Gott bewahre: Roman
Inhaltsangabe zu "Gott bewahre: Roman"
Hochmoralisch und explizit zugleich»Da kommt Gott – tut so, als wärt ihr beschäftigt.« Denn Gott ist stinksauer. Nachdem Er sich im Himmel eine einwöchige Auszeit für einen Angelurlaub gegönnt hat, kehrt Er nach etwa vierhundertfünfzig Jahren (ein Tag im Himmel entspricht siebenundfünfzig Erdenjahren) wieder zurück an Seinen Schreibtisch und muss mit ansehen, wie die Erde in der Zwischenzeit den Bach runtergegangen ist. Umweltsünden, Kriege, moralischer Verfall, kirchliche Hassprediger, skrupellose Kommerzialisierung – die Menschen sind auf dem besten Weg, sich selbst zu zerstören. Und so bleibt Gott nichts anderes übrig, als Seinen Sohn Jesus Christus, dem es im Himmel blendend geht und der mit Jimi Hendrix Gitarre spielt und Joints raucht, wieder auf die Erde zu schicken, um Gutes zu tun und das einzig wahre Gebot SEID LIEB zu predigen. Widerwillig landet Jesus in New York und versucht, zunächst erfolglos, als Sänger und Gitarrist in einer Rockband Gehör zu finden. Derweil schart er seine ersten Jünger um sich – Drogenabhängige, Gescheiterte, Obdachlose, denen er zu helfen versucht. Als seine Mission, die Massen zu erreichen, zu scheitern droht, greift er zum letzten Mittel: Er nimmt an einer Castingshow teil. Damit beginnt eine denkwürdige Odyssee quer durch Amerika.
Durchhalten lohnt sich!
Eins vorweg: Wer religiös zart besaitet ist, will sagen: wessen diesbezügliche Gefühle leicht zu verletzen sind, sollte dieses Buch mit Vorsicht genießen oder lieber gleich zu etwas anderem greifen. Ich selbst befürchtete während der ersten 60-70 Seiten, der Humor des Autors erschöpfe sich darin, die Protagonisten im Himmel ausgiebig fluchen und Fäkalsprache benutzen sowie kiffen zu lassen.
Glücklicherweise hielt ich durch, und das Buch wurde besser und besser. Auf sehr unkonventionelle, lustige bis tragikomische Weise verpackt, thematisiert der Roman wie nebenbei Umweltzerstörung und Bewahrung der Schöpfung, Nächstenliebe, falsche Jesus- und Gottesbilder und appelliert schlicht an etwas ganz Wesentliches: Humanität. Damit stellt es für mich durchaus eine Leseempfehlung dar.
Die Evangelische Jugend unserer Gemeinde hat sich die Kernbotschaft "Es gibt nur ein Gebot: Seid lieb!" auf ihre T-Shirts drucken lassen... ;-)
Mose hatte die ja eigenmächtigerweise auf zehn Gebote erweitert ...