Nilis neue Welten: Ein Fantasy-Märchen

Buchseite und Rezensionen zu 'Nilis neue Welten: Ein Fantasy-Märchen' von Sabi Lianne
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3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Nilis neue Welten: Ein Fantasy-Märchen"

Eine Treppe, eine Tür. Feuer und Rauch. Kein Boden mehr unter den Füßen. Sie fliegt.

Nili ist zwölf Jahre alt und obdachlos. Täglich bettelt sie, um genug Geld zum Leben zu bekommen. Doch während eines furchtbaren Gewitters blitzen Bilder vor ihrem inneren Auge auf.
Was haben diese Visionen zu bedeuten? Nili beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen und betritt eine phantastische und verwirrende Welt, in der Bücher Portale sind und Superhelden für ihr Volk kämpfen. Dabei gerät Nili ungewollt zwischen die Fronten zweier Königreiche.

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:93
Verlag: Sabi Lianne
EAN:

Rezensionen zu "Nilis neue Welten: Ein Fantasy-Märchen"

  1. Eine Fantasy-Kurzgeschichte für ... ja, für wen eigentlich?

    Es war ein Experiment. Ein vollkommen unbekanntes Erstlingswerk einer unbekannten Autorin meinen Kindern vorzulesen. Eine Geschichte, von der die Autorin sich auch nicht so sicher war, ob diese überhaupt für Grundschulkinder geeignet ist. Es ist ein Fantasy-Märchen, in dem ein junges Mädchen namens Nili die Hauptrolle spielt. Per Zufall entdeckt sie verschieden Tore oder Portale, durch die sie in die unterschiedlichsten Welten gelangt.

    Dabei begegnen ihr sprechende Tiere, wundersame Welten und eine in ihr schlummernde Fähigkeit, die sie erst im Laufe der Geschichte entdeckt. So weit, so bekannt. Neue Ideen sucht man in dem Buch vergebens. Alles habe ich als Erwachsener schon mal irgendwo gehört. Es ist ein nettes Märchen, das ich allerdings nicht als solches bezeichnen würde. Vielleicht eher als Fantasy-Kurzgeschichte für ... ja, für wen eigentlich?

    Ausgehend vom Tiefgang der Geschichte richtet sie sich tatsächlich eher an Kinder. Die Sprache hingegen ist nicht an die der Kinder angepasst. Da ich die Geschichte vorgelesen habe, konnte ich ein paar Passagen anders erzählen als sie geschrieben standen. Einfach, damit ein Sechs- und ein Achtjähriger den Inhalt verstehen konnte und ich das ein oder andere Fäkalwort umschiffen kann.

    Gerade als Vorleser war es nicht einfach herauszufinden, wer gerade spricht. An manchen Stellen kam erst deutlich später heraus, wer gerade was gesagt hat. Bei anderen Passagen bleibt es sogar komplett offen. Da ich beim Vorlesen gerne die Stimme verstelle, war dies recht hinderlich.

    Wie immer bei Erstlingswerken, die selbst verlegt werden, sehe ich großzügig über Fehler hinweg. Die gibt es in diesem Buch durchaus in einem Maße, das vermuten lässt, dass das Buch weder ein Korrektorat noch ein Lektorat gesehen hat. Es gibt hin und wieder auch "Stolperfallen", wie z.B.: "Sie wollte es mitkommen, falls die Gruppe sich plötzlich in Bewegung setzte." (Pos 811) Für einen Vorleser sind solche Passagen doppelt holprig. Es gab allein vier oder fünf solcher Stellen, bei denen die Kinder gefragt haben: "War das jetzt wieder ein Fehler im Buch?"

    Am Anfang des Buchs war ich angenehm überrascht, dass es wenig Logikfehler gab. Bis ich zum Ende kam. Dort gab es sie dann doch, die Momente, die für unlektorierte Bücher typisch sind, in denen ich innehalten musste, und mir die Frage durch den Kopf schoss, wieso jetzt genau das passierte. Allerdings sind diese Logikfehler nicht so gravierend, dass sie den Fluss der Geschichte massiv stören würden. Warum kann Nilli plötzlich so gut die Spache der Leandrianer sprechen, versteht aber dann bei der Unterhaltung von Dronos mit dem König nichts?
    Immerhin, den Kindern sind diese Fehler nicht aufgefallen.

    Ich hatte ja schon die Befürchtung, dass ich die Geschichte alleine weiterlesen muss, weil sie ihnen nicht gefällt oder sie langweilt. Beim "kleinen Prinzen" war es zum Beispiel so, dass diese Geschichte viel zu komplex und tiefgründig ist, als dass sie von den Kindern verstanden würde.
    Bei dieser Geschichte war es anders. Sie hat die Kinder ein wenig gefesselt und sie wollten wissen, wie es weiterging. Es ist wirklich Schade, dass das Buch sich nicht auch sprachlich an das Kinder-Niveau angepasst hat.
    Als die Geschichte zu Ende war und ich die Jungs gefragt habe, wie Geschichte war, dann gab es ein "ganz gut" als Bewertung.

    Für Erwachsene ist die Geschichte hingegen zu flach und bietet zu wenig Tiefgang oder neue Ideen. Es ist eine recht oberflächliche und einfache Erzählung. Normalerweise würde ich dieses Buch mit zwei Sternen bewerten, gebe aber noch einen Bonus von meinen Jungs hinzu, die das Buch dann schlussendlich als mittelgut einstuften.

    Wer keine fehlerbehafteten Bücher mag, sollte hingegen von vornherein Abstand von dem Buch nehmen.