Die doppelte Frau: und das Rätsel Betty Steinhart

Buchseite und Rezensionen zu 'Die doppelte Frau: und das Rätsel Betty Steinhart' von Beate Thalberg
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Inhaltsangabe zu "Die doppelte Frau: und das Rätsel Betty Steinhart"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:192
EAN:9783222151217

Rezensionen zu "Die doppelte Frau: und das Rätsel Betty Steinhart"

  1. Rätsel um eine selbstbewusste Frau

    Wir befinden uns im Salzburg der Nachkriegszeit 1946. Alles liegt in Schutt und Asche, die Menschen trauen einander nicht mehr über den Weg, die Alliierten wollen alles und jeden überwachen.
    Vor dieser geschichtsträchtigen Kulisse lässt Beate Thalberg ihren Kriminalroman „Die doppelte Frau“ spielen, in dem sie ihre drei Hauptfiguren auf Spurensuche der real existierenden Fotografin Betty Steinhart gehen lässt:
    Zunächst ist da Max, der sich als Privatdetektiv durchschlägt.
    Dann gibt es die schwer einzuschätzende Eva, die Max beauftragt, etwas über den Fotografen Carl Ellinger herauszufinden.
    Der dritte Charakter ist Harry, ein amerikanischer General, der Max zu Eva geführt hat und beobachten will, was Max herausfindet.
    Während Max dem Geheimnis um die Fotos und den Fotografen auf die Spur zu kommen versucht, bekommt Harry den Auftrag, einen Zug mit Nazibeute in Empfang zu nehmen.
    Beate Thalberg schildert das Salzburg der Nachkriegszeit sehr lebendig. Sie bringt uns das beeindruckende Schicksal der Fotografin Betty Steinhart näher, die zu einer Zeit ein Fotoatelier übernommen hat, in der das für Frauen eigentlich undenkbar war.
    Die in das Buch eingebetteten Fotografien aus dem Atelier Ellinger tragen dazu bei, uns Lesende in die Anfangszeit der Salzburger Festspiel zu versetzen.
    Ergänzt wird der Roman durch Grapic-Novel-Elemente, die Lily Amman entworfen hat.
    Mir hat an dem Buch gut gefallen, dass es eine Zeit in Österreich thematisiert, mit der ich mich bisher noch nicht beschäftigt hatte. So konnte ich auf unterhaltsame Art Begriffe wie „Rattenlinie“ kennenlernen.
    Gestört hat mich zum einen die ständig wechselnde Ich-Perspektive, da häufig erst nach mehreren Sätzen klar wird, welches „Ich“ gerade an der Reihe ist. Zum anderen gab es Anspielungen auf die heutige Zeit, die die Charaktere noch gar nicht kennen konnten. Mag als lustiges Stilmittel gedacht sein, ist aber nicht mein Fall.
    Die Grapic-Novel-Elemente sind sehr schön gestaltet, haben bei mir allerdings nicht zum Textverständnis beigetragen.
    Insgesamt kann ich das Buch empfehlen, weil es mal etwas ganz anderes und künstlerisch wertvoll ist.