Schatten im Glashaus
Eine schwerkranke alte Dame wird durch einen durchdringenden Schrei in der Nachbarschaft geweckt. Sie beobachtet, wie zwei Personen etwas Schweres abtransportieren. Sie ruft die Polizei und die Ermittlerin Mallory Van Alst untersucht in dem luxuriösen Glashaus am Meer einen blutigen Tatort. Die Eigentümer sind verschwunden und auch Kit Darling, die überaus zuverlässige Haushaltshilfe ist nicht auffindbar. Nur ihr Auto steht verlassen vor dem Haus. Welches Grauen hat sich hier abgespielt?
Dieser Thriller ist aus der Sicht von unterschiedlichen Charakteren und wechselnden Zeitebenen aufgebaut. Mit einem unfassbar hohem Erzähltempo und fesselnden Schreibstil wird eine durchgehende Spannung gehalten, sodass man das Buch gar nicht aus der Hand legen mag.
Wir erfahren nach und nach über die Beziehungen der Protagonisten untereinander, dunkle Geheimnisse kommen ans Tagelicht und brisante Ereignisse treiben die Geschichte stetig voran.
Mit Mall lernen wir eine charismatische und empathische Ermittlerin kennen. Alle anderen Protagonisten um den Fall der verschwundenen Haushaltshilfe Kit Darling sind zwar interessante Figuren, mir aber durchweg unsympathisch. Dies hat aber keine Auswirkungen auf meine Meinung über diesen Thriller, denn der Plot überzeugte mit überraschenden Wendungen und mit einem echten Kracher zum Schluss.
Die Autorin Loreth Anne White hat bereits mehrere Thriller veröffentlicht, die ich mir jetzt noch genauer anschauen werde.
Geniales Ende
Ich habe schon einige Bücher dieser Autorin gelesen und bin immer wieder überrascht, wie subtil sie Spannung aufbauen kann. Eine der Hauptfiguren ist Kit Darling. Sie putzt Häuser und sucht nach Geheimnissen der Bewohner. Bisher war das harmlos, doch als sie bei Daisy und Jon Rittenberg putzt, gerät ihr Leben aus den Fugen. Und alle Beteiligten geraten in Lebensgefahr.
Das Buch ist aus wechselnden Perspektiven geschrieben, was viel psychologische Spannung erzeugt, da alle Protagonisten gleichermaßen gut eingeführt und in die Gesamthandlung integriert werden. Auch die Ermittlerin Mallory bekommt eigene Kapitel, so dass man sie auch persönlich kennenlernt. Etwas sperrig, aber dennoch einfühlsam sucht sie verzweifelt nach der Leiche aus dem Glashaus.
Das Buch springt munter in der Zeit hin und her und hat auch Einschübe aus Kits Tagebuch, wobei der gesamte Zeitraum der aktuellen Ermittlungen nur wenige Tage umfasst. Das ist manchmal etwas verwirrend und selten auch etwas langatmig. Wobei sich für mich letztendlich herausgestellt hat, dass diese Langatmigkeit notwendig ist, um das Ende zu verstehen. Das ist nämlich etwas ganz Besonderes. Gut gelöst, aber auf eine ganz andere Art und Weise. Der Schreibstil ist passend, leicht zu lesen und mit sehr subtilen Untertönen, so dass man als Leser bis zum Schluss nicht ahnt, was wirklich passiert sein könnte.
Auch die Nebencharaktere machen Sinn und runden das Buch sehr spannend ab und erhöhen den psychologischen Spannungsfaktor.
Fazit: Ein toller Thriller mit einer grandiosen Auflösung.