Der letzte Pilger

Buchseite und Rezensionen zu 'Der letzte Pilger' von Gard Sveen
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der letzte Pilger"

Es ist Frühling in Oslo, als ein grausames Verbrechen geschieht: Der ehemalige Widerstandskämpfer Carl Oscar Krogh wird brutal ermordet. Während des Krieges stand er stets auf der richtigen Seite. Wer bringt einen Mann um, den alle bewundern? Kurz zuvor findet man in der Nordmarka drei Leichen. Unter ihnen ein kleines Mädchen. Kommissar Tommy Bergmann, scharfsinnig, klug und ein Selbsthasser voller innerer Abgründe, sieht einen Zusammenhang: Die Toten stehen in Verbindung zu Agnes Gerner, einer Agentin des Widerstandes. Je mehr Tommy Bergmann über die schöne und hochintelligente Frau herausfindet, umso gefährlicher erscheint sie ihm.

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:544
EAN:9783471351161

Rezensionen zu "Der letzte Pilger"

  1. 5
    08. Mär 2016 

    Wer hat Agnes Gerner

    Kommissar Tommy Bergman wäre eigentlich lieber bei der Streife, er vermisst die Zusammengehörigkeit und Kameradschaft. Bei der Kripo scheinen alle Einzelkämpfer zu sein. Seit seine Freundin sich von ihm getrennt hat, was er sich selbst zuzuschreiben hat, übernimmt er gerne mal eine Schicht am Wochenende oder an einem Feiertag. Gerade während einer solchen Schicht werden in der Nordmarka die Überreste von drei menschlichen Leichen gefunden. Die Knochen sind schon alt, doch offensichtlich sind die Toten umgebracht worden und Bergmann unternimmt, was er kann, um die Toten zu identifizieren. Nur kurze Zeit später wird der ehemalige Widerstandskämpfer Carl Oscar Krogh erstochen. Sollten die Fälle zusammenhängen. Die Spur führt Tommy Bergmann weit in die Vergangenheit.

    Was für ein Buch. Wie können diese sehr unterschiedlichen Handlungsstränge nur zueinander passen oder zueinander finden. Die Widerstandsbewegung in Norwegen während des zweiten Weltkrieges. Die Versuche die Nazi-Herrschaft zu brechen. Und aus welchem Grund sollte heute jemand einen gut beleumundeten Mitglied dieses Widerstands den Tod wünschen. Vor allem, wie kann ein Kommissar sich dieses Falles annehmen, der genug eigene Probleme hat, die ihn beschäftigen. Wird er der Aufgabe gewachsen sein oder wird er eher von einem Hinweis zum nächsten stolpern, um schließlich nichts zuwege zu bringen.

    Ein Experiment, dem man sich mit Ruhe und Zeit widmen sollte. Ausgesprochen filigran sind die Fäden, die hier verwoben sind. Man verfängt sich in ihnen, ist manchmal abgestoßen, doch immer neugierig, was sich hinter der nächsten Biegung verbirgt. Der geschichtliche Hintergrund wirkt sehr gut recherchiert und das Eintauchen in die Vergangenheit ist ausgesprochen spannend. Mit jeder Seite wird man neugieriger wie sich Vergangenheit und Gegenwart zusammenfügen. Auch wenn Bergmann nicht alle Sympathien wecken kann, weil er doch die Auseinandersetzung mit seinen Abgründen scheut, so braucht sein Geschick als Ermittler doch den Vergleich mit einigen Großen nicht zu scheuen. Und bei dieser herausragenden Kriminalgeschichte kann man nicht anders als begeistert zu sein.