3000 Yen fürs Glück

Buchseite und Rezensionen zu '3000 Yen fürs Glück' von Hika Harada
3.65
3.7 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "3000 Yen fürs Glück"

Was fange ich mit 3000 Yen an? Kaufe ich mir dafür eine Teekanne? Eine rosa Geldbörse? Oder lade ich meine Freundinnen zum Essen ein? Kotoko, die Matriarchin der Familie Mikuriya, ist überzeugt: Wie man diese eher kleine Summe ausgibt, sagt viel über die eigene Persönlichkeit aus. Und ihre Enkelin Miho stellt fest, dass da etwas dran sein muss ... Vier Frauen im heutigen Japan, ihre Träume und Wünsche. Ob es die erste Liebe der jungen Miho ist oder die langjährige Ehe ihrer Mutter, die Sorgen der Großmutter um ihre Rente oder die Familienplanung von Mihos Schwester – sie alle machen sich Gedanken um ihre Zukunft und fragen sich: Beeinflusst Geld unsere Persönlichkeit? Wie weit können wir unser Schicksal bestimmen? Ist es je zu spät, von vorn anzufangen?

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:288
Verlag: dtv
EAN:

Rezensionen zu "3000 Yen fürs Glück"

  1. 4
    17. Apr 2023 

    Die finanzielle (Un-)Abhängigkeit von Frauen

    Wie jemand 3000 Yen (ca. 20 Euro) verwendet, das sei entscheidend für das ganze Leben; zumindest Mihos Großmutter Kotoko zufolge. Von ihr lernt sie den Grundgedanken des Sparens, aber seitdem hat sie nicht allzu sehr auf ihre Finanzen geachtet. Ähnlich geht es ihrer Mutter Tomoko, Mihos Schwester Maho hingegen scheint eine wahre Expertin zu sein. Doch ganz unterschiedliche Ereignisse zwingen die vier Frauen dazu, ihr Verhältnis zum Geld und auch ihren Platz in der Gesellschaft zu überdenken.

    In „3000 Yen fürs Glück“ erzählt Hika Harada die Geschichte von vier unterschiedlichen Frauen aus drei Generationen. Im Fokus steht immer eine von ihnen, in der dritten Person und der Vergangenheitsform. Nur einmal kommt noch eine andere Person zu Wort, aber dazu später mehr. Übersetzt wurde der Roman gekonnt von Cheyenne Dreißigacker, der es gelingt, den unterschiedlichen Ton der Charaktere einzufangen.

    Zunächst steht natürlich das Sparen im Mittelpunkt. Jede der Frauen hat ihre eigene Motivation, damit zu beginnen. Rentnerin Tomoko hat Angst, ihre Ersparnisse aufzubrauchen und ihre Kinder irgendwann nicht mehr unterstützen zu können. Ihre Schwiegertochter Tomoko verwaltet zwar die Finanzen der Familie, ist aber ansonsten völlig von ihrem Ehemann abhängig. Miho lebt im Moment über ihre Verhältnisse, während ihre Schwester Maho versucht, mit ihren reichen Freundinnen mitzuhalten. Es geht also neben dem Thema Altersarmut auch um die Stellung der Frau in der japanischen Gesellschaft, ihrer Abhängigkeit vom Gehalt des Ehemanns, dem Umgang mit ihr in der Arbeitswelt und dem immer noch starren Bild von der klassischen Rollenverteilung.

    In Bezug auf die genannten Themen erscheint es umso unverständlicher, dass die Autorin in einer der Perspektiven auch einen Mann zu Wort kommen lässt. Dieser ist kein Familienmitglied, sondern nur ein flüchtiger Bekannter der Großmutter. Sein Handlungsstrang trägt nichts Neues bei, er verstärkt nur noch bereits bestehende Konflikte und Klischees. Warum dann nicht eine bereits eingeführte männliche Figur zu Wort kommen lassen? Ansonsten ein gelungener Roman über ein wichtiges Thema.

  1. Episodengeschichte über das Sparen

    "3000 Yen fürs Glück" hat sich für mich angefühlt wie ein Episodenfilm über das Sparen. Wir verfolgen verschiedene Menschen aus verschiedenen Generationen, lernen mehr über ihre Einstellung zum Sparen und vor allem über die Gesellschaft, in der sie sich bewegen.

    Das Konzept finde ich extrem spannend, leider fand ich die Ausführung etwas langweilig. Das liegt unter anderem daran, das die einzelnen Episoden zwar verworren sind, aber dennoch auf mich sehr fragmentiert gewirkt haben. Jedes Kapitel zeigt nur eine Vignette auf die jeweilige Person und gibt nur kleine Einblicke. Dadurch fühlt es sich auch teilweise an, als werden die einzelnen Perspektiven einfach nur abgearbeitet, um ein breites Bild zu erzeugen. Deshalb konnte ich auch zu keiner der Personen eine wirkliche Bindung aufbauen, sie sind mir fast alle egal. Diese Vignetten haben alle mit Geld zu tun und zeichnen deshalb ein leicht eindimensionales Bild der Personen. (Obwohl ich wie gesagt trotzdem gute Einblicke in die Gesellschaft erhalten habe).

    Was mich auch etwas gestört hat (ist aber sehr persönlich denke ich): Vorne im Buch ist der Umrechnungskurs von Yen genannt. Trotzdem ist es mir beim lesen sehr schwer gefallen, diese Beträge zu greifen, da sie in keiner Relation standen. Ist das viel, ist das wenig? Was kostet das Leben allgemein? Man konnte sie quasi mit nichts vergleichen und ich glaube deshalb konnte ich auch keinen Zugang zum Buch finden.

    An sich ein interessanter Einblick aber bestimmt ein Buch, das ich leider schnell wieder vergessen werde.

  1. Du hast 20,84 Euro

    Japanische Lebensart als Werkzeug unserer europäischen Sicht...
    Wie investiere ich mein Geld?
    Was steckt hinter der Zufriedenheit durch Konsum?

    "3000 Yen fürs Glück" von der Autorin Hika Harada.
    (20,84 Euro entsprechen ungefähr den 3000 japanischen Yen).

    Schriftstellerin:
    Sie wurde 1970 in der Japan geboren geboren. Ihre Bücher zeichnen sich oft durch eine "rührende" Textbasis aus. Harada konnte schon in jungen Jahren in der Welt der Literatur einen wichtigen Platz einnehmen. In Japan wurde dieser Roman zum Bestseller No. 1.

    Der Roman wird am 21. April 2023 auf dem deutschen Markt veröffentlicht.

    Deutsche Übersetzung: Cheyenne Dreißigacker

    Zum Inhalt:
    4 Frauen aus 3 Generationen nehmen den Leser mit in ihr Leben.
    Alle haben individuelle Wünsche und Träume für ihre Zukunft.
    Sie stellen sich die Frage, in wie fern Geld & der damit verbundene Konsum unsere Persönlichkeit prägt & beeinflusst.
    Können wir unser Schicksal mitbestimmen?
    Kann ich jederzeit noch einmal von vorn beginnen oder ist es irgendwann zu spät dafür?

    Alles Fragen, die auch mich schon bewegt haben.
    Somit hatte ich wirklich das Bedürfnis, durch den Roman weitere Gedankenanregungen zu bekommen. Ich war echt gespannt und freute mich, als das Vorab-Leseexemplar bei mir eintraf.

    Mein persönlicher Eindruck:
    Cover:
    mit seiner farbenfrohen, fröhlich anmutenden Gestaltung & im Center eine typische Winkekatze, begrüßt mich das Buch.
    Ich fühle mich zu dem Buch sofort hingezogen & beginne mit der Lektüre ohne Zeit zu verlieren .

    Botschaft:
    es wird sehr schnell klar, dass die Autorin ein "To-Ratgeber" für die japanische Gesellschaft kreiiert hat.
    Viele der erzählten Begebenheiten sind absolut typisch für Japan, dessen Wertegefüge und gesellschaftlichen Konsens.
    Obwohl ich keine "Erdbeben-ähnlichen" neuen Erkenntnisse aus der Lektüre mitnehme, erreicht mich die grundlegende Botschaft:
    "Deine finanziellen Investitionen sollten einen weiten Rahmen von positiven Auswirkungen auf dein gesamtes Sein haben."

    Diese kommt bei mir an & gefällt mir gut.

    Nach der Lesung habe ich immer mal wieder über diese Botschaft nachgedacht und fühle mich ermutigt, eben diese Erkenntnis in mein Leben und meiner Finanzplanung umzusetzen.

    Zusammenfassung & Fazit:
    Es ist der Autorin gelungen, ein Werk zu präsentieren, dass Menschen überall auf dem Erdball ansprechen und ermutigen kann.

    Die deutsche Übersetzung ist gut gelungen und ich habe das Buch zügig gelesen.
    Die Erzählung ist lebendig und aktivierend geschrieben.
    Insgesamt sind die Charaktere gut gezeichnet und die zu Grunde liegende Botschaft klar verständlich präsentiert.

    Ich vergebe sehr gute 4* Lesesterne **** verbunden mit einer Leseempfehlung an alle Lesefreunde eines jeden Genre.
    Es ist ein ungewöhnlich, liebevoll und mit viel gedanklicher Vorarbeit prall gefüllter - gelungener "Cross-Age-Roman".

    ISDN: 978-3423283359
    Seitenzahl: 298
    Formate: elektronisch & Paperback sowie CD/MP3-Audio
    Verlag: dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.