Ich und meine Mutter
Inhaltsangabe zu "Ich und meine Mutter"
Gebundenes BuchVivian Gornick ist eine Entdeckung!
Mütter sind anstrengend und bleiben es ein Leben lang. Schon als Kind spürt Vivian Gornick bei ihrer Mutter eine blinde Wut über deren Schicksal als Hausfrau. Begleitet von der trotzigen Behauptung, die wichtigste Rolle einer Frau sei die der Ehefrau und Mutter. Darüber, dass die Tochter Unabhängigkeit und Schriftstellerei wählt, können die beiden Frauen endlos streiten, zugleich sind sie unzertrennlich. In diesem biografischen Roman, der noch nie auf Deutsch erschienen ist und gerade in mehreren Ländern neu entdeckt wird, zerlegen Mutter und Tochter auf kilometerlangen Fußmärschen durch New York weibliche Lebensentwürfe und führen ein furioses und komödiantisches Defilee verschiedenster Charaktere, ihrer Liebhaber, Träume und Enttäuschungen auf.
"Kaum mit Worten zu sagen, wie überragend gut dieses Buch ist." Washington Post
Ich und meine Mutter
Die Protagonistin beschreibt in diesem Buch ihre Kindheit in den Nachkriegsjahren in der Bronx in New York City und das Verhältnis zu ihrer Mutter. Auch wie sie mit ihren Wurzeln und den frühen Prägungen in der Kindheit umgegangen ist und dass sie sich im Endeffekt nicht so ganz von diesen lösen konnte.
Darüber hinaus ist es auch ein Proträt von jüdischen Bewohnern in diesem Häuserblock. Wie diese mit dem Verlust der Familie (frühe Tod des Vaters) umgegangen sind. Und natürlich ist es auch ein Porträt von ihrer Mutter, dem schwierigem Verhältnis und die Entwicklung der Protagonistin.
Dieses Porträt wird untermauert durch die gemeinsamen Spaziergängen der beiden. Als Leser spürt man die New Yorker Atmospjhäre.
Eigene Meinung:
Am Anfang fiel es mir etwas schwer ins Buch zu kommen, da die Mutter sehr schwierig, dominant, mit wenig Empathie beschrieben. Darüber hinaus zeigt die Mutter das Bedürfnis hat immer recht haben zu wollen. Die Tochter reagierte dann immer sehr emotional und liess sich von ihr provoziieren. Das Buch entwickelte für mich einen starken Lesesog. Die Autorin versteht es sehr gut Personen nah und lebendig zu beschreiben. Auch konnte sie eine gewisse Distanz zu der Geschichte wahren, so dass man als Leser keine Anklage gegenüber ihrer Kindheit / Mutter spürt.
Alles in allem kann ich das Buch allen empfehlen, die New Yorker Geschichten mit jüdischem Einschlag interessant finden!