Sprich mit mir: Roman
Sam, der Schimpanse, den Professor Schermerhorn in eine TV-Show bringt, kann in der Gebärdensprache nicht nur einen Cheeseburger bestellen, sondern auch seinen Namen sagen. Wie ein Kind wächst er umsorgt von Wissenschaftlern auf. Als die schüchterne Aimee dazu stößt, entspinnt sich eine einzigartige Beziehung: Sam erwidert ihre Gefühle und entwickelt sich regelrecht zu einem Individuum. Als jedoch die Vision Schermerhorns, der an das Menschliche im Tier glaubt, keine Schule macht, wird er für Tierexperimente von einer anderen Universität beschlagnahmt. Aimee ist am Boden zerstört und fasst einen verrückten Plan. T.C. Boyle geht ebenso komisch wie mitfühlend der Frage nach, ob uns Tiere ähnlicher sind, als wir vermuten.
Ein interessantes Gedankenexperiment präsentiert T.C. Boyle mit seinem Roman um den Schimpansen Sam. Schimpansen in Film und Fernsehen sind nichts Neues, wohl aber Sam, der von Geburt an unter Menschen aufwächst. Nicht etwa weil seine Mutter gestorben oder nicht dazu in der Lage gewesen wäre, ihn aufzuziehen, sondern weil man ihn ihr einfach weggenommen hat - zu Forschungszwecken. Wenn Sam nie Kontakt zu seinen Artgenossen hätte, würde er sich dann nach und nach wie ein Mensch fühlen, wie einer handeln und denken?
Um das herauszufinden, benötigt Sam eine Sprache, und tatsächlich erlernt er viele Wörter in der Gebärdensprache, über die er mit 'seinen' Menschen kommuniziert. Der Biologe Professor Guy Schermerhorn lebt mit Sam unter einem Dach, und da der Schimpanse ständiger Aufsicht bedarf, geht dort noch eine Reihe anderer Menschen ein und aus, meist Studenten. Als sich die Studentin Aimee auf eine vakante Stelle im Hause Schermerhorns bewirbt, stellt sich rasch heraus, dass zwischen Sam und ihr eine besondere Bindung besteht. Fast wie Mutter und Kind leben sie dort zusammen, und als Aimee schließlich auch im Bett des Professors landet, scheint die Familienidylle perfekt.
Als die Gelder für das langjährige Experiment gestrichen werden, weil die Wissenschaft sich anderen Feldern zuwendet, wird Sam, der mit Fug und Recht als Individuum bezeichnet werden kann, von seinem eigentlichen Besitzer Dr. Moncrief abgeholt und in einen Käfig gesperrt. Dort trifft er erstmals auf Artgenossen und ist zutiefst verstört. Doch noch schlimmer ist die Gefahr, die über seinem Kopf schwebt: Tierversuche im Dienste der Wissenschaft ohne Rücksicht auf Leib und Leben - und Seele - der Versuchtsobjekte.
Aimee ist fassungslos, und trotz ihrer sonstigen Schüchternheit und zurückhaltenden Art versucht sie alles, um Sam zu retten. Doch wie kann eine Rettung aussehen - eine Befreiung aus dem Käfig? Und dann? Was könnte Sam, der weder ein Mensch ist, wie er allmählich erkennt, noch jemals wirklich zu seinen Artgenossen gehören wird, wirklich gerecht werden? Und wird Aimee mit ihrem verrückten Plan letztlich damit durchkommen?
„‚Ach, Scheiße, nicht schon wieder‘, sagte Moncrief. ‚Hör zu: Spracherwerbsprojekte sind passé, gewöhn dich dran. Wenn du’s genau wissen willst, steht zur Zeit die ganze Affenforschung, von A bis Z, auf wackligen Beinen […]. Das Einzige, wofür die Tiere jetzt noch gut zu gebrauchen sind, ist die biomedizinische Forschung. Da geht’s um AIDS und den Boom der Transplantationsmedizin, und die brauchen so viele Affen, wie sie kriegen können.‘“
Dies ist eine langsam erzählte Geschichte, die den Hauptcharakteren ausreichend Zeit lässt, sich zu präsentieren. Leider empfand ich garde diese als recht schablonenhaft und Klischees bedienend. Zum einen ist da der böse Dr. Moncrief, der Sam zu Versuchszwecken in einen Käfig steckt und der passenderweise mit einer Augenklappe herumläuft, zum anderen die gute Studentin Aimee, naiv, lieb und fürsorglich, und schließlich noch der rückgratlose Professor Guy Schermerhorn, den das Schicksal Sams kaum zu berührend scheint, der dagegen seiner wissenschaftlichen Laufbahn voller Selbstmitleid hinterherweint. Einzig der Schimpanse Sam weiß zu überzeugen, und sein Dilemma berührt…
Ein besonderer Kniff des Romans besteht aus den stetigen Perspektivwechseln. So wird abwechselnd aus der Sicht von Guy Schermerhorn, aus der von Aimee und letztlich auch aus der von Sam selbst berichtet. Bei den Abschnitten, die Sams Perspektive darstellen, findet sich die Besonderheit, dass die Begriffe, die dem Schimpansen als Gebärde vertraut sind, in Großbuchstaben geschrieben sind. Und auch wenn T.C. Boyle hier natürlich fiktive Gedankengänge präsentiert und aus seiner menschlichen Sicht heraus die Handlungs- und Denkweise des Schimpansen interpretiert und damit zwangsläufig vermenschlicht, sind es gerade diese Abschnitte, die mich der Erzählung haben nahekommen lassen. Das Schicksal der anderen Charaktere interessierte mich dagegen nur peripher.
Deutlich wird in diesem Roman in jedem Fall die Überheblichkeit des Menschen, der sich über alles stellt und sich ganz im biblischen Sinne die Erde ‘untertan’ macht, ohne Rücksicht auf Verluste. Selbst alles Lebendige wird in den Dienst eines möglichen Nutzens gestellt, bestenfalls fällt mal der Gedanke ‘artgerecht’ – nicht jedoch hier. Denn weder der böse Dr. Moncrief mit seiner Tierversuchs-Käfig-Haltung noch der wissenschaftsorientierte Professor Guy Schermerhorn oder auch die gutmeindende Aimee lassen Sam eine artgerechte Haltung zukommen – denn Tiere lassen sich nicht vermenschlichen, seien sie uns auch in gewissen Punkten noch so ähnlich. Nur in der Frage der Würde unterscheiden sich die Handelnden in dieser Erzählung. Einen Gedankenanstoß liefert der Roman definitiv.
Mein erstes Buch von T.C. Boyle konnte mich trotz des interessanten Themas nicht so ganz überzeugen. Neben manchen Längen im Erzählfluss waren es vor allem die eindimensionalen Charaktere, die mich störten, da sie für wenig Dynamik und Farbe im Geschehen sorgten. Sam dagegen war sehr präsent und überzeugend, und das Ende des Romans in meinen Augen passend. Ein interessanter, lesenswerter Ansatz, dem streckenweise jedoch etwas die Luft ausging.
© Parden
Sam ist ungefähr zwei Jahre alt, als er mit seinem Betreuer Professor Guy Schemerhorn einen Auftritt der TV-Show „Sag die Wahrheit“ hat. Er erobert die Herzen der Zuseher, vor allem das von der jungen Studentin Aimee, die sich daraufhin bei Professor Schmerhorn bewirbt um bei der Studie rund um Sam mitzuwirken.
Was ist denn das Besondere an Sam, der in Gebärdensprache kommuniziert und in seinem kleinen Anzug und dem tollpatschigen Gang so niedlich daherkommt? Sam ist ein Schimpanse.
Der amerikanische Autor T. C. Boyle ist ein renommierter Schriftsteller, der sich immer wieder ganz speziellen Themen widmet, sich auf reale Ereignisse und daraus Stoff für seine Romane bezieht. Auch hier hat sich Boyle mit den historischen Studien um Bewusstsein und Spracherwerb bei Schimpansen auseinandergesetzt. Viel und gerne habe ich Boyle bisher gelesen, doch mit „Sprich mit mir“ hatte ich so meine Probleme.
Da ist einerseits die Geschichte seiner menschlichen Protagonisten, Aimee und Guy, die mit den sonst so skurrilen Personen aus dem Boyleschen Universum nichts gemein haben. Im Gegenteil fand ich sie farb- und lieblos hingeklatscht, schablonenhaft. Ein Professor und seine Studentin, da kann es offensichtlich nicht ohne Affäre abgehen. Klassisch wird die Rollenverteilung, wenn es ums „Sorgerecht“ geht, auch wenn das schutzbefohlene Wesen hier kein Kind ist, sondern ein Affe. Das mag auch der Zeit geschuldet sein, in der der dieser Roman angesiedelt ist, irgendwo Ende der 1970er Jahre. (Dass Boyle den Zeitanker anhand von Neuerscheinungen am Musikmarkt setzt, das wiederum fand ich sehr gut gemacht) Ein bisschen mehr Originalität hätte ich mich für das humane Personal trotzdem gewünscht.
Ja, und dann ist da Sam, der Schimpanse, um den alles geht. Ein Forschungsobjekt. Bemitleidenswert, denn nach dem Ausbleiben der Fördergelder, bleibt dem Tier nach der Studie nur mehr ein Käfig im Tierversuchslabor.
„Die Art, wie er reagierte, hatte etwas so Rührendes, dass man ihn am liebsten umarmt hätte. Wie süß, sagte sie. Sowas von süß!“
Boyle gibt Sam eine Erzählstimme. Und das funktioniert. Sam ist liebenswert. Sam ist schützenswert. Das Tier wird vermenschlicht. Hier gerät Boyle aber in meinen Augen genau in das Fahrwasser derer, die ihre Haustiere über alles stellen und beim Schnitzelfleisch die Bioqualität loben. „Es hatte doch so ein gutes Leben“
„Ein Affentheater veranstalten? So nennt man das in der Verhaltensforschung: ein Affentheater veranstalten.“
Die Gameshow zu Beginn des Buches hieß „Sag die Wahrheit“. Zum Schluss lernt Sam sogar zu lügen. Können Forscher, kann Boyle, können wir wissen, wie ein Tier, was ein Tier wirklich denkt. Wenn Boyle Sam „sprechen“ lässt, ist es doch auch nur das, was der Mensch meint und interpretiert. Im Übrigen glaube ich, dass jedes Tier in irgendeiner Form kommuniziert, vielleicht nicht immer mit uns.
Guy Schmerhorn ging es nie um den Affen, sondern um das Projekt. Bei Boyle bin ich mir nicht sicher.
Ein sprechender Schimpanse? Wirklich sprechen kann er ja nicht . Aber er
beherrscht die Gebärdensprache. So kann SAM sich ausdrücken. Sam lebt
bei Professor Schermerhorn, der an einer Studie arbeitet. Man möchte herausfinden, was Menschenaffen können. Wie ihr Gehirn funktioniert. Sind sie menschlicher als Menschen oder doch nur Affen? Also ein Forschungsobjekt. Wobei die Betonung auf Objekt liegt.
Aber der Professor benötigt Hilfe. Denn ein Schimpanse ist schlimmer als ein unbeaufsichtigtes Kleinkind. Sam ist clever, er will gerne aus dem Haus türmen, seinen Helfern eines auswischen und sie täuschen. Das beherrscht er vorbildlich. Allerdings lebt er dort sehr behütet. Er weiß genau, was er will. Vor allem Cheesburger, Pizza und Cola zählt zu seinem Lieblingsessen.
Die schüchterne Aimee, eine Studentin an der Uni ist vom Fernsehbericht
fasziniert und schafft es, ein Mitglied des Helferteams vom Professor zu werden. Sam schließt sie sofort in sein Herz und auch für Aimee ist der Schimpanse wie ein Kind. Auch Sam schließt sie sofort in sein Herz.
Sämtliche Menschen, die in diesem Buch mit den Menschenaffen zu tun hatten, muss man einen gewissen Egoismus bescheinigen. Jeder vertritt nur seine eigenen Interessen. Es beginnt schon bei dem Eigentümer Dr. Moncrief, dem Sam gehört. Skrupellos und brutal ist er. Für ihn sind es nur Tiere, die zur Züchtung herhalten müssen. Dann der Professor, der nur seine Studie machen möchte und auf Fernsehauftritte hofft. Er möchte einen Erfolg verbuchen und berühmt werden. Denn, wenn dieser Versuch nicht die erhoffte Aufmerksamkeit erreicht, dann ist dieses Projekt schnell beendet und Sam wird abgeholt. Die Fernsehleute sind da auch nicht anders. Für sie zählt nur Quote.
T.C. Boyle lässt aber auch Sam zu Wort kommen und die Leser erfahren hier, wie es sich für den Affen anfühlt, in einem Haus zu leben mit Menschen, die er mag, seine Zeit dort zu verbringen, zu spielen, zu malen oder fernsehen zu gucken und dann feststellt eines Tages, er sitzt gefangen hinter Gittern und ist eingeschlossen.
Je weiter das Ende des Buches nahte, umso langsamer wurde ich im Lesefluss. Die Angst, wie es ausgehen könnte, ahnte ich da schon. Denn je älter Sam wurde, umso problematischer wurde seine Aufzucht. Sie gehören einfach nicht in Gefangenschaft. Menschen sind die unmenschlichen Gestalten. Kein Buch für zarte Gemüter.
T.C. Boyle ist der Meister der Erzählkunst und der schrägen, aber immer interessanten Themen.
In ,,Sprich mit mir“ geht es um das Verhältnis zwischen Menschen und Menschenaffen, aber auch um viel mehr.
Der Schimpanse Sam wird von dem Professor Guy Schemerhorn und seinen Assistenten wie ein Kind aufgezogen. Damit will der Wissenschaftler erforschen, wie weit die Kommunikation zwischen Mensch und Tier gelingt und zu welchen kognitiven Leistungen der Schimpanse in der Lage ist.
Tatsächlich kann Sam in Gebärdensprache sagen, was er gerne essen möchte, am liebsten Pizza oder Cheeseburger, aber auch, wie er heißt oder sogar, dass ihm etwas Leid tut.
Als die schüchterne Studentin Aimee, die ziel- und antriebslos ihr Studium absolviert, Sam und Professor Schemerhorn in einer TV-Show sieht, ist sie völlig fasziniert. Sie bewirbt sich als Assistentin für Sams Pflegfamilie und Schemerhorn erkennt sofort, dass Aimee ideal ist für seine Zwecke. Schon bei der ersten Begegnung mit dem Schimpansen wird deutlich, dass sich zwischen ihm und Aimee eine einzigartige Beziehung entwickelt. Aimee ist auch schnell bereit, ihr Studium auf Eis zu legen und sich voll und ganz der Betreuung von Sam zu widmen. Und bald ist sie auch Guy Schemerhorns Geliebte.
Als nach einigen Jahren aber die Forschung Schemerhorns für die Wissenschaft nicht mehr interessant ist, wird Sam für Tierexperimente an seinen ursprünglichen Besitzer ausgeliefert. Für Aimee bricht eine Welt zusammen und sie ist bereit, mit allen Mitteln um Sam zu kämpfen.
Mich hinterlässt das Buch mit zwiespältigen Gefühlen. Sam schließt man sofort ins Herz, was auch daran liegt, dass Passagen aus seiner Perspektive geschildert werden. Doch die Erziehung Sams zu einem ,,Menschenkind“ wirkt verstörend, wenn man liest, wie er fernsieht, Süßigkeiten und Pizza isst und die Menschen um ihn herum mal mit seinen Gebärdensätzen erfreut, sie dann mit seinem wilden und tierischen Verhalten wieder völlig schockiert. Auch wenn dieses Experiment anders geartet ist als übliche Tierexperimente, ist es doch wieder der Mensch, der andere Kreaturen für seine Zwecke nutzt und missbraucht.
Ein unterhaltsames, manchmal witziges, aber auch sehr nachdenklich stimmendes und trauriges Buch.
T. C. Boyle hat mit „Sprich mit mir“ eine eindrucksvolle und außergewöhnliche Geschichte komponiert, die nicht nur wunderbar unterhält, sondern zum Nachdenken anregt und ein interessantes und wichtiges Thema aufgreift, das die Menschheit schon seit Jahrzehnten, wenn nicht gar Jahrhunderten umtreibt.
Es geht um das Verhältnis zwischen Mensch und Tier, genauer gesagt zwischen Menschen und den ihnen verwandten Schimpansen, und auch darum, wieviel Menschliches im Tier und wieviel Tierisches im Menschen steckt.
Wo sind Parallelen, Überlappungen, Unterschiede?
Sind sich Tiere ihrer selbst bewusst?
Haben sie Werte und eine Vorstellung von Moral, Ethik oder gar Religion?
Können sie Zukünftiges antizipieren, ihr Handeln planen oder eine Sprache erlernen und damit Gefühle ausdrücken?
Ist es möglich sich mit einer anderen Spezies zu unterhalten?
Wie laufen die mentalen Prozesse in Vertretern einer anderen Spezies ab?
Müssen die Grenzen der Forschung enger gesteckt werden oder ist im Namen der Wissenschaft (fast) alles erlaubt?
Ist der Mensch den Tieren überlegen?
Darf er sie in seinem größenwahnsinnigen Allmachtsstreben beherrschen und unterwerfen?
Sollte man sie nicht lieber in ihrem gewohnten und natürlichen Lebensraum belassen und sind sie nicht letztendlich instinktgeleitete, gefährliche, unkontrollierbare und unberechenbare Wesen, die ein Recht auf ihre Freiheit haben?
T. C. Boyle wirft zwischen den Zeilen und völlig unaufdringlich all diese Fragen auf, indem er uns die fesselnde Geschichte des Schimpansen Sam erzählt.
Die 21-jährige Aimee ist eine hübsche und introvertierte Studentin, die in einem Studentenwohnheim an der kalifornischen Küste wohnt und das Gefühl hat, auf der Stelle zu treten. Ihren Alltag aus Lernen und Arbeiten findet sie bisweilen recht eintönig und manchmal fragt sie sich, ob ihr Streben nach einem Studienabschluss überhaupt von Erfolgt gekrönt sein wird.
Beim Zappen durch die TV-Kanäle bleibt sie eines Tages in einer Gameshow hängen.
Der 32-jährige erfolgsorientierte, selbstbewusste, sympathische und charismatische Wissenschaftler Dr. Guy Schermerhorn erregt ihre Aufmerksamkeit, weil er behauptet, er könne Affen zum Sprechen bringen.
Als er auf der Bühne mit seinem zweijährigen zutraulichen Schimpansen Sam mit Hilfe von raschen Fingerbewegungen und flinken Gesten kommuniziert, ist es um Aimee geschehen.
Wie gebannt hängt sie am Bildschirm und die Vorstellung davon, sich mit Hilfe der Gebärdensprache mit Angehörigen einer anderen Spezies unterhalten zu können, fasziniert sie.
Sie findet heraus, dass Dr. Schermerhorn, der ihr schon in der Sendung irgendwie bekannt vorkam, an ihrer Universität als Privatdozent für Psychologie und gleichzeitig in einem Primatenforschungsprogramm von Dr. Moncrief, dem offiziellen Eigentümer von Sam, tätig ist.
Im Rahmen dieses Projekts soll die Aufzucht von Schimpansen in menschlicher Umgebung erforscht werden.
Als Aimee am Schwarzen Brett einen Zettel hängen sieht, auf dem zu lesen ist, dass Dr. Schermerhorn eine studentische Hilfskraft sucht, die sich um Sam kümmert, nimmt sie postwendend Kontakt mit ihm auf.
Dr. Schermerhorn lädt sie zu einem Bewerbungstreffen zu sich nach Hause ein, um letztlich Sam selbst darüber entscheiden zu lassen, ob Aimee seine „Affensitterin“ sein darf.
Bereits bei ihrer ersten stürmischen Begegnung ist es klar: Aimee hat die Stelle und darf auf der Ranch einziehen, auf der Sam wie ein Kind aufgezogen und unterrichtet wird.
Der Roman spielt zunächst auf zwei Zeitebenen, die sich einander nähern und schließlich treffen.
Im einen Erzählstrang begleiten wir Guy, der in Moncriefs Forschungsprojekt tätig ist, sowie Aimee und Sam, zwischen denen sich schon bald eine vertraute Verbundenheit und einzigartige Beziehung entwickelt.
Wir erfahren, dass er bei einem seiner „Affentheater“ eine junge Frau ins Gesicht gebissen hat, was das gesamte Projekt gefährdet. Aber es kommt noch schlimmer...
Zu Beginn des anderen Erzählstrangs begegnen wir Sam, der in einem Käfig eingesperrt ist und dem es mit einem Trick gelingt, auszubrechen...
Mehr möchte ich vom Inhalt nicht erzählen, weil ich die Spannung nicht vorwegnehmen und niemandes Lesevergnügen minimieren möchte.
T. C. Boyle spielt mit den Zeitebenen und Perspektiven, was den Roman noch spannender macht, als er aufgrund seines Inhalts ohnehin schon ist.
Im einen Kapitel wird Sam fokussiert und wir erfahren, was er erlebt und wie er vermeintlich fühlt, im nächsten werden „die Anderen“, v. a. Aimee näher beleuchtet.
Wie im Roman „Die Terranauten“, den ich zuletzt von T. C. Boyle gelesen habe, hat der 1948 geborene amerikanische Schriftsteller auch hier wieder ein höchst interessantes wissenschaftliches Projekt ins Zentrum seiner Geschichte gestellt. Und wieder hat es sehr viel Spaß gemacht, dem Experiment in Gedanken zu folgen.
Ich empfehle diesen unterhaltsamen und packenden Pageturner, in dem viel Wissenswertes, Absurdes, Erstaunliches, Empörendes und Komisches steckt, sehr gerne weiter.
Inhalt (Klappentext):
Sam, der Schimpanse, den Professor Schemerhorn in eine TV-Show bringt, kann in der Gebärdensprache nicht nur einen Cheeseburger bestellen, sondern auch seinen Namen sagen. Wie ein Kind wächst er umsorgt von Wissenschaftlern auf. Als die schüchterne Aimee dazu stößt, entspinnt sich eine einzigartige Beziehung: Sam erwidert ihre Gefühle und entwickelt sich regelrecht zu einem Individuum. Als jedoch die Vision Schemerhorns, der an das Menschliche im Tier glaubt, keine Schule macht, wird er für Tierexperimente von einer anderen Universität beschlagnahmt. Aimee ist am Boden zerstört und fasst einen verrückten Plan.
Auch mit seinem neusten Werk konnte T.C. Boyle überzeugen, obwohl mich der Klappentext zunächst überhaupt nicht ansprach. Eine Leseprobe machte mich neugierig und die Umsetzung des, für mich zunächst uninteressanten, Themas und natürlich sein unnachahmlicher Schreibstil haben mich schlussendlich überzeugt. Boyle hat wieder sehr gut recherchiert. Ende der 70er Jahre gab es in den USA Versuche Schimpansen die Gebärdensprache beizubringen und wie im Buch geschildert, kam einer der Forscher zu dem Schluss, dass die Tiere diese Kommunikationsmöglichkeit nur nutzten, um Essen und Aufmerksamkeit zu erbetteln. Dies sei keine Sprache, woraufhin die Gelder versiegten. Boyle gibt dem Forschungsobjekt Sam in diesem Buch eine Stimme. Immer wieder wird die fortlaufende Erzählung durch die Gedanken des Schimpansen unterbrochen, dem hier durchaus ein Bewusstsein und intelligentes Denken zugetraut wird. Die Geschichte ist vielleicht nicht ganz so spektakulär wie man es von den früheren Werken des Autors gewohnt ist und es kippt auch nicht ins völlig Absurde, aber auch hier kam ich wieder an den Punkt, an dem ich mich fragte: "Was, um Himmelswillen, macht diese Frau da? Sie wird doch nicht...". Die drohende Katastrophe scheint unausweichlich und das Buch entwickelt dadurch einen Sog, dem man sich kaum entziehen kann. Manche der handelnden Personen erscheinen vielleicht etwas klischeehaft, aber dabei handelt es sich eher um die Nebenfiguren. Gerade die Hauptcharaktere sind meiner Meinung nach vielschichtig und ambivalent aufgebaut.
Es ist ein tolles Buch, das durch seinen Spannungsaufbau fesselt und den sonst sprachlosen wissenschaftlichen Forschungsobjekten ein Bewusstsein und eine Stimme gibt.
Im Rahmen eines einzigartigen Experiments nimmt das Wissenschaftlerehepaar Schemerhorn das Schimpansenbaby Sam bei sich auf, um es wie ein Kind zu erziehen. Es lernt die (Gebärden-)Sprache, Essen, Trinken, auf Toilette gehen. Doch als seine engste Bezugsperson verschwindet, zerbricht die Illusion eines menschgewordenen Affen: Sam, zwei Jahre, tobt und rast. Erst mit dem Auftauchen der Studentin Aimée kehrt wieder Frieden ein und zwischen den Beiden entsteht eine ganz besondere Beziehung. Doch leider ist dies nicht von Dauer.
Obwohl Sam durch Fernsehauftritte einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt und seine Fähigkeiten zweifelsfrei anerkannt werden, wird die finanzielle Unterstützung dieses Experiments beendet. Sam muss in eine Art Forschungslabor, in einen Käfig, gefangen, gemeinsam mit anderen Affen. Doch Aimée will das nicht akzeptieren.
Die Guten und Bösen sind fast schon ein bisschen klischeehaft dargestellt: Der böse Professor mit schwarzer Augenklappe, der seine Affen ausschließlich als Dinge betrachtet, ob sie nun sprechen können oder nicht. Die herzensgute Aimée, die bis zur Selbstaufopferung liebt. Und der Wissenschaftler Schemerhorn, der deutlich diffuser dargestellt wird, obwohl dennoch schnell klar ist, in welche Richtung sein Handeln gehen wird.
Trotzdem ist T.C. Boyle in diesem Buch ein wirkliches Kunststück gelungen wie ich finde. Er lässt die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählen, auch aus der Sams. Statt diesen aber zu vermenschlichen, in dem er ihm einen 'normalen' Tonfall verleiht, sind es seine bruchstückhaften Gedanken, die durch die großgeschriebenen Worte (die, die Sam in der Gebärdensprache kennt und versteht) bestimmt werden. So wirken diese vergleichsweise kurzen Abschnitte überaus glaubhaft.
Ich habe Sam in diesem Buch ins Herz geschlossen und konnte Aimées Handeln in Bezug auf ihn voll und ganz nachvollziehen (anderes hingegen nicht), was mich auch seitdem öfter über die Beziehung Mensch - Tier nachdenken lässt. Ein lesenswertes Buch!
T.C. Boyle wird wohl an Franz Kafkas „Bericht für eine Akademie» aus dem Jahr 1917“ gedacht haben, in welchem ein aus dem heimatlichen Dschungel in die Zivilisation gezwungener Affe einen furiosen Aufstieg zum Redner und Varietékünstler in Europa berichtet.
"Sprich mit mir" erzählt von einem Experiment, bei dem ein Affe namens Sam nach der Geburt von seiner Mutter getrennt und wie ein Menschenkind aufgezogen wird. Sam lernt die Gebärdensprache, so dass er bald in der Lage ist, sich mit dem Psychologen Guy Schermerhorn zu verständigen. Der Roman ist auch eine Geschichte zwischen Affe Sam und Aimee.
Inhalt
Sam, ein Schimpanse, wird als wissenschaftliches Forschungsprojekt menschlich erzogen. Er wächst wie ein Kind auf einer Farm auf und verhält sich ebenso trotzig bis liebenswert. Er liebt Pizza, Cheesburger und Wein. Das Besondere: Er kann sich in Gebärdensprache mit den Menschen, die ihn umgeben, unterhalten und sogar lügen.
Professor Guy Schemerhorn tritt in einer Rateshow mit seinem Schimpansen auf. Als die Studentin Aimee Sam zum ersten Mal dort sieht, ist sie sogleich fasziniert. Aimee bewirbt sich als studentische Hilfskraft und hat das große Glück angenommen zu werden. Sie zieht auf die Farm, eine Art Wissenschafts-WG, und kümmert sich fortan um Sam. Zwischen Aimee und Sam entwickelt sich sofort eine ganz besondere und einzigartige Beziehung und sie spürt, dass er immer mehr von seiner animalischen Seite verliert.
Doch dann wird Sam eines Tages von Guys Projektleiter zurückgefordert und soll zukünftig für medizinische Forschungszwecke dienen. Aimee ist entsetzt und setzt alles daran, ihn aufzufinden. Sie schmiedet einen Rettungsplan bei dem sie bereit ist, über ihre Grenzen zu gehen.
Sprache und Stil
T.C. Boyle`s Geschichte erinnert an „Ein Bericht für eine Akademie“ von Franz Kafka. In beiden Fällen werden Affen gefangen genommen, um sie auf der einen Seite für den Zoo als Schauobjekt zu halten und auf der anderen Seite für wissenschaftliche Zwecke zu nutzen. Bei Franz Kafka war das Ziel des Affen Rotpeter zu überleben und nicht in einem Zoo „den dressierten Blick zu bekommen“. Er schafft es erfolgreich in einem Varieté aufzutreten.
Bei T.C. Boyle wird ein Affe ebenfalls gefangengenommen. Auch hier hat der Affe Sam keine Möglichkeit seiner Gefangenschaft zu entkommen. Er passt sich an wie es Rotpeter gemacht hat und ahmt nach.
„Er hatte kein Wort für Worte, noch nicht jedenfalls, aber trotzdem kannte er Worte. Er kannte SCHLÜSSEL. Er kannte SCHLOSS. Er kannte RAUS. Er war ein Gefangener. Auch dafür hatte er kein Wort, und wenn er es gekannt hätte, wäre es bedeutungslos gewesen.“ (T.C. Boyle, Sprich mit mir)
„Es verlockte mich nicht, die Menschen nachzuahmen; ich ahmte nach, weil ich einen Ausweg suchte, aus keinem anderen Grund,“ (Franz Kafka, Bericht für eine Akademie)
Hat auch Sam diesen Ausweg gesucht? T.C. Boyle stellt mit diesem Roman eine Menge Fragen in den Raum.
Wie weit darf Forschung gehen, Tiere für wissenschaftliche Erkenntnisse zu nutzen?
Beide Affen verlieren ihre vergangene Freiheit in der Wildnis und wie sieht es aus mit der Freiheit in der Menschenwelt?
Was unterscheidet Mensch und Tier?
Letztendlich sind es Fragen die unter Einbezug der Schlüsselbegriffe wie Gesellschaft, Freiheit, Angst, Dressur zu beantworten sind.
Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven der Hauptfiguren erzählt. Auch die Sicht von Sam wird dargestellt. Wie wir Menschen von Zwängen und Begrenzungen abhängig sind, wird in den Gedanken von Sam gezeigt.
Wie jedes andere Lebewesen kannte er Zeit: Sonnenaufgang, Sonnenuntergang, den langsamen Wechsel der Jahreszeiten, (…) Er kannte ZEIT FÜR FRÜHSTÜCK, ZEIT FÜR GIN TONIC, ZEIT FÜR GESCHICHTE, ZEIT FÜR BETT - doch hier drinnen gab es keine Zeit. Hier drinnen war Zeit eine Leere, die plötzlich von Schreien und Gewalt zerrissen wurde. (…) Was SCHMERZ war, wusste er. Und Leid kannte er auch, obwohl er kein Wort dafür hatte. Er lag auf dem Rücken und starrte an die Decke (…). Er wollte sich nicht bewegen, wollte sich nicht aufrappeln, wollte nicht existieren.“
Der Sprachstil von T.C. Boyle zeigt, dass er Ernsthaftes, Trauriges und Schwieriges gut miteinander verbinden kann. Die Passagen aus der Sicht des Schimpansen lassen teilweise schmunzeln, sehr berühren und manchmal sogar schockieren.
Auch das wilde Tier, das in Sam steckt, wird gut gezeichnet, mit welcher Kraft und Gefährlichkeit er sich entwickeln kann, wenn er Instinkt-geleitet agiert.
Fazit
Die Begegnung mit dem halb dressierten Schimpansen könnte metaphorisch auch die Begegnung mit dem Wesen Mensch sein. Sind wir nicht auch halb dressierte Tiere?
„Der Vorhang hinter der Bühne teilte sich, und siehe da, ein Schimpanse in Windeln und einem Polohemd mit abgeschnittenen Ärmeln trat hervor, und er stützte sich nicht auf die Fingerknöchel, sondern bewegte sich in einem schwankenden Watschelgang wie ein Zweijähriger, was er, wie sich herausstellte, auch war. (…) Er stieß ein leises Grunzen aus, galoppierte, auf allen Vieren jetzt, über die Bühne, setzte über den Tisch und landete auf dem Schoß des Mannes in der Mitte.“
Unterhaltsamer und nachdenklich stimmender Roman
„Sprich mit mir“ ist das neueste Werk des US-amerikanischen Schriftstellers T. C. Boyle, der sich im deutschsprachigen Raum einer großen Fan-Gemeinde erfreut und von vielen als „Rockstar amerikanischer Literatur“ gefeiert wird.
Es ist ein vielschichtiger und sehr nachdenklich stimmender Roman mit einer komplexen Handlung, die vor dem Hintergrund der aus heutiger Sicht recht fragwürdigen Primatenforschung Ende der 1970ger bis Anfang der 1980ger Jahre angesiedelt ist – jenen Zeiten also, in denen es sehr populär war, als Mensch verkleidete Schimpansen in Fernsehshows zu präsentieren, um damit Quote zu machen. Zweifellos ist Boyle erneut ein unterhaltsamer und spannender Page Turner gelungen, den man bald nicht mehr aus der Hand legen kann.
Im Mittelpunkt der sehr fesselnden Geschichte steht ein interessantes Forschungsprojekt, bei dem die sprachliche Kommunikationsfähigkeit von Schimpansen untersucht werden soll. So tauchen wir allmählich in das ehrgeizige Fremdpflegeexperiment des Verhaltensforschers Professor Schemerhorn ein, das auf einer entlegenen Farm mit abwechselnden wissenschaftlichen Assistenten durchgeführt wird. Dort dreht sich alles um den 2jährigen Schimpansen Sam, der in seiner „Pflegefamilie“ lernen soll, sich mittels Gebärdensprache zu verständigen. Vor allem der schüchternen Studentin Aimee gelingt es bald, eine ganz besonders innige, mütterlich liebevolle Beziehung zu Sam aufzubauen und sich mit ihm zu verständigen.
Geschickt hat Boyle seine Geschichte in drei verschiedenen Erzählperspektiven, nämlich die von Guy, Aimee und schließlich auch von Sam, angelegt, so dass wir unterschiedliche, hochinteressante Sichtweisen von den Geschehnissen er- und durchleben können. Mit einem raffinierten erzählerischen Trick lässt Boyle uns schrittweise auch in die überraschende Erlebnis- und Gedankenwelt von Sam eintauchen. In Versalien hervorgehobene Schlüsselworte wie ESSEN, RAUS, BETT oder ANGST kennzeichnen Sams recht beschränkten Wortschatz aus der Gebärdensprache. Auch wenn diese Perspektive wenig authentisch und wissenschaftlich nicht belegbar ist, ist es doch äußerst faszinierend mehr über Sams Wahrnehmungen, sein außerordentliches Abstraktionsvermögen und seine Emotionen mit einer großen Bandbreite von Angst, Eifersucht, Liebe, Hass und Zuneigung zu erfahren. Äußerst bestürzend ist es mitzuerleben, unter welchen grausamen Bedingungen diese hochintelligenten Tiere ihr Leben als Versuchstiere hinter Gittern fristen müssen.
Insbesondere die mitreißende Handlung um den jungen, cleveren Schimpansen Sam, der nie Kontakt zu seinen Artgenossen hatte, wie ein menschliches Kleinkind aufgezogen wird und sich entsprechend verzogen auch gebärden kann, ist äußerst lebendig geschildert und amüsant zu lesen. Rasch schließt man Sam in sein Herz und folgt voller Mitgefühl sowie mit unguten Vorahnungen in Bezug auf sein Schicksal der aufwühlenden und immer tragischer werdenden Geschichte. Trotz vieler humorvoller Passagen, die immer wieder zwischendurch aufblitzen und mich schmunzeln ließen, hat mich der Roman sehr betroffen und nachdenklich zurückgelassen.
Boyle ist es sehr anschaulich und eindrücklich gelungen, seinen Protagonisten Sam sehr vielschichtig und empathisch, wenn auch aus einer menschlichen Betrachtungsebene darzustellen. Als etwas enttäuschend empfand ich es allerdings, wie eindimensional und vorhersehbar die übrigen Charaktere angelegt wurden. Bei einigen von ihnen hätte ich mir doch etwas mehr Nuancen und Tiefe sowie vielleicht eine überraschende, charakterliche Weiterentwicklung gewünscht.
FAZIT
Ein mitreißend und humorvoll erzählter Roman mit einer unterhaltsamen und zu zugleich bedrückenden Geschichte, die von der Verhaltensforschung mit Primaten in der 1980ger Jahren inspiriert ist. Eine bemerkenswerte Lektüre trotz kleinerer Schwachstellen, mit seinen ethischen Fragestellungen noch lange nachhallt und nachdenklich stimmt!