Inhaltsangabe zu "Geschwister im Gegenlicht: Roman"
Der große Familienroman von Bestsellerautorin Sabine Bode
Familie, nein danke lautet Sonjas Lebensmotto – und damit ist sie stets gut gefahren. Bis ihr Bruder Rolf überraschend an der Ostsee auftaucht und in der dunklen Familiengeschichte zu graben beginnt. Lebensnah und feinfühlig erzählt Sabine Bode von einem ungleichen Geschwisterpaar, das die Narben seiner Herkunft nicht länger versteckt.
Wenn der eigene Bruder plötzlich vor der Tür steht, kann es das eigene Leben ganz schön durcheinanderwirbeln. Während Sonja das Kapitel Familie schon vor Jahren geschlossen hat, ist der Erkenntnisdrang bei Rolf taufrisch. Seine Mission ist es, die Schwester zur gemeinsamen Familienaufarbeitung anzustiften, aber Sonja fällt es schwer, sich auf die neue Nähe einzulassen. Doch dann bittet ihre Nichte Nina sie um Hilfe. Halb widerwillig, halb neugierig kehrt Sonja ihrer friedlichen Ferienwohnung an der Ostsee schließlich den Rücken und macht sich mit Rolf in dessen rostigem VW-Bus auf die Reise an die Orte ihrer gemeinsamen Vergangenheit und in ihr Elternhaus, einen Ort des Schreckens. Bestsellerautorin Sabine Bode erzählt in ihrem zweiten Roman höchst authentisch von den Traumata eines Geschwisterpaares, die ihren Ursprung in der NS-Zeit haben.
Familie, nein danke
Das hat Sonja immer gedacht, wenn der Gedanke an ihre Eltern aufkam. Auch das Verhältnis zu ihrem Bruder Rolf ist nicht das Beste. Sie scheinen immer aneinander vorbei zu reden. Dann meldet sich Rolf mit seiner jüngsten Tochter Nina bei Sonja in ihrem Feriendomizil an der Ostsee an. Ein wenig durcheinander bringt er Sonja damit schon. Sie hat den Tod von ihrem Mann noch nicht richtig überwunden und will nach der Trauerphase erst wieder zum Leben finden. Dass ihre junge Nichte ihr durch ihre alleinige Anwesenheit helfen könnte, geht Sonja nach und nach immer deutlicher auf.
Die Geschwister Sonja und Rolf sind in der Nachkriegszeit im Rheinland aufgewachsen. Wegen eines deutlichen Altersunterschiedes waren sie Bruder und Schwester und doch wieder nicht. Und so scheint es auch heute noch, wo Rolf um die Sechzig ist und Sonja auch schon die Fünfzig überschritten hat. Wie werden sie die gemeinsame Zeit überstehen? Oder wird Sonja getreu ihrem Motto froh sein, wenn die liebe Verwandtschaft sich wieder auf den Weg gemacht hat. Überraschend für Sonja ist Rolf nicht der starke große Bruder, den sie erwartet hat, und für die dreizehnjährige Nina empfindet sie fast schon eine Bindung. Die gemeinsamen Tage halten vielleicht mehr als sie versprachen.
Dieses Hörbuch wird perfekt und angenehm vorgetragen von Hemma Michel. Durch die wunderbare Lesung kann man der Geschichte und den Empfindungen Sonjas und Rolfs sehr gut folgen. Das Schweigen der Eltern hat es ihnen als Kinder erschwert, die Eltern zu erkennen und ihren Weg zu finden. Erst als Erwachsene machen sie sich auf, jeder und jede auf seine oder ihre Weise, das Wesen von Mutter und Vater zu entschlüsseln. Nicht nur Schönes entdecken sie und mit Eltern, die in der Nazi-Zeit ihren Mann oder ihre Frau standen, muss erstmal zurecht kommen, bevor man entscheiden kann, ob und wie man sie konfrontiert. Weder für Sonja noch für Rolf war es leicht und Beide haben Wunden davongetragen. Es besteht die Hoffnung, dass sie als Geschwister ein wenig besser zusammenfinden. Sie auf ihrem Weg zu begleiten, ist ein beeindruckendes Erlebnis, das Gedanken an die eigenen Eltern und Großeltern auslöst. Vielleicht haben Kinder, Enkel und Urenkel doch noch einiges aufzuarbeiten.