Mit kaltem Kalkül: Ein Rechtsmedizin-Thriller
Mit Wissen und Verstand
Mit kaltem Kalkül – ein Rechtsmedizinthriller (Buch2/2),
wurde am 2. September 2024 vom Knaur Verlag veröffentlicht.
Das Coverbild lehnt sich mit seiner Gestaltung an den ersten Band an.
Der stahlblaue Hintergrund könnte ein Obduktionstisch sein, ein Abdecktuch mit einer offenen Klemme, ein kleiner Blutrinnsal … weniger ist hier definitiv ein mehr!
Dies lenkt die Aufmerksamkeit auf die Rechtsmedizin & das gekonnt.
Zum Inhalt:
Sabine Yao ist die Rechtsmedizinerin, um die sich diese Reihe dreht.
Sie führt die Ermittlungen der Spezialeinheit „Extremdelikte“. In dieser Ermittlung handelt es sich um mehrere Tote, die merkwürdig ausstaffiert und zur Schau gestellt wurden.
Zeitgleich versucht der jordanische Ex-Geheimdienstler Khalaf den kleinen 8-jährigen Yasser zu finden. Das Kind ist spurlos verschwunden.
In der bekannten Neuköllner High-Deck-Siedlung wird die Polizei verachtet & gerade deshalb ist es Khalaf, der durch seine Wurzeln und Auftreten, das Vertrauen der Bewohner hat.
Als die Leiche eines Kindes gefunden wird, ahnt Sabine Yao, dass die Zusammenhänge nur gelöst werden, wenn es gelingt, hinter die offensichtlichen Vorgänge auf das Verborgene zu blicken.
Die Ermittlerin Monica Monti vom LKA ist dafür bekannt, ihrer Intuition zu folgen. Eine spannende Ermittlung mit ungeahnten Herausforderungen nimmt seinen Lauf.
Der zweite Band der Reihe hat schon vor seinem Erscheinen meine Neugier entfacht. Ich hatte hohe Erwartungen.
Mein persönlicher Eindruck vom E-Book:
Wie schon im Vorgängerbuch wir dem Leser allerlei fachspezifische Information an die Hand gegeben. Für mich war das gut so. Aber ich bin auch vom Fach. Mir hat es aufgezeigt, dass der Autor weiß, wovon er spricht. Das macht Eindruck.
Allerdings kann es sein, dass der ein oder andere Leser von soviel Informationen abgeschreckt wird.
Ich würde vorschlagen, diese Informationen beim nächsten Buch entweder ausgelagert am Buchende beizulegen oder diesen Input auf wesentliches zu kürzen.
Der Erzählstil:
liest sich flüssig und erhöht dadurch die Lesemotivation.
Die Kapiteleinteilung macht eine Orientierung leicht und ist wirklich gut gelungen.
Protagonisten:
leider ist der Schwerpunkt hier etwas verschoben. Weg von der Rechtsmedizinerin Yoa hin zu Khalaf.
Die beschriebenen persönlichen Lebensumstände der Protagonisten haben zu einer Vertiefung des Verständnisses für die jeweiligen Charaktere beigetragen.
Finale:
es ist sehr gut gelungen, die verschiedenen Ermittlungsstränge zu einem logischen Ende zu verknüpfen.
Insgesamt lässt mich der Thriller zufrieden zurück & ich freue mich auf einen neuen Band dieser Reihe.
Zusammenfassung:
Der Thriller gefällt mir sehr gut. Die Fälle waren außerordentlich, die Hintergrundinformationen sehr gut und es gab Augenblicke, in denen echter Nervenkitzel spürbar wurde.
Fazit:
Ein gelungener Rechtsmedizinthriller mit viel Fachinformationen.
Mein Kritikpunkt ist aber gerade der Punkt Fachinformationen.
Ich denke, dass diese einerseits die Kompetenz des Schriftstellers hervorhebt, aber andererseits aber auch entschleunigend auf das Lesetempo wirken könnte.
Die Storyline und Protagonisten konnten mich jedoch mitreißen und ich habe insgesamt eine spannende Unterhaltung genossen.
Ich vergebe sehr gute 4*Lesesterne verbunden mit einer Leseempfehlung für Thrillerfans, die auch gern mal hinter die Kulissen sehen.
Ein umfangreicher Blick in die Geschehen einer Rechtsmedizinabteilung ist hier garantiert.
ISDN: 978-3426528723
Formate: E-Book, Taschenbuch & Hörbuch
Seitenzahl:368
Auch hier bekommt der Leser wieder einen tollen Thriller mit vielen forensischen Elementen. Als Leser sollte man bedenken, dass die Bücher von Herrn Tsokos etwas spezieller sind. Schließlich weiß er, wovon er schreibt. Forensische Themen spielen in diesem Buch eine große Rolle, aber ich persönlich finde das jetzt nicht zu dominant. Das gefällt mir. Dieser Autor bietet mir eine grenzgeniale Überlappung von "True Crime" und „Thriller“, garniert mit Autopsieberichten.
Alle Protagonisten sind gut ausgearbeitet und Herr Tsokos hat bei Frau Yao genau die richtige Mischung zwischen sympathisch und zielstrebig gefunden. Kleine Einblicke in das Privatleben der Ermittler runden die Charakterbeschreibungen ab.
Die Kapitel sind kurz und der Schreibstil wie immer spannend und gut lesbar. Als Leser weiß man immer, wessen Perspektive gerade beschrieben wird und wo und wann das Kapitel gerade spielt. Ich fand die Idee gut, mit Khalaf einen ganz anderen "Parallelermittler" zu schaffen, der dem Leser die andere Seite des Lebens zeigt. Das Thema "Parallelwelten" passt auch sehr gut zu Khalaf, da es mittlerweile in einigen Stadtteilen nicht mehr zu übersehen ist, dass Menschen ohne Sprachkenntnisse oder legale Papiere in diesem Land leben.
Das Buch ist spannend, aber Herr Tsokos ist auch immer sehr realistisch, so dass viel recherchiert wird und das Buch seine Spannung eher aus den geschilderten Umständen als aus wilder Action bezieht.
Etwas irritiert hat mich, dass Yassers Vater Malik Khatib heißt. Das wiederum ist der Bruder von Anton Pirlo. ( Serie von Ingo Bott ). Kann aber auch Zufall sein :).
Etwas gefehlt hat mir die Charakterisierung und das Motiv des Täters. Dieser blieb dadurch sehr blass und ehrlich gesagt sehr unspektakulär.
Fazit: Perfekte Lektüre für Leser, die True Crime Thriller mit forensischem Schwerpunkt mögen.
Ich liebe diese Serie.
spannend
Hier hat Michael Tsokos wieder einen spannenden Pageturner durch und durch heraus gebracht. Ich mag seinen Schreibstil sehr gern und auch die sehr kurzen Kapitel lassen den Leser schnell mal noch ein Kapitel mehr lesen, als er eigentlich wollte. Das Cover ist für einen Tsokos Rechtsmedizin- Thriller typisch und man erkennt auf jeden Fall, dass es sich um ein Buch aus einer Reihe handelt, da der Vorgänger ein ähnliches Cover hat. Mir gefallen sie auf jeden Fall recht gut, auch weil sie gut zur Story passen. Was mir auch gut gefällt ist, dass man die Bücher auch unabhängig voneinander lesen kann.
Man weiß genau in welcher Zeit die Geschichte spielt, da vor jedem Kapitel genaue Datum- und Zeitangaben stehen. Zuerst dachte ich, dass etwas zu viele Fälle in diesem Buch beschrieben werden und man dadurch vielleicht durcheinander kommt, aber es hatte alles seine Berechtigung und wurde auch zum Ende mit aufgelöst. Vielleicht sieht das auch nicht jeder Leser so und das ist nur was von mir.
Ich finde die Art und Weise, wie Herr Tsokos die rechtsmedizinischen Details im Bauch einwebt und auch alles laiengerecht beschreibt. Er weiß eben genau worüber er schreibt.
Alles in allem kann ich diesen Thriller nur empfehlen.