Die Zeit der Kraniche

Inhaltsangabe zu "Die Zeit der Kraniche"
Die Fortsetzung und der Abschluss der großen Ostpreußen Saga von Bestsellerautorin Ulrike Renk.Nach Ende des Krieges besetzen die Sowjetischen Truppen das Land. Viele Gutsfamilien verlassen ihre Heimat und ziehen in den Westen. Auch Gebhards Brüder und seine Mutter. Er jedoch kann sich einfach nicht dazu entschließen, das Land seiner Väter zu verlassen. Dann wird er denunziert und verhaftet. Frederike droht das gleiche Schicksal. In letzter Sekunde flieht sie mit ihren Kindern in den Westen. Doch auch dort kann sie nicht bleiben. Ihre einzige Chance ist es,
nach Schweden zu emigrieren – aber wird ihr ein Neuanfang gelingen? Und was ist mit Gebhard?
Schwerfällig
Mit viel Vorfreude habe ich diesen dritten Band der Ostpreußensaga erwartet. Endlich wollte ich erfahren, wie es nun in Ostpreußen weiter geht. Die Russen sind auf dem Vormarsch, die ersten Familienangehörigen sind geflohen und es finden Denunzierungen in jeder Hinsicht statt. Für Frederike ist es ein Schock, als ihr Mann Gebhardt und ihre Schwiegermutter scheinbar grundlos verhaftet und weggebracht werden. Allein versucht sie sich und ihre Familie, sowie immer mehr Flüchtlinge, u.a. auch ihre Eltern aus Fennhusen durchzubringen.
Als der Krieg endlich vorbei ist, ist alles nicht mehr so, wie es einmal war. Ein Großteil der Familie ist in Westdeutschland oder Schweden. Nur Frederikes Familie ist geblieben. Jedoch müssen sie jetzt ihren Besitz, der um ein Vielfaches kleiner geworden ist, allein bewirtschaften. Auch von dem reichhaltigen Personal ist niemand mehr da. Plötzlich sieht sich Frederike mit den banalen Tätigkeiten der Hausfrau konfrontiert.
Ulrike Renk beschreibt in diesem Buch sehr ausführlich die Situation der Menschen in diesen letzten Kriegstagen. Wie schwer alles war, wie hart die Zeiten waren, das kann man sich nach dem Lesen dieses Buches sehr gut vorstellen. Und trotzdem waren es genau diese Stellen, die es mir dann irgendwann zu lang waren. Es war wie eine endlose Litanei, was es wieder nur zum Essen geben kann. Das war mir einfach irgendwann zu viel. Sicher, es ist schon beeindruckend zu lesen, dass man damals aus Giersch und Brennnessel leckere Salate gemacht hat, was heute unvorstellbar ist. Ich finde, trotz allem ist viel von der Spannung verloren gegangen. Sicher das persönliche Schicksal der Familie wird auch anschaulich betrachtet. Aber insgesamt wäre das Buch mit ca. 100 Seiten weniger, also ohne die Wiederholungen, durchaus angenehmer zu lesen.
Gut gefallen hat mir dann zum Schluss noch die Wendung, so hätte ich damit nicht gerechnet.
Von mir gibt es dafür nur drei Lesesterne und eine bedingte Leseempfehlung.