Rot. Blut.Tot.
Es geht weiter mit Jasper Baek und Marit Iversen. Es hat wieder eine Weile gedauert, bis ich in das Buch hineingefunden habe, aber dann konnte ich es nicht mehr weglegen.
Sehr stimmig fand ich das Verhältnis von Ermittlungsarbeit / Kriminalfall und den persönlichen Belangen und Problemen der Protagonisten. Diese Ausgewogenheit führte dazu, dass ich alle noch ein bisschen besser kennenlernen konnte und dass alle auf der " guten" Seite stehen. Ich mag Krimis , in denen die Ermittler alltäglich beschrieben sind und klar polarisieren auf welcher Seite sie stehen. Damit sind diese Charaktere positiv besetzt , was dazu führt , dass ich mich sehr gut auf den Kriminalfall konzentrieren kann.
Vorurteile und das enge Leben auf einer kleinen Insel sorgen zusätzlich zu den Morden für Spannung und Zündstoff. Auch die Auflösung ist super gelungen und verläuft hochdramatisch.
Sehr gut arbeitet die Autorin auch unterschiedliche Lebenseinstellungen , wie z. B. Spiritualität heraus, und welche Reaktionen das Umfeld darauf zeigt. Ein wenig schwergetan habe ich mich mit all den skandinavischen Bezeichnungen und Namen, trotzdem konnte ich mich prima in dem Buch zurechtfinden.
Sämtliche zwischenmenschliche Interaktionen sind gut beschrieben und fügen sich nahtlos und mit einem richtig tollen roten Faden in das Buch ein.
Fazit: Ein tolles Buch , an dem es nix zu kritisieren gibt :)
Hans Erik Rast war lange Zeit im Gefängnis. Er wurde beschuldigt und verurteilt, ein kleines Mädchen umgebracht zu haben. Wolf von Møn wurde er genannt. Nun ist er wieder frei und er ist fremd in der Welt. Wahrscheinlich ist es am besten, wenn er in seine Heimat zurückkehrt. In Kopenhagen gibt es einen Leichenfund mit einer sehr schlimm zugerichteten Leiche. Jesper Bæk wird zum Fundort gerufen. Gemeinsam mit seiner Chefin Kirsten Vinther stellt er erste Nachforschungen an. Ein Motiv für die grausame Tat erschließt sich nicht so schnell, denn der Tote scheint unbescholten zu sein. Bald gibt es einen neuen Todesfall mit einer ähnlichen Art des Tötens.
Bei dem vorliegenden Roman handelt es sich um den zweiten Band der Reihe um Kirsten Vinther, Jesper Bæk und Marit Rauch Iversen. Und wieder werden die Ermittler mit einem Fall konfrontiert, der nicht leicht zu ertragen ist. Marit, die als Super Recognizerin, ist zur Zeit wegen eines problematischen Falls ihre Sache nicht so gewiss wie sonst. Auch Jesper ist unsicher, ob es für ihn und Marit eine Chance gibt. Einen kühlen Kopf bewahrt Kirsten, die das Team zusammenhält. Die weiteren Ermittlungen führen das Team nach Møn, wo sie nach einer Verbindung zwischen den Opfern suchen.
Nordische Götter, grausame Morde, ein Verurteilter, der sich als Verdächtiger aufdrängt. Das ist eine gute Mischung für einen spannenden Krimi. Vielleicht ist Jesper etwas sehr angefasst und auch die Beschreibung der Opfer verlangt einem einiges ab. Dennoch ist der Fall sehr packend,. Wie die Hinweise aus der Gegenwart in die Vergangenheit führen, ist klug beschrieben. Und wenn man glaubt, man kenne den Täter, dann gibt es doch eine neue Spur. Wenn man sich manchmal über die Menschen aufregen kann, ist das etwas Positives, denn so ist man richtig drin im Buch. Sehr interessant ist auch eine Einordnung der Autorin zum Abschluss des Buches. Es macht den Fall rund und schlüssig. Eine gelungene Reihe, von der es gerne mehr geben darf.
Der Wolf von Møn...
»Da war der Wolf. Er kam jede Nacht. Nebelgrau, mit gelben Augen und mächtigen Pfoten. Er konnte seine Krallen durch den Stoff seines Hemdes spüren. Sie drangen in ihn ein. Der ganze Wolf drang in ihn ein …« Nach 30 Jahren Haft kehrt ein entlassener Mörder in seine alte Heimat auf die Insel Møn zurück. Alle wissen, was der „Wolf von Møn“ damals getan hat. Als Leichen mit brutal auseinandergerissenen Kiefern auftauchen, beginnt für die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen und ihre Kollegen von der Kopenhagener Mordkommission eine Menschenjagd. (Verlagsbeschreibung...)
In dem zweiten Band der Thriller-Reihe um die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen verlagert sich das Geschehen rasch weg von Kopenhagen auf die dänische Insel Møn. Nach einem ersten brutalen Mord in der Hauptstadt wird auf Møn ein weiterer Toter aufgefunden, der nach demselben Muster ermordet wurde. Für die Bewohner Møns scheint der Fall bereits klar. Hans Erik Rask, ein verurteilter Kindermörder, ist nach 30 Jahren Haft entlassen worden und nun auf die Insel zurückgekehrt. Der Wolf von Møn wird er genannt, und jeder gruselt sich vor ihm. Für die Einheimischen kommt nur er in Frage.
Kirsten Vinther und Jesper Baek von der dänischen Polizei sowie der Privatermittlerin Marit Rauch jedoch kommen Zweifel an seiner Täterschaft. Sollen ihm die Morde womöglich in die Schuhe geschoben werden? Die Ermittler:innen tappen lange im Dunkeln, zumal immer neue Fakten ans Tageslicht kommen, die die Sicht auf die Dinge ständig verändern. Die Geschichte einer weiteren dänischen Insel sowie die nordische Mythologie (Edda) und die neuheidnische Religionsbewegung Ásatrú spielen hier u.a. eine Rolle. Diese faktenbasierten Entwicklungen fand ich doch recht interessant.
Durch den eingängigen Schreibstil sowie die ständigen Perspektivwechsel bleibt der Lesefluss erhalten, auch wenn der Spannungsbogen über weite Strecken eher flach ist und sich ebenso wie das Tempo erst gegen Ende erhöht. Leider gibt es hinsichtlich der Hauptcharaktere nur wenig Entwicklung. Ich weiß nun kaum mehr über die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen oder auch die Kommissar:innen als nach dem ersten Band. Das fand ich doch etwas schade, da hätte ich mehr erwartet. Nur dass Kirsten Vinther äußerst trinkfest zu sein scheint ist nun klar.
Am Ende gibt es immerhin eine stimmige Auflösung, die nach etlichen gelungenen Twists zu überraschen weiß. Alles in allem ein düsterer und brutaler Thriller mit interessanten Hintergründen, der durchaus Lust macht auf einen weiteren Band der Reihe...
© Parden