Drei Lebende, drei Tote: Roman (EDITION BLAU)

Buchseite und Rezensionen zu 'Drei Lebende, drei Tote: Roman (EDITION BLAU)' von  Jorjoliani
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Inhaltsangabe zu "Drei Lebende, drei Tote: Roman (EDITION BLAU)"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:240
EAN:9783858699244

Rezensionen zu "Drei Lebende, drei Tote: Roman (EDITION BLAU)"

  1. Ein eigenartiges, sperriges und schwieriges Buch

    Im Jahr 1946 sieht Modesto eine junge Frau am Bahnsteig, zu der er sich sofort hingezogen fühlt. Er spricht sie an, suggeriert, dass er Kämpfer bei den Partisanen war und niemanden mehr habe. Die beiden werden ein Paar und heiraten. In den 1950er Jahren erhält Modesto einen anonymen Brief, der ihn sichtlich aus der Bahn wirft. Nachts packt er seinen Koffer und verschwindet, ohne seiner Ehefrau Aurora etwas zu sagen. In Rückblicken und aus der Perspektive unterschiedlicher Personen erfahren wir Bruchstücke aus Modestos Kindheit und seinen Erlebnissen während des Krieges. Nachdem sich ihr Mann fortgestohlen hat, beginnt Aurora Tagebuch zu schreiben, wodurch sich einige offene Fragen klären und neue auftauchen.

    Alles an diesem Buch ist schräg und zuweilen hatte ich das Gefühl in einem Traum gefangen zu sein, den ich nicht klar fassen kann. Die Protagonist:innen verhalten sich merkwürdig (regelrecht gestört). Die Dialoge sind seltsam, meist reden die Figuren nicht miteinander, sondern offensichtlich aneinander vorbei, weil alle ihren eigenen Gedanken nachhängen. Das führt zu regelrecht absurden Situationen, die eine gewisse Komik haben. Viele dieser Szenen haben mir gut gefallen. Leider fehlte mir der Zugang, warum sich die Figuren so seltsam verhalten, welche Motivation dahinter steckt bzw. wie ich die erzählte Geschichte in einen größeren Kontext und in die Zeit des zweiten Weltkriegs einordnen soll. Die zahlreichen Perspektivwechsel und Zeitensprünge erschweren zudem das Auffinden eines roten Fadens. Erzählt werden immer nur vereinzelte Bruchstücke; diese fügen sich durchaus ineinander. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass mir zu viele Puzzleteile fehlen, um ein schlüssiges Gesamtbild zu erhalten. Einige Szenen habe ich auch nicht verstanden. Der Roman lässt mich, obwohl es durchaus starke Szenen gibt, letztendlich ratlos zurück.