Inhaltsangabe zu "Dunkles Arles"
November in der Provence: Capitaine Roger Blanc und die Untersuchungsrichterin Aveline Vialaron-Allègre verabreden sich zu einem heimlichen Wochenende in Arles. Treffpunkt des Liebespaares ist das römische Amphitheater. Doch dann wird Aveline zufällig Zeugin eines extrem kaltblütigen Mordes. Sie selbst kommt nur knapp mit dem Leben davon – aber der unbekannte Täter raubt ihr eine Tasche mit wichtigen Unterlagen, die sie ihrem Ehemann, dem mächtigen Staatssekretär, um jeden Preis in Paris präsentieren muss.
Blanc und Aveline haben nur zwei Tage, um den Mörder zu finden und sich die Dokumente zurückzuholen. Allerdings darf ja niemand wissen, dass sie in Arles sind. In den düsteren Gassen entspinnt sich ein Duell auf Leben und Tod: Sie jagen den Unbekannten – und der Unbekannte jagt sie. Dabei hat er mächtige Helfer. Nach und nach finden Blanc und Aveline heraus, dass der Tote im Amphitheater nicht das erste Opfer einer mysteriösen Gruppe ist, zu der sogar Politiker und Polizisten gehören. Als dann auch noch sein Kollege Marius Tonon, den Blanc in einer Klinik glaubte, bei diesen Verschwörern auftaucht, weiß er endgültig nicht mehr, wer sein Freund ist – und wer sein Feind …
Amphitheater
Endlich mal ein gemeinsames Wochenende für Capitaine Roger Blanc und seine Untersuchungsrichterin Aveline. Arles scheint dafür der ideale Ort zu sein, nicht zu weit weg, aber doch weit genug, um vor zufälligen Treffen einigermaßen geschützt zu sein. Allerdings geht schon beim ersten Zusammentreffen in dem berühmten Amphitheater von Arles so ziemlich alles schief. Aveline wird Zeugin eines Mordes und dem Täter gelingt es, ihre Tasche zu stehlen. Eine Tasche, in der sie wichtige Dokumente aufbewahrte, die sie nach dem Wochenende mit nach Paris nehmen wollte. So wird aus dem geplanten Kuschelwochenende eine Jagd nach einem Mörder und eine Suche nach einer Tasche.
Mal etwas anderes: Capitaine Roger Blanc wildert in einem fremden Revier, denn schließlich ist er in Arles nicht zuständig. Für die örtliche Polizei ist er nur ein Zeuge oder sogar ein Verdächtiger und mit allem, was er sagt, muss er vorsichtig sein. Schließlich darf niemand von seinem Treffen mit der verheirateten Aveline wissen. Und doch will Blanc klären, wieso das Opfer ums Leben gebracht wurde. Doch so wie Aveline und Roger hinter den Tätern her sind, so sind auch die Täter hinter den beiden heimlichen Geliebten her. Als dann auch noch der Kollege Tonon im Amphitheater auftaucht, ist Blanc vollends verblüfft. Diesen wähnte er doch in einer Kurmaßnahme.
Die Idee, seinen Capitaine quasi undercover ermitteln zu lassen, ist sehr gelungen. Damit hebt sich dieser fünfte Band von seinen Vorgängern ab und wird für die Leser besonders interessant. Spannend auch die Entdeckung von Aveline in einem anderen Umfeld und nicht nur für ein kurzes Stelldichein. Roger Blanc wird hier ein ums andere mal überrascht und nur meistens positiv. Seine Aveline ist schon ein Früchtchen. Zwar werden einige Hinweise etwas ausführlich abgehandelt, doch insgesamt bekommt man einen packenden Einblick in das Südfrankreich nach der Wahl des Herrn Macron, der nicht nur in Europa, sondern auch in seinem Land einiges durcheinander gewirbelt hat. Da scheinen einige im Geheimen zu wirken und gleichzeitig um ihre Pfründe zu fürchten. Warum aber dieser Mord geschah, wird nach und nach preisgegeben. Nach und nach durchblickt man die Hintergründe des Geschehens und man fragt sich…. Nun, dass behält die Rezensentin lieber für sich, schließlich soll jeder Leser selbst entdecken, welch ausgeklügelte Geschichte der Autor präsentiert. Ein Fall, den Roger Blanc überleben muss und der ihm vielleicht die eine oder andere Illusion nimmt.