Ein todsicherer Job

Buchseite und Rezensionen zu 'Ein todsicherer Job' von Christopher Moore
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Ein todsicherer Job"

Eigentlich ist Charlie Asher ein recht liebenswerter Mensch: ein wenig neurotisch, vielleicht auch ein kleiner Hypochonder, aber alles in allem eher durchschnittlich. Er besitzt ein Haus, einen kleinen Laden und ist mit der hübschen Rachel verheiratet, die ihn gerade wegen seiner Normalität liebt. Charlies Welt ist perfekt, bis seine Frau bei der Geburt ihrer Tochter stirbt. Über Nacht ist Charlie nicht nur Vater, sondern auch Witwer. Und darüber scheint er den Verstand zu verlieren. Denn er ist ziemlich sicher, dass in dem Moment von Rachels Tod neben ihrem Bett ein außergewöhnlich großer, schwarzer Mann in einem mintgrünen Anzug auftauchte.

Dann häufen sich die merkwürdigen Ereignisse, bis der mintgrüne Mann wieder auftaucht und ihn aufklärt: Auf Befehl von ganz oben ist Charlie ein neuer Job übertragen worden. Er soll Seelen einfangen und sie sicher ins Jenseits befördern. Keine angenehme Arbeit, aber irgendjemand muss sie ja machen. Charlie sieht nur nicht ein, warum ausgerechnet er dazu auserkoren sein soll, und fordert den Tod heraus.

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Verlag: Audible GmbH
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Rezensionen zu "Ein todsicherer Job"

  1. 4
    09. Mai 2014 

    MORBIDE, SCHWARZHUMORIG - UND STELLENWEISE ZUM BRÜLLEN KOMISCH

    Eigentlich ist Charlie Asher ein recht liebenswerter Mensch: ein wenig neurotisch, vielleicht auch ein kleiner Hypochoner, aber alles in allem eher durchschnittlich. Er besitzt ein Haus in San Francisco sowie einen gut gehenden Secondhand-Laden, den er mit Hilfe von zwei überaus loyalen, aber leicht exzentrischen Mitarbeitern führt. Er ist mit der hübschen Rachel verheiratet, die ihn gerade wegen seiner Normalität liebt. Und Rachel und Charlie erwarten ihr erstes Kind. Alles könnte ewig so weitergehen, stünde nicht der Tag der Geburt bevor. Denn an diesem Tag verändert sich Charlies Leben schlagartig: Rachel stirbt kurz nach der Geburt ihrer Tochter Sophie, und Charlie glaubt, darüber verrückt zu werden.
    Denn er ist sich ziemlich sicher, dass in dem Moment von Rachels Tod neben ihrem Bett ein außergewöhnlich großer, schwarzer Mann in einem mintrünen Anzug auftauchte - allerdings auch auf ebenso unerklärliche Weise plötzlich wieder verschwand. Da die Sicherheitskamera nur Aufnahmen von Charlie am Totenbett seiner Frau zeigen, schickt man ihn mit einigen Medikamenten versehen nach Hause. Doch kaum dort angekommen, häufen sich die merkwürdigen Ereignisse. Die Dinge in seinem Laden fangen an zu leuchten, mannshohe Raben nisten sich auf seinem Dach ein, und wildfremde Menschen fallen mausetot vor Charlie um. Und dann taucht auch noch der Mann im grünen Anzug wieder auf, der ihn endlich aufklärt: Auf Befehl von ganz oben ist Charlie ein neuer Job übertragen worden. Er soll die Seelen der Sterbenden einfangen, bevor die Mächte des Dunklen sie entführen können. Keine angenehme Arbeit, aber irgendjemand muss sie ja schließlich machen. Charlie sieht nur nicht ein, warum ausgerechnet er daszu auserkoren sein soll, und fordert den Tod und die dunklen Mächte heraus...

    Das Betamännchen Charlie stolpert durchs Leben und ist mit seinem neuen Job als Vater - und erst recht mit dem als Todesbote - im Grunde heillos überfordert. Aber er tut sein Bestes, und der Leser darf ihn dabei begleiten. In unglaubliche Situationen gerät Charlie da, an seiner Seite schräge Figuren wie das chinesische und das russische Kindermädchen, die Gehilfen im Laden - eine Grufti-Braut und ein Ex-Cop -, der Mann in Mintgrün, der Kaiser der Stadt (ein Obdachloser), die Höllenhunde, die seiner Tochter als Haustiere nicht mehr von der Seite weichen und beim gemeinsamen Bad bunte Seifenblasen rülpsen, u.a.m.
    Doch schließlich erstarken trotz all seiner Bemühungen die Mächte der Unterwelt - ein tiefer Griff in die Kiste der Mythologie: Orcus und die Morrigan (Macha, Nemain und Babd), drei bösartige Harpyen (Rabenfrauen) - drängen zunehmend aus der Welt der Kanalisation ins "Oben". Charlie hat alle Hände voll zu tun, um die "Gullyhexen" in Schach zu halten, doch droht ihm das Heft zunehmend zu entgleiten...

    Das Hörbuch hat mich über große Strecken überzeugt mit witzigen Figuren, einer schrägen Story, die aber (meist) nicht ins Alberne abgleitet, sondern durchaus inhaltlich-ernste Elemente von Tod und Leben, Seelenwanderung, Religionen, Mythologie und Philosophie aufweist, die zeigen, dass Christopher Moore sich eingehend mit diesen Themen beschäftigt haben muss, mit unverbrauchten Einfällen und einem gefälligen Schreibstil. Auch derb-zotige Einwürfe, die es durchaus auch gab, haben mich dabei nicht gestört. Oftmals musste ich glucksen, stellenweise auch richtig laut lachen - der sarkastische und schwarze Humor ist genau meins.
    Jedoch wird dieses hohe und unterhaltsame Niveau nicht ganz bis zum Ende durchgehalten. Deshalb reicht es auch nicht zur Höchstwertung, aber insgesamt war es doch ein außergewöhnliches Hörvergnügen.

    Dazu trug natürlich auch der Sprecher Simon Jäger bei, der jedem Charakter eine sehr individuelle Note verleiht und Szenen dadurch richtig lebendig werden lässt. Streckenweise ist richtig zu merken, wieviel Spaß der Sprecher selbst an der Geschichte und ihren Figuren hatte.

    Allen Liebhabern schwarzen Humors sei dieses Hörbuch daher dringend empfohlen. Vor dem Genuss in der Öffentlichkeit wird jedoch gewarnt: man könnte durch Lachanfälle auffallen... ☺

    © Parden