Auggie Wrens Weihnachtsgeschichte

Inhaltsangabe zu "Auggie Wrens Weihnachtsgeschichte"
Eine weihnachtliche Miniatur des großen amerikanischen RomanciersAuggie Wren arbeitet als Verkäufer in einem Zigarrengeschäft an der Court Street in Brooklyn. Hier kauft Paul immer die kleinen holländischen Zigarren, die er so gerne raucht. Jahrelang hat Paul keinen Gedanken an den seltsamen kleinen Mann im blauen Kapuzenshirt verschwendet. Bis Auggie ihn eines Tages fragt, ob er bereit sei, sich seine Fotografien anzusehen. Als Paul mehr über Auggies große Leidenschaft, das Fotografieren, erfahren will, erzählt dieser ihm eine Geschichte: von einem Ladendiebstahl, einer verlorenen Geldbörse und dem kleinen Schwindel, den er einer alten, blinden Frau vorspielt. Eine echte Weihnachtsgeschichte eben …
Zeit zum Innehalten
In der Court Street in Brooklyn, da ist ein kleiner Laden. Dort steht Tag ein, Tag aus Auggie Wren hinter dem Ladentisch und verkauft Rauchwaren. Auggie ist ein unscheinbarer kleiner Mann, so wie viele Verkäufer ein alltäglicher Begleiter unseres alltäglichen Lebens, denen wir weder Gesicht noch Namen geben. Paul kauft dort immer wieder seine holländischen Zigarren. Auch Paul verschwendet keinen Gedanken an Auggie, bis dieser Paul anspricht, ihm seine Fotosammlung zeigen will.
Paul, das ist Paul Auster, ein Schriftsteller, den ich liebe und verehre. Paul Auster, der mich mit seinem epochalen Werk 4321 auf über tausend Seiten in seinen Bann ziehen konnte, ist auch ein Meister der Miniatur. Eine Weihnachtsgeschichte, was soll das sein, ein „grässlicher Erguss von heuchlerischem Schmalz und süßlichem Kitsch“, wie Paul Auster befürchtet, als er eine solche für die New York Times schreiben soll. Aber die besten Geschichten schreibt das Leben und Auggie Wren erzählt dem Schriftsteller eine solche. Ist diese Geschichte wahr, hat Auggie Wren sie erfunden, hat Paul Auster sie erfunden, hat Paul Auggie erfunden? Wen kümmert’s. Es ist eine Geschichte zum Innehalten, ein literarisches Konfekt für stille Zeiten, eine kleine Freude und zärtlicher Trost. Manchmal braucht es da nicht mehr.