Während die Welt schlief: Roman
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Inhaltsangabe zu "Während die Welt schlief: Roman"
Jenin im Blumenmonat April: Früh morgens, bevor die Welt um sie herum erwacht, liest Amals Vater ihr aus den Werken großer Dichter vor. Es sind Momente des Friedens und der Hoffnung, die Amal ihr Leben lang im Herzen trägt — ein Leben, das stets geprägt ist vom scheinbar ausweglosen Konflikt zweier Nationen.Seit Generationen leben die Abulhijas als Olivenbauern in dem idyllischen Dorf Ein Hod. Ihr Leben ist friedlich — bis 1948 die Zionisten den Staat Israel ausrufen und sich alles verändert. Die Dorfbewohner werden mit Waffengewalt aus ihren Häusern vertrieben, müssen ihr Land, ihren Besitz und ihr Zuhause zurücklassen. Amal, geboren im Flüchtlingslager in Jenin, lernt die Heimat ihrer Vorväter nie kennen. Stattdessen erlebt sie Kriege, Gewalt und schreckliche Verluste, aber sie erfährt auch Freundschaft und Liebe in der Gemeinschaft der Vertriebenen. Weder Amal noch ihre Familie ahnen jedoch, wie eng ihr Schicksal und das von Israel und Palästina wirklich zusammenhängen …
Politisch und thematisch interessant, sprachlich nahe am Kitsch
Ein Hod ist ein idyllischer Flecken Erde im Palästina der 1940er Jahre. Olivenhaine prägen die Landschaft. Die Leute dort leben traditionell von Landwirtschaft. Als Hasan Abulhija das schöne und ungewöhnliche Beduinenmädchen Dalia heiratet, wissen die Menschen in Ein Hod noch nichts von ihrem tragischen Schicksal. Hasan und Dalia bekommen zwei Söhne, Yussuf und Ismael. Bei einem Überfall Israeli sicher Soldaten werden die Menschen heimatlos, verbringen ihr Leben fortan im Flüchtlingslager Jenin. Seit jenem schrecklichen Tag wird Ismael vermisst. Amal, die jüngste Tochter von Hasan und Dalia, wird im Lager geboren. Armut, Krieg und Furcht beherrschen den Alltag der Vertriebenen.
Während die Welt Schlief ist ein Roman, der ein Thema aufgreift, das in der Literatur eher vernachlässigt scheint: Der grausame Krieg zwischen Israelis und der arabischen Bevölkerung aus der Sicht der palästinischen Bevölkerung. Das macht den Roman von Susan Abulhawa politisch und thematisch durchaus interessant. Doch leider vermittelt die Autorin die Geschichte der Abulhijas mit einer Sprache, die so sehr am Kitsch schrammt, dass bei aller Brisanz die Story zu einer Schicksalsschmonzette verkommt. Auch der willkürliche Wechsel vom allwissenden Erzähler zur Ich-Perspektive verwundert. Vielleicht hätte weniger an Ausschweifung dem Roman zu mehr Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit verholfen. So wandert das Buch alsbald aus meinem Bücherregal.