Krähenmädchen
![Buchseite und Rezensionen zu 'Krähenmädchen' von Erik Axl Sund](https://images-eu.ssl-images-amazon.com/images/I/61QciTE8A0L.jpg)
Inhaltsangabe zu "Krähenmädchen"
Wie viel Schreckliches kann ein Mensch verkraften, eher er selbst zum Monster wird?Stockholm. Ein Junge wird tot in einem Park gefunden. Sein Körper zeigt Zeichen schwersten Missbrauchs. Und es bleibt nicht bei der einen Leiche ... Auf der Suche nach dem Täter bittet Kommissarin Jeanette Kihlberg die Psychologin Sofia Zetterlund um Hilfe, bei der eines der Opfer in Therapie war. Ihr Spezialgebiet sind Menschen mit multiplen Persönlichkeiten. Eine andere Patientin Sofias ist Victoria Bergman, die unter einem schweren Trauma leidet. Sofia lässt der Gedanke nicht los, bei ihr irgendetwas übersehen zu haben. Schließlich müssen sich Jeanette und Sofia fragen: Wie viel Leid kann ein Mensch verkraften, eher er selbst zum Monster wird?
"Krähenmädchen" (Band 1 der Victoria-Bergman-Trilogie) ist im Juli 2014 erschienen.
"Narbenkind" (Band 2 der Victoria-Bergman-Trilogie) ist im September 2014 erschienen.
"Schattenschrei" (Band 3 der Victoria-Bergman-Trilogie) ist im November 2014 erschienen.
Effekte ohne Überraschungsmoment
Ein toter Junge wird in Stockholm aufgefunden. Schwer misshandelt, voller Betäubungsmittel, mumifiziert. Es ist ein Kind, das von niemandem vermisst wird. Die überlastete und frustrierte Polizistin Jeannette Kihlberg wird mit den Ermittlungen betraut. Als weiter tote Kinder auftauchen und wenig später ein Pädophiler verhaftet wird, wendet sich Jeanette an die Psychologin Sofia, die den Mann begutachten soll und Expertin für traumatisierte Kinder ist.
Krähenmädchen ist der erste Band einer Trilogie des Autorenduos Erik Axl Sund. Vordergründig geht es um Mordermittlungen zu mehreren Morden an unbekannten Kindern. Doch in den Mittelpunkt der Handlung rückt die Geschichte von Victoria Bergman, die aufgrund von sexuellem Missbrauch durch den Vater zu einer dissoziativen Persönlichkeit wird. Schon zu Anfang des Buches wird klar, dass Victoria, für die Morde verantwortlich ist. In vielen Rückblenden, die aus der Sicht Victorias erzählt werden, lernen wir deren tragisches Leben kennen. In mehreren Strängen folgt die Handlung neben Victorias Geschichte auch Jeanettes Ermittlungen und Sofias Erinnerungen in sehr vielen kleinen Nebensträngen und unterschiedlichen Zeitebenen. Vergangenheit und Gegenwart lassen sich zwar ganz gut unterscheiden, aber auch die Erzählungen im Heute weichen zeitlich voneinander ab. Manche Szenen hat man schon aus der Perspektive einer anderen Person gelesen. Diese Konstruktion ist eher kraus und verwirrend. Es sind viele ernste problematische Themen, denen sich die Autoren widmen: Kindesmissbrauch, häusliche Gewalt und die daraus resultierenden psychischen Trauma, aber auch das Schicksal von Kindersoldaten in Afrika. Diese komplexen Themen könnten durchaus große Emotionen erzeugen, dienen in diesem Psychotriller aber hauptsächlich der Effekthascherei. Was mir aber bei diesem Buch am meisten abging, war der Überraschungseffekt, schon nach einem Drittel konnte man erkennen, worauf die Sache hinausläuft. Selbst das offene Ende und der Cliffhanger, der auf die nächsten Teile der Trilogie neugierig machen soll, kann mich nicht wirklich animieren, zu den weiteren Büchern zu greifen.