Ich kann dich hören (Quartbuch)
Inhaltsangabe zu "Ich kann dich hören (Quartbuch)"
Ein schalldichter Raum. Draußen die Großstadt. Osman Engels übt Cello. Er spielt an gegen unsichtbare Hindernisse, die irgendwo in seiner Vergangenheit liegen und denen er auf dem Fußballfeld besser ausweichen kann. In seiner Welt ersetzt Musik schon lange die Worte. Er kann selbst nicht gut zuhören, nichts festhalten, ohne Kontaktlinsen auch schlecht sehen.Als er ein zufällig gefundenes Aufnahmegerät abhört, wird er zum Ohrenzeugen einer Beziehung, die auf ganz andere Art laut ist. Seine Mitbewohnerin Luise lernt derweil im Nebenzimmer für ihre Prüfung, manchmal rauchen sie gemeinsam am offenen Fenster, kochen Knoblauchnudeln, bringen Altglas zum Container. Sie verstehen sich, ohne sich richtig anzufassen, denn auch mit der Liebe fangen sie gerade erst an.
Als sein türkischer Vater, ebenfalls Musiker, sich das Handgelenk bricht und Tante Elide, seine Ziehmutter, nach fast zwanzig Jahren in Deutschland plötzlich nach Paris gehen will, ist Osman gezwungen, ein paar Dinge aufzuräumen, ein paar Fragen zu stellen.
Der Roman erzählt von einem jungen Mann, dem Augen und Ohren geöffnet werden, und von einer Frau, die in der Stille lebt. Es geht um Vater-, Mutter- und Gebärdensprache und um die berührende Kraft von Musik. Ungewöhnliche Themen, eindringliche Bilder. Ein großes Talent.
Musik
Osman studiert Musik in Hamburg. Er ist Cellist und versucht seinen Abschluß zu machen. Dieses Vorhaben wird boykottiert als sein Vater sich sein linkes Handgelenk gebrochen hat. Er ist Violonist und mit der linken Hand werden die Griffe auf dem Geigenkörper absolviert. D.h. er ist berufsunfähig. Seine Tante aus Essen ruft Osman an, um zu helfen und zu inervernieren. Jedoch vermeidet Osman sich der Situation zu stellen. Er möchte nichts mehr mit seinem Vater zu tun haben. Im Laufe des Buches kommt dann raus, dass Osmans Mutter die Familie verlassen hat und die Schwester von seinem Vater im Endeffekt Osman und seinen Bruder groß zog.
Darüber hinaus findet Osman auf dem Hamburger Bahnhof ein Diktiergerät. Er hört sich die Inhalte des Gerätes an und kann für sich neue Aspekte in seinem Leben erkennen und sich neuen Situationen stellen.
Eigene Meinung:
Dieses Buch hatte seine Momente. Teilweise war es auch etwas langatmig und nacherzählend. Für mich war dieses Diktiergerät zu weit hergeholt. Auf der anderen Seite geht es in diesem Buch größtenteils um das Hören, die Macht der Musik, Identität, Familienbande + Familiengeheimnisse. Jedoch waren best. Aspekte nicht gut ausgearbeitet und dümpelten in der Oberfläche, als das es tiefgehend berühren konnte. Auch Osman, der keine Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen konnte und immer wieder ins Vermeidungsmuster zurück ging nervte mich nach einer gewissen Zeit.
Alles in allem war alles eher angedeutet. Es ging nicht in die Tiefe, obwohl das Buch vom Inhalt her es hergeben konnte!