Cyrus Doyle und der herzlose Tod

Buchseite und Rezensionen zu 'Cyrus Doyle und der herzlose Tod' von Jan Lucas
4
4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Cyrus Doyle und der herzlose Tod"

Nach zwanzig Jahren bei der London Metropolitan Police kehrt Detective Chief Inspector Cyrus Doyle in seine Heimat Guernsey zurück. Schon bei der Ankunft wartet eine große Aufgabe auf ihn: Auf der Insel hat es ein Unbekannter auf Polizisten abgesehen. Er tötet sie mit einem Pfeil in den Hals und schneidet ihnen das Herz heraus. Was hat das mit den alten Insellegenden – und mit seinem Vater, einer echten Polizeilegende, zu tun? Dann gerät Cyrus Doyle selbst ins Visier des Pfeilmörders.

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:368
EAN:9783746633244

Rezensionen zu "Cyrus Doyle und der herzlose Tod"

  1. Der Pfeilmörder schlägt wieder zu

    Die Sage um La Gràn’mère du Chimquière "Der Wächter nimmt denen die Herzen, die herzlos waren gegenüber ihren Brüdern und Schwestern, und gibt sie der Mutter Erde, um sie zu versöhnen." (Auszug aus dem Buch)
    Nach zwanzig Jahren bei der London Metropolitan Police kehrt Detective Chief Inspector Cyrus Doyle in seine Heimat auf die Kanalinsel Guernsey zurück. Dort will er sich mehr um seinen dementen Vater kümmern und übernimmt gleichzeitig den Posten als Detective Chief Inspector der Guernsey Police. Sofort bei der Ankunft wird er mit dem Tod des Polizeikollegen Douglas Ingram konfrontiert, diesen hat man mit einem Pfeil in den Hals getötet und danach wurde ihm das Herz herausgeschnitten. Dies ist schon nach Charlie Mourant, der zweite Mord an einem Polizisten innerhalb kürzester Zeit, wer hat ein Interesse Polizeichiefs umzubringen? Oder hat dies gar etwas mit der alten Insellegende der La Gràn’mère du Chimquière zu tun? Doch als Cyrus Vater, Leonard Doyle einen klaren Moment hat, bringt er ihn auf eine ganz andere Spur weit in die Vergangenheit zurück. Als er dem Täter daraufhin immer näher kommt, hat es der Pfeilmörder auch auf Cyrus Doyle abgesehen.

    Meine Meinung:
    Ein informativer, auch spannender Krimi hinter den Kulissen der wunderschönen englischen Kanalinsel Guernsey. Ich kannte diese Insel gar nicht, war aber nach der Beschreibung im Buch und dem Schauen einiger Bilder ganz begeistert von dieser Insel. Der Autor beschreibt diese einzigartige Kulisse der Insel so lebhaft und gut, man könnte sofort heimisch auf dieser Insel werden. Der neue Ermittler mit seinen Ecken und Kanten, ein wenig im Stil James Bonds, liebt seinen Tamora und schöne Frauen. Man hat bei diesem Krimi aber auch das Gefühl noch einen Reiseführer und ein Geschichtsbuch in einem zu haben. Sehr gut recherchiert erzählt dieser von den Mythen der Insel, von vergangenem zu Kriegszeiten und auch von vielem ungewöhnlichen und einzigartigem auf Guernsey. Man merkt sehr gut, das der Autor ein Faible für diese Insel hat. Der Kriminalfall kommt aber auch nicht zu kurz und liefert zu dem noch einen, sympathischen Ermittler und eine gute Story. Vielleicht hätte es noch ein wenig mehr Spannung sein können, dann wäre es noch besser gewesen. Auch das Team um Cyrus Doyle gefällt mir sehr gut und insgeheim freue ich mich schon auf den nächsten Fall. Danke an den Verlag, von mir gibt es gute 4 von 5 Sterne für diesen Krimi.

  1. Guernsey - eine Entdeckung

    Cyrus Doyle ist ein echter „Guernseyman“. Vor zwanzig Jahren hat er die Kanalinsel verlassen um in Paris Karriere bei der Kriminalpolizei zu machen. Er wollte sich von dem übermächtigen Vorbild seines Vaters lösen, der jahrelang Leiter der Guernsey Kriminalpolizei war. Nun ist sein Vater hinfällig, braucht ihn und auch für ihn wird es Zeit für einen Neuanfang, auch in seinem Liebesleben.
    Doch sein Einstand ist überschattet, die Leiche seines Vorgängers wird gefunden, es deutet alles auf eine Art Rache – oder Sühnemord hin. Kurz danach gibt es zweiten, auf die gleiche Weise hingerichteten Polizisten und auch Cyrus gerät in das Visier des Täters. Hat es was mit alten Seilschaften der Beamten während der deutschen Besatzung zu tun? Auch in amourösen Dingen gerät Cyrus in einen Wirbelsturm, seine erste Liebe ist wieder Single und war auch Anwärterin auf den Posten als leitende Kriminalbeamtin, seine Freundin aus Kindertagen übt ebenfalls einen verführerischen Reiz auf ihn aus und seine Ex-Freundin aus London hat ihn auch noch nicht aufgegeben. Kein leichter Beginn für Doyle.
    Guernsey als Schauplatz eines Krimis, aus der Feder eines deutschen Autors, reiht sich ein in die Kriminalromane, die ich „Urlaubskrimis“ nenne. Die Landschaft spielt eine sehr große Rolle, mit zauberhaften und kenntnisreichen Beschreibungen der Insel, die sofort Lust auf die Kanalinseln machen. Fast exotisch wirkt das Setting. Dazu kommen die Ausflüge in die Geschichte der Insel, nicht nur während der deutschen Besatzung, sondern auch in die Zeit der großen Piraten- und Schmugglerkapitäne. Im Plot vermischt sich Privates und Verbrechen zu einer spannenden Handlung. Cyrus Doyle, ein attraktiver Mann mit einem Faible für schnelle Autos – seine Sportwagenmarke musste ich erst googeln – ist eine Figur, mit der man sich durchaus auch weitere Fälle vorstellen kann. Das Buch ist flott und unterhaltsam geschrieben, ein gelungener Krimi, der solide aufgebaut ist. Für mich gab es ein oder zwei Logikmängel, die aber durch das Tempo gut ausgeglichen wurde.
    Ein wirklich unterhaltsamer Urlaubskrimi und keine schlechte Werbung für Guernsey.

  1. 4
    14. Apr 2017 

    Fab Five

    Nach langer Zeit in London kehrt Cyrus Doyle nach Guernsey zurück. Er möchte sich mehr um seinen über 90jährigen Vater kümmern. Dass er leitender Ermittler bei der Kriminalpolizei werden soll, kommt ihm sehr zupass. Doyle bekommt kaum ein paar Minuten, um wieder anzukommen. Noch an der Fähre wird er zu einem Mordfall gerufen. Ein ehemaliger Polizist wurde ermordet und noch gibt es kaum einen Hinweis. Immerhin lernt Doyle sein Team kennen und er stellt fest, dass er einige noch aus seiner Anfangszeit bei der Truppe kennt.

    Eigentlich sollen Polizisten oder ehemalige Polizisten doch die Guten sein, also kann es doch im Grunde niemanden geben, der ihnen nach dem Leben trachtet. Und dennoch geschehen diese schrecklichen Taten. Die Beamten tappen zunächst im Dunkeln und haben gleich auch die Presse an den Hacken, die Stimmung macht. Pikant dabei, bei einem der Pressevertreter handelt es sich um Doyles Ex-Freundin, die ihm aus London nachgereist ist. Ihr Ziel, Doyle nach London zurück zu holen, erreicht sie nicht. Doyle steht zu seiner Entscheidung auf seine Heimatinsel zurück zu kehren. Er freut sich über jeden lichten Moment seines Vater und jedes gute Gespräch, dass sie führen können. Nur mit den Ermittlungen, die nicht so recht vorangehen wollen, ist er erst noch unzufrieden.

    Mitunter wirkt dieser sympathische Kriminalroman fast wie ein Reiseführer mit einer Krimihandlung. Viele Sehenswürdigkeiten, Straßen und berauschende Aussichtspunkte werden sehr eingehend und bildhaft beschrieben. Man bekommt tatsächlich Lust, Guernsey einen Besuch abzustatten. Mildes Wetter, jedoch wechselhaft, malerische Landschaft. Eigentlich dürfte es in so einem Landstrich kaum Verbrechen geben. Dass dieser Schein trügerisch sein kann, erfährt Cyrus Doyle schon direkt bei seiner Ankunft. Gut beschrieben ist da die anfängliche Ziellosigkeit der Untersuchungen, man will schließlich in alle Richtungen ermitteln und keine noch so vage Spur außen vor lassen. Bedächtig schreitet Cyrus Doyle mit seinen Nachforschungen voran, nur um schließlich plötzlich einen Geistesblitz zu haben.

    Ein sympathischer neuer Ermittler in einer ansprechenden Umgebung, der mit seinem Sportwagen eine kleine Erinnerung an den Kollegen Bergerac von der Nachbarinsel Jersey aufkommen lässt. Gerne möchte man sich weitere Kriminalgeschichten über Cyrus Doyle zu Gemüte führen und weitere Landmarken seiner schönen Insel kennenlernen.