DuMont Bildband Orte zum Staunen in Deutschland

Buchseite und Rezensionen zu 'DuMont Bildband Orte zum Staunen in Deutschland' von Renate Nöldeke
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Inhaltsangabe zu "DuMont Bildband Orte zum Staunen in Deutschland"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:336
EAN:9783616032665

Rezensionen zu "DuMont Bildband Orte zum Staunen in Deutschland"

  1. Oh, wie schön ist Deutschland

    Nimmt man das neue Buch „Orte zum Staunen in Deutschland“ erstmals in die Hand, gerät man selbst ins Staunen. Zunächst einmal über das Gewicht. Denn der Bildband mit seinen großformatigen Seiten wiegt ganz schön schwer. Nichts also, was man sich mal eben in den Rucksack steckt und einfach drauflos wandert. Zum anderen staunt man über das Cover: eine exotische Pyramide, etwas aus Thailand und die Rocky Mountains - denkt man auf den ersten Blick. Das sollen Orte in Deutschland sein? 336 Seiten später ist man schlauer. Ja, die Fotos stammen tatsächlich aus Deutschland. Sie sind Teil der „52 überraschenden Entdeckungstouren“, die MairDumont im Untertitel verspricht.

    Dieses Versprechen wird auf jeden Fall eingehalten, denn die Kategorisierung „Bildband“ greift viel zu kurz. Vielmehr ist das Buch eine riesige Inspirationsquelle. Und das mit dem Gewicht ist auch kein großes Problem, denn die „Orte zum Staunen in Deutschland“ verfügen über einen QR-Code, mit dem man sich sämtliche GPX-Daten der vorgestellten Wanderungen ganz einfach auf sein Smartphone laden kann.

    Blickt man auf die Deutschlandkarte zu Beginn des Buches, erkennt man unmittelbar die Ausgewogenheit der Entdeckungstouren. Überraschend ist dabei die geographische Einteilung in die Abschnitte „Im Norden“, „Im Süden“ und – aufgepasst – „Im Herzen“, womit die gesamte deutsche Mitte von West nach Ost gemeint ist. Eine auch aus gesellschaftspolitischer Sicht wunderbare Entscheidung.

    Die Texte zu den 52 Touren sind kurz und prägnant, die eigentliche Attraktion sind dann aber doch die hervorragenden Bilder. In den meisten Fällen sprechen diese für sich und machen große Lust, den jeweiligen Ort kennenzulernen. Die Typographie zu den Fotos ist eher Geschmackssache. Mir ist die schnörkelige Schreibschrift etwas zu verspielt, sie könnte jedoch vor allem Blogger:innen oder Influencer:innen durchaus ansprechen. Ergänzt wird jeder Ort um die Rubriken „Hin und weg“ und „Rund um…“. Letztere halte ich für rundum gelungen, da die Leserschaft dadurch weitere Tipps in der Umgebung erhält, wenn man sich beispielsweise für einen Urlaub mit Übernachtungen entscheidet. Die Rubrik „Hin und weg“ liefert Hinweise darauf, wie das Ziel am besten zu erreichen ist. Als Idealist gehe ich davon aus, dass Menschen, die gern in Deutschland Urlaub machen, auch gern nachhaltig reisen wollen. Deshalb ist ein kleiner Kritikpunkt an „Hin und weg“, dass es recht häufig heißt, das Ziel sei „am besten mit dem Auto“ anzusteuern. Ich habe einige der vermeintlich abgelegenen Orte mal in den Bahn-Navigator eingegeben und siehe da: Vieles lässt sich durchaus auch mit Bus und Bahn erreichen.

    Ganz besonders gefreut hat mich, dass mein Herzensort, die Insel Neuwerk, den Weg in dieses Buch gefunden hat. Ein Beweis dafür, dass sich „Orte zum Staunen in Deutschland“ tatsächlich nicht auf ausgelatschten touristischen Wegen bewegt, sondern wirklich viele Überraschungen und Geheimtipps parat hat.

    „Orte zum Staunen in Deutschland“ ist insgesamt ein beeindruckendes und liebevoll gestaltetes Buch, das nicht nur Deutschland-Urlauber:innen begeistern sollte, sondern auch denjenigen die Möglichkeit bietet, das Land zu erkunden, die bislang glaubten, Deutschland habe touristisch wenig zu bieten.