Affenhitze

Buchseite und Rezensionen zu 'Affenhitze' von Volker Klüpfel
4.35
4.4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Affenhitze"

Kluftinger kommt ins Schwitzen Zefix ... was für eine Hitze! Eigentlich viel zu schwül, um vor die Tür zu gehen. Aber Kluftinger hat keine Wahl: Er muss in der Tongrube ermitteln, in der Professor Brunner vor einiger Zeit das berühmte Skelett des Urzeitaffen "Udo" ausgegraben hat. Nun wurde Brunner verscharrt unter einem Schaufelbagger gefunden. Der Wissenschaftler, der mit seinem Fund beweisen wollte, dass die Wiege der Menschheit im Allgäu liegt, hatte viele Feinde. Kluftinger hat deshalb gleich mehrere Verdächtige im Visier, darunter die Mitglieder einer obskuren Sekte. Aber auch privat muss sich der Kommissar um ein Observationsobjekt kümmern: Die Tagesmutter seiner kleinen Enkelin verfolgt höchst seltsame Erziehungsansätze. Grund genug, ihr genauer auf die Finger zu schauen und Flugstunden mit Doktor Langhammer und seiner neuen High-Tech-Drohne auf sich zu nehmen. Doch der Probeflug gerät gefährlich aus dem Ruder ...

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:560
EAN:9783550201462

Rezensionen zu "Affenhitze"

  1. 4
    28. Mai 2022 

    Klufti und das Buch

    Diese Hitze - und Klufti hat auch noch die Aufgabe als Interimspolizeipräsident am Hals. Das mit dem Abschieben auf die Kollegen will nicht so recht klappen. Unverhofft erfolgsgekrönt wird Kluftingers Gedanke, dass ihm eigentlich eine Assistentenstelle zustehen müsste. Doch auch richtige Arbeit gibt es. Bei der öffentlichen Vorstellung einer archäologischen Grabungsstelle unter Beteiligung der hohen Politik sollen Kluftinger und sein Team für die Sicherheit sorgen. Womit sie dabei überhaupt nicht rechnen, die Leiche des Grabungsleiters Dr. Brunner zu finden. Wie hat der dort, wo er eigentlich graben wollte, im Ton verschwinden können?

    Und dann wäre da in Kluftis zwölftem Fall auch noch die neue Kinderfrau von seiner Enkelin Maxima. Wozu brauchen sein Sohn und dessen Ehefrau bloß eine Kinderbetreuung? Eine Fremde? Das muss sich Klufti mal genauer anschauen. Und modern werden will er auch. Schließlich gibt es da das Buch in den sozialen Medien und endlich will Kluftinger wissen, wie es da so zugeht. Und für den Flohmarkt für den guten Zweck kann man da ja einen Aufruf starten. Beim Ermitteln kann er sich auf sein Team verlassen. Besonders Richie legt sich ins Zeug. Manchmal etwas mehr als Klufti ertragen kann, aber wenn es brenzlig wird ist Richie einfach unverzichtbar.

    Nach etlichen Büchern in gedruckter Form sollte man sich wirklich mal ein Hörbuch gönnen. Ganz toll gelesen von den Autoren, die ihren Klufti aus dem Effeff kennen, und Martin Umbach. Da wird jeder Dialekt zelebriert, manchmal bis an die Grenze des für norddeutsche Ohren gerade noch Verständlichen, aber nie darüber. Es lässt sich nicht vermeiden, beim Hören immer wieder laut aufzulachen. Wie immer geht es turbulent zu mit Klufti, seiner Familie, seinen Kollegen und natürlich Dr. Langhammer, zu dem Kluftinger über die Jahre eine innige Hassliebe entwickelt hat. Es ist wieder, schön von diesen allen zu lesen oder zu hören. Kluftinger ermittelt schlau und mit der Unterstützung seines Richie muss der Fall gelöst werden. Neben den anderen Eindrücken gerät das etwas zur Nebensache. Das wird jedoch völlig aufgefangen, durch das Wiederlesen mit den lieb gewonnenen Figuren. Beste Unterhaltung.

    4,5 Sterne

  1. Ausgerechnet beim Besuch des

    Ausgerechnet beim Besuch des bayerischen Ministerpräsidenten in einer Allgäuer Tongrube, in der das Skelett eines Urzeitaffen, möglicherweise das missing link zwischen Affen und Menschen, wird die Leiche des zuständigen Grabungsleiters gefunden. Kluftinger, kommissarischer Polizeipräsident, ist vor Ort und übernimmt sofort die Ermittlungsarbeit. Der Ermordete war mit seinen nassforschen Theorien zu "Udo", dem nach ihm benannten Urzeitaffen, nicht unumstritten, aber lässt sich daraus ein Mordmotiv ableiten? Ins Visier Kluftingers geraten zunächst andere Wissenschafter, aber eine weitere Spur reicht weit zurück in den deutschen Osten unmittelbar nach der Wende und fordert Kluftinger persönlichen Einsatz. Doch nicht nur der Fall beschäftigt den Hauptkommissar, im Team gibt es Reibereien, die er unter Kontrolle halten muss, zudem ist er andauernd damit beschäftigt, seinen Status auf facebook, wo er sich frisch angemeldet hat, zu überprüfen. Doch als wäre das nicht genug, auch im familiären Umfeld zeichen sich gewichtige Probleme ab. Sein Enkelkind wird in die Obhut einer Tagesmutter gegeben, diese und ihre Erziehungsmethoden sind Kluftinger höchst suspekt, daher überlegt er sich dauernd merh oder weniger erfolgreiche Überwachungsmethoden, die ihn des öfteren in prekäre Situationen bringen. Und seine Frau ist Mitorganisatorin eines Flohmarkts zugunsten Asylbewerbern, dabei sieht sie die Wohnung nach brauchbarem Material durch und nutzt die Gelegenheit gleichzeitig um auszumisten. Dabei sind Dinge, die Kluftinger gern behalten würde. Um sie zu behalten entwickelt er einem der ihm eigenen kruden Gedankengänge: je mehr Flohmarktmaterial er von auswärts herankarrt, um so größer sieht er seine Chance, die vermeindlich nützlichen Gegenstände aus seiner wohnung behalten zu dürfen. Der Leser ahnt: die Katastrophe ist vorprogrammiert.

    Das Warten hat sich mal wieder gelohnt, gekonnt unterhält das Autorenduo Klüpfel/Kobr seine Leser mit einer Mischung aus Spannung und Humor.