Das Versprechen, das ich meiner Mutter gab

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Versprechen, das ich meiner Mutter gab' von Arwyn Yale

Inhaltsangabe zu "Das Versprechen, das ich meiner Mutter gab"

Eine Mutter, die ihrer kleinen Tochter ein Versprechen abnimmt und kurz darauf Selbstmord begeht



«Manchmal fühlt man sich so einsam, dass man das Gefühl hat, es würde einen innerlich zerreißen. Dann sollte man sich auf die Suche nach seinem Seelenzwilling machen. Ich habe leider zu lange damit gewartet ...»





Immer wieder wird Ruma von der Erinnerung an den Selbstmord ihrer Mutter heimgesucht. Sie flüchtet sich in Alkohol und Selbstmordfantasien. Erst als ihr das selbe Schicksal droht wie ihre Mutter, begreift sie das Versprechen, das sie ihr einst als Kind gab.
Als Ruma nichts mehr zu verlieren hat, löst sie ihr Vesprechen ein. Auf der Golden Gate Bridge will sie ihren Seelenzwilling finden und sich von ihm retten lassen. Doch der denkt gar nicht daran sie zu retten.

Auszug



»Die Golden Gate Bridge?« Er klang überrascht und bedachte mich mit einem Stirnrunzeln.
»Der Wind pfeift einem um die Ohren, bläst einem ins Gesicht; die Luft riecht salzig und nach Freiheit. Und der Verkehrslärm, der einen anfangs schier erdrückte, rückt in den Hintergrund und wird schließlich vom Salz der Luft umhüllt und den eigenen Gedanken verdrängt. Und man steht da, blickt hinunter auf das blaue Wasser und meint für einen Moment, man könnte seine Flügel ausbreiten und es den Möwen gleichtun, die so friedlich über das Wasser gleiten. Für den Bruchteil einer Sekunde dreht sich alles in einem. Man fühlt sich wie in einem bunten Karussell, aus dem man einfach nur aussteigen möchte. Doch das würde das Ende bedeuten. Und so verharrt man einfach auf derselben Stelle und schaut zu, wie sich die Möwen in die Tiefe stürzen und stellt sich vor, wie es wäre eine von ihnen zu sein.« Als ich zu Ende gesprochen hatte, fühlte ich mich plötzlich seltsam. Als ob ich durchsichtig geworden wäre, gläsern, und nichts Verborgenes mehr in mir steckte. Ich betrachtete unauffällig meine Hände und war überrascht, dass sie so menschlich aussahen. Der abgeblätterte Nagellack wirkte wie ein Relikt aus Zeiten der Sorglosigkeit. Nur war ich niemals sorglos gewesen. Nur betrunken.

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:106
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