Minna. Kopf hoch, Schultern zurück
Die aus einfachen Verhältnissen stammende Schneiderin Minna kommt 1924 voller Hoffnung nach Düsseldorf. Dort lernt sie den wohlhabenden Fred kennen und lieben. Doch ihr Wille, als Schneiderin erfolgreich zu sein, ist ungebremst, auch wenn sie in einer Zeit lebt, in der es Frauen mit eigenem Willen schwer haben. Sie kämpft dennoch um ihr Glück.
Die Beschreibung dieses Romans hat mich sehr neugierig gemacht. Insbesondere, da die Autorin ihre eigene Familiengeschichte hat einfließen lassen.
Der Schreibstil war fesselnd und ließ sich einfach und zügig lesen. Trotz der Dicke des Buches flog ich förmlich durch die Seiten, so dass ich (leider) schnell am Ende angelangt bin. Die Beschreibungen waren bildhaft und lebendig, ich konnte mir sowohl die Personen als auch die Szenen sehr gut vorstellen. Die damalige Zeit wurde authentisch beschrieben und ich konnte regelrecht eintauchen.
Die Personen wurden sehr gut beschrieben. Minna war super sympathisch und ich konnte mich bestens in sie hineinfühlen und mit ihr mitfiebern. Für ihre Stärke und ihren Willen habe ich sie sehr bewundert.
Die Geschichte fand ich sehr fesselnd, denn ich fühlte mich in die damalige Zeit versetzt. Die politischen Gegebenheiten, die gesellschaftlichen Konventionen und die goldenen 1920er wurden anschaulich erzählt und haben mich fasziniert. Alles wurde so realistisch dargestellt und von jeder Menge verschiedener Emotionen begleitet. Die Spannung hielt bei mir deshalb auch das ganze Buch über an und ich mochte es gar nicht beiseite legen.
Ein faszinierender Familienroman, der mich komplett gefesselt hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.
Immer wieder
Die 19jährige Minna Wolf lebt mit ihrer Mutter in Düsseldorf. Sie ist Schneiderin und mit ihrer guten Freundin Anni will sie an einem Tag des Jahres 1924 durch die Gegend flanieren. Deshalb holt sie die Freundin von deren Arbeit im Schuhgeschäft ab. Und Minna ist nicht auf den Mund gefallen. Das merkt auch ein Kunde, der ihr nicht weiter auffällt. Doch nur wenig später vermittelt Anni den Kontakt und Minna verliebt sich in Fred. Ihre Mutter warnt sie gleich, kleine Männer mit braunen Augen tun nicht gut. Wer will das schon wissen? Allerdings sind auch Freds wohlhabende Eltern gegen die Verbindung.
Bei dem Roman Minna - Kopf hoch, Schultern zurück handelt es sich um den ersten Band einer Trilogie. Minna hat den großen Krieg miterleben müssen, noch 1918 ist ihr Vater gefallen und ihre Mutter wollte der Familie einen Vater geben. Leider war der Stiefvater nichts gegen den Vater und die Familie war froh, als er sich irgendwann einfach vom Acker gemacht hat. In Düsseldorf soll es nun einen Neustart geben. Die Stadt pulsiert vor Leben, das kann einfach nur gut werden. Dass Minna dann so schnell einen Verehrer hat, ist war unerwartet, aber doch erfreulich. Nur um ihre kleine Schwester Adele sorgt sich Minna manchmal.
Zu Beginn könnte man denken, Minnas Geschichte ist die einer jungen Frau, die ihrer Zeit etwas voraus ist, die forsch ihren Weg macht. Doch der Roman umfasst schon eine größere Lebensspanne und es ist nicht immer eitel Sonnenschein in Minnas Leben. Sie hat ihr Päckchen zu tragen und sie boxt sich durch. Und natürlich geht es auch im die Zeit in Deutschland. Zunächst die des Aufbruchs in der jungen Demokratie und dann auch wie diese durch die Nazis abgewürgt und in eine Diktatur verwandelt wurde. Die schleichende Entwicklung, in der leider der Moment verpasst wird, nein zu sagen. Minna ist wie so viele keine Heldin, aber sie überlebt. Das ist packend geschildert und man wird neugierig auf die weiteren Bände der Reihe.