Hamburg Rain 2084. Rehab: Dystopie

Buchseite und Rezensionen zu 'Hamburg Rain 2084. Rehab: Dystopie' von Ralf Wolfstädter
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3 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Hamburg Rain 2084. Rehab: Dystopie"

Eine Stadt im ewigen Regen. Eine Stadt mit hierarchisch gegliederten Ebenen. Eine Welt voller Geheimnisse, Träume und Verbrechen: Hamburg Rain 2084 - Die größte dystopische Science Fiction eBook-Serie des 21. Jahrhunderts von Herausgeber Rainer Wekwerth!

Als Daniel Arzberger aus der Bewusstlosigkeit erwacht, stürzt sein Leben in einen hoffnungslosen Abgrund. Seine Hände sind blutverschmiert, seine Erinnerung ein schwarzes Loch. Neben ihm eine tote Frau, im Hintergrund die bedrohlichen Rufe eines Polizeibeamten. Des Mordes angeklagt, gelingt ihm die Flucht aus dem Gefängnis und er begibt sich auf die Suche nach Antworten, die seine Unschuld beweisen sollen. Doch eine unglaubliche Entdeckung, die Daniel auf seiner verzweifelten Suche macht, treibt ihn an den Rand des Wahnsinns, denn sie stellt sein gesamtes Dasein in Frage.

Hamburg Rain - das spannende Future Fiction eSerial in sechs Bänden: V2, Sundown, Rehab, Zerfall, Risse im Fundament, Die Seuche. Alle Bände sind unabhängig voneinander und in beliebiger Reihenfolge lesbar.

Format:Kindle Edition
Seiten:169
Verlag: Knaur eBook
EAN:

Rezensionen zu "Hamburg Rain 2084. Rehab: Dystopie"

  1. 3
    27. Dez 2017 

    Experimente...

    Hamburg ist im Jahr 2084 im ewigen Regen nach einer Klimakatastrophe zum Moloch mit 22 Millionen Einwohnern herangewachsen. Bauwerke früherer Epochen sind zu einem einzigen Gebäude verschmolzen, das sich über eine gigantische Fläche erstreckt und weit in den Himmel ragt. Wie ein surreales Gebilde aus dem Traum eines Wahnsinnigen reckt es seinen Körper aus Stein, Glas und Stahl in die Wolken und unablässig fließt der Regen an seinen Milliarden Ecken und Kanten herab. Dieser gigantische Koloss ist in Ebenen unterteilt, die weit in die Höhe und tief unter die Oberfläche reichen. Das Leben ist streng hierarchsich organisiert: Je reicher, desto weiter oben; je ärmer, desto weiter unten. Während sich oben im wenigen Sonnenlicht die Reichen und Schönen vergnügen, leben die Armen in Dunkelheit und Müll. Nur die Mittelschicht bildet da mit ihren Träumen von einer besseren Wetl die Ausnahme. Und manchmal geschieht es, dass jemand den zugewiesenenLebensraum verlässt. Mit unvorhersehbaren Folgen. Davon handeln die Storys der dystopischen Science Fiction eBook-Serie 'Hamburg Rain 2084'.

    'Sundown' ist nach dem Prequel der dritte Band der ersten Staffel des spannenden Future Fiction eSerials. Die Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens sind:

    V2
    Sundown
    Rehab
    Zerfall
    Risse im Fundament
    Die Seuche

    Alle Bände sind unabhängig voneinander und in beliebiger Reihenfolge lesbar.

    * * *

    Daniel Arzberger kann sich an nichts erinnern, als er aus tiefer Bewusstlosigkeit erwacht. Neben ihm in seiner Wohnung liegt eine sterbende Frau, die ihm gerade noch einen Namen zuraunen und eine Disc in die Hand drücken kann. Bevor sich Daniel noch fragen kann, was das alles soll, klopft auch schon die Polizei an seine Wohnungstür und verlangt energisch Einlass. Daniel bleibt nichts anderes übrig als zu fliehen, will er jemals der Wahrheit auf die Spur kommen.

    Doch die Polizei setzt ihren besten Mann auf den Flüchtigen an, und so landet Daniel schließlich im Gefängnis. Er wird des Mordes angeklagt, aber Daniel ist von seiner eigenen Unschuld überzeugt. Um dem Gefängnis zu entkommen, stimmt er der Möglichkeit zu, Teil eines Forschungsprojektes zu werden. Als die rätselhaften Ereignisse in dem Forschungslaboratorium zunehmen, beschließt Daniel zu fliehen, um auf eigene Faust nach Antworten zu suchen. Doch was er findet, lässt ihn an seinem eigenen Verstand zweifeln...

    Nach einem abrupten Beginn, der den Leser gleich in medias res wirft, entwickelt sich die Handlung zunächst spannend. Vor allem die Frage, was eigentlich hinter all dem stecken mag, treibt nicht nur Daniel Arzberger immer weiter durch das Geschehen. Wie bei einer Schnitzeljagd begibt sich der Hauptcharakter auf der Suche nach der Wahrheit von Spur zu Spur, doch die Geheimnisse wollen sich lange nicht auflösen. Dafür gerät Daniel immer wieder in große Gefahr, und nicht nur er.

    Die Ausgangssituation versprach eine weitere spannende Folge des Serials um die Stadt Hamburg im Jahr 2084. Auch die sich entwickelnden ethischen Fragestellungen (z.B. Grenzen von wissenschaftlichen Allmachtsfantasien, heimliche Experimente an Strafgefangenen u.a.m.) ist eigentlich eine gute Grundlage für eine interessante Erzählung. Die Umsetzung jedoch konnte mich hier nur wenig überzeugen. Viel Action mit zunehmender Skrupellosigkeit dominiert das Geschehen, was gemeinsam mit einer oftmals rüden und zotigen Sprache recht überdimensioniert wirkt. Dabei zieht sich Daniel auch meist wenig elegant aus der Affäre, sondern entwickelt plötzlich Superheldqualitäten, die die interessante Fragestellung hinter der eigentlichen Geschichte leider eher in den Schatten rücken.

    Die Szenen wirkten auf mich oft auch nicht ausgereift, sondern eher oberflächlich skizziert, so dass ich mich beim nächten Abschnitt manchmal fragte, ob ich etwas überlesen hatte, da ich den plötzlichen Sprung nicht nachvollziehen konnte. Am meisten störte mich aber die Darstellung des Hauptcharakters, der ähnlich wie ein Westernheld eher unnahbar blieb. Die Emotionen Daniels waren für mich jedenfalls nicht greifbar, so dass sich bei mir auch hier eher der Eindruck einer Oberflächlichkeit festigte. Auch die anderen Charaktere blieben für mich eher flach und oftmals überzeichnet. So reicht es bei einem niesen Polizisten nicht aus, dass er korrupt ist, sondern er muss von morgens an saufen, am Arbeitsplatz masturbieren und wehrlose Betrunkene verprügeln, um den Stressabbau zu gewährleisten...

    Alles in allem also für mich eher eine schwächere Folge der Reihe, doch die Grundidee hinter der Geschichte fand ich durchaus interessant. Hier wurde für mich jedoch Potential verschenkt zugunsten einer überdimensionierten und zur Brutalität neigenden Actionlastigkeit. Schade.

    © Parden

  1. Die Büchse der Pandora

    Die Geschichte hat an sich eine Menge Potential: der moralische Morast absoluter Macht, Polizeigewalt und Korruption, heimliche Experimente an Strafgefangenen... Dazu kommt ein Protagonist, der an totaler Amnesie leidet und nur wenig Zeit hat, um die Wahrheit herauszufinden: ist er ein Mörder, oder ein Opfer von politischen Intrigen?

    So ganz neu ist die Idee des vermeintlichen Mörders mit Gedächtnisverlust ja nicht, aber dennoch hätte daraus ein hochspannendes Buch werden können - leider scheiterte das für mich an vielen kleinen Dingen.

    Zum einen konnte mich der Schreibstil einfach nicht überzeugen. Besonders die Dialoge klangen für mich oft hölzern, und die verschiedenen Charaktere hatten meines Erachtens keine prägnante, unverwechselbare Stimme. Oberflächlich gesehen bedienen sie sich vielleicht unterschiedlicher Sprache, aber es häufen sich dennoch die immer gleichen Ausdrücke, besonders dann, wenn sie aufgebracht sind. Auch sonst empfand ich den Schreibstil als nicht sehr einfallsreich, besonders, was die Sprecherverben betrifft:

    "stieß er sorgenvoll aus", "stieß er amüsiert aus", "stieß er nachdenklich aus", "stieß er grinsend aus", "stieß sie überrascht aus", "stieß sein Gesprächspartner euphorisch aus", "stieß Daniel wütend aus"...

    Viele Ausdrücke klingen für mich auch einfach etwas merkwürdig, so wird zum Beispiel von einer Frau gesagt, ihre Lippen seien "hufeisenförmig gen Hals gezogen", jemand macht eine "esoterische Handbewegung" und bei einer Prügelei heißt es: "Tritte wechselten den Besitzer".

    Die Welt wird an sich sehr eindringlich und atmosphärisch beschrieben, was mir gut gefiel, aber sie erschien mir nicht immer in sich schlüssig, gerade was den Stand der Technik betrifft. Ich hatte das Gefühl, dass immer das gerade möglich oder nicht möglich ist, was am praktischsten für den Verlauf der Handlung ist. Einerseits hat Daniel eine Tätowierung, die seine Gesundheitsdaten fortwährend an das Gefängnis sendet - also eine Form absoluter Überwachung -, andererseits kann er beinahe problemlos unerkannt aus besagtem Gefängnis hinausspazieren.

    Das Buch enthält viele rasante, actionreiche Szenen, aber die Spannung verpuffte für mich oft dadurch, dass Daniel völlig unglaubwürdig die noch so gefährlichste Situation meistert. Entweder hat er wahrhaft herausragendes Glück, oder im Buch tummeln sich die unfähigsten Wächter und Polizisten der Menschheitsgeschichte! Wenn es nur eine Szene gewesen wäre, in der es Daniel gelingt, unbewaffnet einen ausgebildeten, bewaffneten Gegner (oder sogar mehrere) zu überwältigen, würde ich ja gar nichts sagen - aber solche Szenen ziehen sich durch das ganze Buch. Dazu kommt noch eine Szene, in der ein Gegner ihm im Prinzip sagt: ich werde dir gleich xyz antun - ich fand, das solltest du wissen, bevor ich dich in diesem nicht abgeschlossenen Raum allein lasse...

    Außerdem wird Daniel aus den unerwartetsten Ecken Hilfe angeboten, was ich auch nicht immer glaubhaft fand. Warum sollte zum Beispiel jemand, der im schlimmsten Ghetto lebt, tagtäglich mit Verbrechen und Gewalt zu tun hat und dadurch sicher etwas abgestumpft ist, sein eigenes Leben riskieren, um einem Fremden zu helfen?

    Die dramatische Wendung am Schluss kam für mich leider überhaupt nicht unerwartet. Es gab schon im zweiten Drittel des Buches eine Szene, in der mit fadenscheiniger Begründung etwas so offensichtlich vor Daniel und dem Leser vertuscht wird, dass es mich stutzig machte und dadurch genau das Gegenteil erreichte: es gab in meinen Augen nur einen möglichen Grund für diese Vertuschung, nämlich genau besagte dramatische Wendung.

    Die Charaktere wirkten auch mich überwiegend eher flach - besonders die Bösen sind so dermaßen allumfassend unsympathisch, dass es nicht reicht, dass sie korrupt sind, sie müssen auch am frühen Morgen saufen, regelmäßig Prostituierte besuchen und am Arbeitsplatz onanieren, wenn das Verkloppen von wehrlosen Betrunkenen zum Stressabbau nicht mehr reicht.

    Fazit:
    "Hamburg Rain 2084" ist eine epische Dystopie, erzählt als eSerial, bei dem jeder Band von einem anderen Autor geschrieben wurde. Scheinbar bin ich dazu verdammt, die Bände abwechselnd großartig und enttäuschend zu finden, und nachdem mich "Sundown" voll überzeugt hatte, tat sich "Rehab" wieder sehr schwer.

    Der Schreibstil las sich für mich sperrig, mit vielen Wortwiederholungen, die Charaktere erschienen mir sehr eindimensional und stereotyp, und vor allem fand ich den Verlauf der Handlung oft überhaupt nicht glaubwürdig. Auch das Ende hatte ich leider schon vor der großen Enthüllung erraten.

  1. Eine tolle Geschichte aus dem Hamburg Rain-Universum

    Eine Stadt im ewigen Regen. Eine Stadt mit hierarchisch gegliederten Ebenen. Eine Welt voller Geheimnisse, Träume und Verbrechen: Hamburg Rain 2084 - Die größte dystopische Science Fiction eBook-Serie des 21. Jahrhunderts von Herausgeber Rainer Wekwerth!

    Als Daniel Arzberger aus der Bewusstlosigkeit erwacht, stürzt sein Leben in einen hoffnungslosen Abgrund. Seine Hände sind blutverschmiert, seine Erinnerung ein schwarzes Loch. Neben ihm eine tote Frau, im Hintergrund die bedrohlichen Rufe eines Polizeibeamten. Des Mordes angeklagt, gelingt ihm die Flucht aus dem Gefängnis und er begibt sich auf die Suche nach Antworten, die seine Unschuld beweisen sollen. Doch eine unglaubliche Entdeckung, die Daniel auf seiner verzweifelten Suche macht, treibt ihn an den Rand des Wahnsinns, denn sie stellt sein gesamtes Dasein in Frage. (Quelle Amazon)

    "Rehab" ist die 4. Geschichte aus dem Hamburg Rain-Universum und auch sie hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte war durchgehend spannend und die Charaktere gefielen mir sehr gut. Vor allem die Bösewichte.

    Man muss sich das mal vorstellen: Man wacht auf, ist mit Blut beschmiert und entdeckt eine Frau, der ein Stück Glas aus der Brust ragt. Die Frau fleht uns an zu fliehen und plötzlich werden wir als Mörder verhaftet und sollen hingerichtet werden. Dabei wissen wir gerade noch unseren Namen und einige Dinge aus der Vergangenheit. Der Rest unseres Gedächtnisses ist nicht mehr vorhanden. Und dann bietet uns ein Konzern die Freiheit an, wenn wir uns vorher für Tests zur Verfügung stellen. Klar, da würden ich sofort zugreifen. Aber dann muss sich Daniel fragen, ob das wirklich so eine gute Idee war.

    Man fliegt förmlich durch die Geschichte und die Atmosphäre der Zeit wurde sehr gut eingefangen. Bisher haben sich alle Geschichten sehr harmonisch zusammengefügt. Das gefällt mir richtig gut. Auch bei diesem Teil war der Schreibstil recht einfach aber wunderbar bildhaft. Perfekt um dem Leser für kurze Zeit gut zu unterhalten.

    Ich vergebe für "Rehab" 4 von 5 Punkte und freue mich, dass ich noch 3 Teile vor mir habe. Ich kann die Reihe nur empfehlen.

    Bisher erschienen:
    Der schwarze Regen (Prequel)
    V2
    Sundown
    Rehab
    Zerfall
    Risse im Fundament
    Die Seuche

    © Beate Senft