Lasst uns offen reden!

Buchseite und Rezensionen zu 'Lasst uns offen reden!' von Constantin Schreiber
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Inhaltsangabe zu "Lasst uns offen reden!"

Klimakrise, Kriege, Inflation, Migration – Deutschland steht vor großen Herausforderungen und Fragen, die dringend zukunftsweisende Antworten brauchen. Zugleich wird der öffentliche Diskurs immer stärker durch Schwarz-Weiß- und Freund-Feind-Denken geprägt; manche Meinung oder Wortmeldung führt direkt in einen Shitstorm. Tagesschau-Sprecher Constantin Schreiber, der diese Entwicklung am eigenen Leib erfahren hat, legt mit diesem alarmierenden Buch den Finger in die Wunde unserer zunehmenden Diskursunfähigkeit und führt eindringlich vor Augen, warum wir die Krisen unserer Zeit nur dann bewältigen können, wenn wir uns trauen, uns gegenseitig wieder mehr zu sagen.

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:116
EAN:

Rezensionen zu "Lasst uns offen reden!"

  1. Demokratie – unverzichtbar.

    Kurzmeinung: Sollte jeder lesen, der sich schon einmal über die Meinung eines anderen heftig aufgeregt hat!

    In diesem kurzen, leicht verständlichen Essay spricht Constantin Schreiber Sachverhalte an, die eigentlich selbstverständlich sind, die wir, als Demokratie, als zusammenlebende Gemeinschaft aber zu verlieren drohen. Und was ist das? Dass wir es nicht mehr aushalten, unterschiedliche Meinungen zu aktuellen und manchmal sogar brennenden Problembereichen zu haben. „Menschen sind zunehmend unfähig, Gespräche zu führen und Meinungen, die nicht der eigenen entsprechen, auszuhalten und zu tolerieren.“
    Die einen wollen diejenigen vom öffentlichen Diskurs ausschließen, die sich durch die „falsche“ Meinung disqualifiziert hätten – was nichts anders als eine diktatorische Bestimmung darüber ist, was richtig und was falsch sei sowie die Bestimmungs-Hoheit über den öffentlichen Raum beansprucht – und die anderen werden diffamierend und gewalttätig. Statt mehr Demokratie entsteht mehr Radikalismus, statt Kompromiss- und Gesprächsbereitschaft, Verhärtung, Verbitterung, Hass. Das muss aufhören!
    Es ist schwierig, wenn die eine Seite sich als so sensibel erweist, dass sie jede Kritik als Beleidigung versteht und bei abweichenden Meinungen mit diffamierenden Zuschreibungen nicht spart – islamophob, linksalternativ, rechts, etc. etc. - und die andere Seite so auftritt, als ob durch politisch abweichende Haltungen gleich ihr Leben bedroht würde und sie deshalb mit physischer Gewalt zurückschlagen müssten. Ein adäquater Dialog ist verloren gegangen – oder ist dabei, verloren zu gehen. Gut, seien wir ehrlich, das Kind ist schon in den Brunnen gefallen. Holen wir es wieder heraus, seien wir höflich zueinander! Höflichkeit ist irgendwie nicht in.
    Die Rolle des einzelnen, verschiedener Gruppierungen sowie die Rolle und Verantwortung der Medien, alles kommt zur Sprache. Das Integrationsparadox habe ich so verstanden: auf dem Weg zu einer offenen, liberaleren Gesellschaft werden sowohl die rechten wie die linken Ränder radikal. Und Radikalität können wir überhaupt nicht brauchen! Eine ausgewogene Berichterstattung, miteinander Reden und eine gewisse Resilienz (= das Aushalten anderer ohne sie zu verunglimpfen) sind Grundlagen der Demokratie. Selbst eine unvollkommene Demokratie ist besser als jede Diktatur, Autokratie und Totalitarismus.

    Fazit: Lesen. Geht schnell. Um die 100 Seiten. Auch gut zum Verschenken geeignet.

    Kategorie: Sachbuch. Öffentlicher Diskurs.
    Verlag: Hoffmann & Campe, 2024