Vergessene Seelen

Inhaltsangabe zu "Vergessene Seelen"
Der dritte Fall für Max Heller - und sein ganz persönlicher AlptraumDresden 1948: Ein heißer Sommer, drei Jahre nach Kriegsende. Die große Währungsreform stürzt das besetzte und aufgeteilte Nachkriegsdeutschland in eine Krise. Inmitten der mühsamen Wiederaufbauarbeiten bekommt es Oberkommissar Max Heller mit dem Fall eines 14-jährigen Jungen zu tun, dessen Todesursache völlig unklar ist. War es ein Unfall, Mord oder sogar Selbstmord? Heller stößt bei seinen Ermittlungen auf eine Wand des Schweigens und wird dabei mit seinem ganz persönlichen Albtraum konfrontiert, den er längst vergessen geglaubt hatte.
Atmosphärischer Nachkriegskrimi
Es ist ein heißer Sommer im Jahr 1948 in Dresden. Drei Jahre ist nun der Krieg zu Ende, die Stadt befindet sich im Wiederaufbau. Max Heller ermittelt mittlerweile in seinem dritten Fall. Ein Toter in einem Abflussschacht, kurz darauf ein toter Junge auf einer Baustelle. Die Lösung des Falles bringt Heller nicht nur an seine physischen Grenzen, sondern weckt auch lang verdrängte bedrückende Erinnerungen.
Der Autor Frank Goldammer erzählt in diesem Buch nicht nur eine durchaus spannende Kriminalgeschichte, er zeichnet auch ein atmosphärisches dichtes Bild der damaligen Zeit. Mit viel Einfühlungsvermögen lässt er seinen Oberkommissar nicht nur die Ermittlungen leiten, sondern auch im familiären Bereich hat Max Heller einiges an Problemen zu lösen. Der Zwiespalt, dem System, der Obrigkeit anzugehören, aber trotzdem die Menschlichkeit nicht zu verlieren, verlangt dem Protagonisten einiges ab. Männer, die traumatisiert und verroht aus dem Krieg heimkehren, desolate Familien- und Wohnverhältnisse, verwahrloste Kinder, Menschen, die ein wahnsinniges Regime überlebt haben, nur um dem nächsten politischen Irrsinn ausgesetzt zu werden.
Die realistischen Schilderungen der Sorgen und Nöte der Dresdner Bevölkerung, wie die Lebensmittelknappheit, die Geldentwertung, das Unwesen der Kriegsgewinnler und politischen Wendehälse runden das zeitgeschichtliche Bild ab.
Obwohl ich die ersten beiden Bände nicht kannte, konnte ich dem Geschehen gut folgen. Goldammers Sprache ist prägnant und eindringlich. Ich bin sicher, dass ich nun auch die Vorgänger dieser Serie lesen möchte