONNE UND STERNE, DER KLEINE PRINZ, DIE STADT IN DER WÜSTE und MANON, DIE TÄNZERIN vorgestellt werden. Das Buch führt zu Saint - Exupéry und damit den Büchern, die fast alle vor DER KLEINE PRINZ geschrieben worden.
Das Büchlein bekam den sehr passenden Titel „Bonjour, Saint – Ex!“, wir haben „Guten Tag“ gesagt zu Antoine de Saint – Exupéry und ich würde vorschlagen als letzte Zeile unter das Kapitel als lachten alle Sterne... zu schreiben:
„Au revoir, Antoine!“
Es zählt vermutlich jetzt schon zu meinen Jahrershighlights.
Ich durfte die Novelle, die am 01.05.2022 erscheint vorab lesen. Vielen Dank an Autor und Verlag.