William Golding, den britischen Autor und Literaturnobelpreisträger von 1983, zog es schon früh zum Schreiben. Bereits mit sieben Jahren soll er angefangen haben erste Werke zu verfassen.
Golding wird am 19. September 1911 in St. Columb Minor geboren, einem Dorf an der Nordküste von Cornwall. Der Vater ist Lehrer. Die Mutter ein Mitglied der Suffragetten, organisierten Frauenrechtlerinnen, die für das Frauenwahlrecht eintreten. Die Familie drängt den Schüler und Heranwachsenden in Richtung der Naturwissenschaften. Schließlich beginnt Golding tatsächlich widerwillig ein Studium der Naturwissenschaften in Oxford. Zwei Jahre später aber hält er es nicht mehr aus, revoltiert und verlagert seinen Studienschwerpunkt zu englischer Literatur.
Mit 23 Jahren erscheint sein erster Gedichtband. Nach Abschluss seines Studiums unterrichtet er ab 1939 Englisch an der Bishop Wordsworth's School in Salisbury. Der Zweite Weltkrieg bereitet seinem literarischen Schaffen ein vorläufiges Ende. Golding meldet sich freiwillig zur Navy und bleibt sechs Jahre auf See. Die Kriegserlebnisse prägen ihn. So dient Golding auf einem britischen Zerstörer, der bei Verfolgung und Versenkung des deutschen Schlachtschiffes Bismarck beteiligt ist. Am D-Day nimmt er an der Invasion in der Normandie teil. Golding befehligt ein Landungsschiff.
Nach dem Krieg kehrt William Golding in den Schuldienst zurück und beginnt wieder zu schreiben. Sein erster Roman „Herr der Fliegen“ entsteht noch ganz unter dem Eindruck der eigenen Kriegserlebnisse. Herr der Fliegen erscheint 1954 und entwickelt sich schnell zum Weltbestseller und Kultbuch. Dieser Erfolg erlaubt es ihm seine Lehrertätigkeit aufzugeben und sich ganz dem Schreiben zu widmen.
Neben zahlreichen weiteren Preisen wird Golding 1980 mit dem Booker Prize und 1983 mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt. Königin Elizabeth II erhebt Golding 1988 in den Ritterstand.
1993 stirbt William Golding im Alter von 81 Jahren.