Die Tote am Lago Maggiore
![Buchseite und Rezensionen zu 'Die Tote am Lago Maggiore' von Bruno Varese](https://images-eu.ssl-images-amazon.com/images/I/517yuiXL%2BCL.jpg)
Matteo Basso der seinen Beruf als Polizeipsychologe an den Nagel gehängt hat und jetzt die Macelleria (Fleischerei) seines Vaters in Cannobia am Lago Maggiore übernommen hat. Dort hilft im Gisella Tonetti z. B. beim Herstellen von Salsiccia einer besonderen ital. Wurstspezialität.
Doch eines morgens kommt Gisella nicht zur Arbeit und als man später dann die Leiche einer toten Frau am See findet verdichtet es sich schnell das Gisella die Tote ist. Die Polizei geht von einem Unfall aus, aber Matteo weiß das Gisella eine gute Schwimmerin war und er vermutet das sie ermordet wurde. Als er später auch noch einen Anruf von Gisella auf seiner Mailbox findet bestätigt das seinen Verdacht.
Und so ermittelt er und muss noch nebenher in der Fleischerei arbeiten, wie gut das er Freunde hat die er im Notfall rufen kann.
Immer mehr stellt er fest wie wenig er von Gisella gewußt hatte, nach dem er heraus findet das sie ein Restaurant eröffnen wollte.
Der erste Verdächtige ist schnell gefunden, Franco Maldini für den Gisella ab und zu gearbeitet hatte. Aber da passiert ein Unfall bei einer Rallye und ausgerechnet Maldini ist das Opfer.
Aber auch Kommissarin Zanetti glaubt inzwischen an keinen Unfall mehr und so ermitteln beide um den Mörder von Gisella zu finden.
Und so wird dieses Suche Matteo Basso manchesmal an seinen Grenzen bringen.
Meine Meinung:
Wo mich die Leseprobe noch gut unterhielt, wurde dieser Krimi zusehends immer ruhiger und langweiliger. Klar hat er Autor schöne Beschreibungen von der Gegend um den Lago Maggiore und er wirft auch ordentlich mit vielen Ortsnamen um sich. Aber die große Spannung kam nur sehr spärlich auf und am Ende wurde es dann auch noch sehr verworen bis der Mörder entlarvt wird.
Manchmal hatte ich das Gefühl ich lese einen seichten Roman aber keinen Krimi, das fand ich sehr schade. Den es ist der zweite ital. Krimi der mich enttäuschte, dachte ich doch immer die Italiener hätten mehr drauf.
Leider kam mir dann die Frage zu kurz warum er seinen Beruf aufgegeben hat, aber wahrscheinlich kommt das im nächsten Buch.
Das Cover gefällt mir sehr gut, zeigt es doch einen Blich auf den Lago Maggiore. Ich hoffe das Matteo Bass´s nächsten Fall etwas mehr Spannung verspricht.
Von mir leider dieses Mal nur 3 von 5 Sternen.
Schöne Atmosphäre, gemächlicher Krimi
Matteo kehrt seinem Beruf als Polizeipsychologe in Mailand den Rücken um eine Familientradition aufrecht zu halten. Er übernimmt die Fleischerei seines Vaters in einer Kleinstadt am titelgebenden Lago Maggiore. Leider ist er in seiner neuer Profession noch nicht ganz so erfolgreich, lieber frönt er am Ufer des Sees seinem Hobby und angelt. Er freut sich sehr als eine ehemalige Kollegin, Gisella, ihn besuchen will. Doch dann wird Gisellas Leiche am Ufer angeschwemmt und Matteo ist herausgefordert.
Varese lässt in seinem Erstling den privat ermittelnden Matteo sich eher gemächlich und behutsam an den Fall herantasten. Er will auf eigene Faust „schnüffeln“, da er der örtlichen Polizei nicht so recht vertraut und auch dort nicht richtig ernst genommen wird. Bald findet er auch die ersten Spuren. Aber allmählich erkennt auch Kommissarin Zanetti, dass es sich lohnen könnte mit Matteo zusammen zu arbeiten.
Das Buch ist ein eher stiller, klassischer Krimi. Die Handlung schreitet langsam voran, es gibt keine größeren Spannungsbögen. Dafür ist für italienische Lebensart und die wunderschöne Landschaft am Lago Maggiore sehr viel Platz im Buch reserviert. Es gibt immer wieder Szenen, die den Leser schmunzeln lassen, aber leider nie mit fiebern. Ich kann mir vorstellen, dass manche Leser das Buch schlicht als langweilig bezeichnen werden, so weit möchte ich nicht gehen, aber ein bisschen mehr Krimihandlung, oder besser gesagt Krimispannung hätte nicht geschadet. Für mich blieb auch die Hauptfigur Matteo zu blass. Da hätte Varese vielleicht mehr auf die Entscheidung Matteos eingehen können, es blieb mir unklar, warum ein Mailänder Psychologe sich plötzlich zum Metzger berufen fühlt. Allein um eine Familientradition fortzuführen?
Das Buch setzt das inzwischen erfolgreiche Genre der Krimis fort, deren Autoren ihre Kommissare oder Ermittler an touristisch besonders schöne Orte schicken und die allein durch die schönen Beschreibungen schon das Fernweh wecken. Wenn in diesem Fall noch etwas mehr Spannung dazu gekommen wäre, hätte ich das Buch sicher noch lieber gelesen. So waren es einige eher gemächlich-stille Lesestunden.
Aber es ist ja ein Debüt, geben wir dem Autor ruhig noch eine zweite Chance.
Eines ist aber besonders gelungen, das Cover und die Landkarten. So ist man sofort im Geschehen und fährt mit dem Buch die Küstenlinie des Sees ab.