Quantum Suicide

Buchseite und Rezensionen zu 'Quantum Suicide' von David Schwertgen
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Inhaltsangabe zu "Quantum Suicide"

Paul Damron erwacht eines Tages in einer futuristisch-arabischen Megacity, in der Religionen und Weltanschauungen kollidieren. Terroristische Anschläge und brutale Militäroperationen bestimmen das Straßenbild. Paul treibt ohne Langzeiterinnerungen durch diese absurde Welt. Sein Vermieter, ein Rabbi, beginnt ihn mit rätselhaften Weisheiten aus der jüdischen Kabbala zu konfrontieren. Als Paul sich immer tiefer in einen selbstzerstörerischen Kreislauf aus Alkohol, Drogen und Pornografie verstrickt, dämmert ihm, das etwas in seiner Welt schrecklich schief gelaufen sein muss.
Wer ist der unwiderstehliche Playboy Tyler Sinhardt, der sich durch die Betten Spaniens vögelt? Welche Rolle spielt der zwielichtige Psychiater Dr. Lavalier? Wer steckt hinter der Firma Quantum Immo? Und was zur Hölle ist mit der Realität passiert?
Gerade als Paul dem Geheimnis auf der Spur ist, beginnt der Wahnsinn wieder von vorne …"
David Schwertgens zeitnaher SF-Roman erinnert stilistisch an Philip K. Dick, der Inhalt weckt Assoziationen mit William S. Burroughs.

Format:Kindle Edition
Seiten:150
Verlag: Du-Lac-Verlag
EAN:

Rezensionen zu "Quantum Suicide"

  1. Ungewöhnliche Science-Fiction

    Quantum Suicide ist einer der bemerkenswerten Romane die ich dieses Jahr gelesen habe. Obwohl die kurze Erzählung mit Mitteln der Science-Fiction arbeitet (Plot in der (nahen) Zukunft, Conceptual Breakthrough durch eine neuartige Technologie), könnte das Buch der handelsüblichen SF doch nicht ferner stehen. David Schwertgen konstruiert eher eine literarische Mischung aus stream of consciousness und erzählerischer Dekonstruktion. Er zerlegt seine Geschichte nicht nur formal, indem er sie nichtlinear erzählt, sondern auch inhaltlich, indem er sie auf immer neuen Realitätsebenen variiert und sich Motiven aus Kunst, Sitcom, psychoanalytischem Gesprächsprotokoll und TV-Shows bedient. Die Auflösung des Romans ist – gewissermaßen holographisch – mitten im Plot versteckt, blitzt an zwei oder drei Stellen in der Erzählung auf, und ist dann auch schon wieder vorbei.

    Ein clever konstruierter, thematisch fokussierter Roman, bei dem Sprache und Inhalt Hand in Hand gehen und Erzählstil und Struktur die Plotelemente unterstreichen.

    Minuspunkt:
    Der nichtlineare Erzählstil, verbunden mit schnellen Szenenwechseln und der Doppelexistenz einiger Figuren, ist sicherlich nicht für jede(n) LeserIn geeignet. Das Mosaik von Quantum Suicide setzt sich langsam zusammen, eher elliptisch verkürzt offenbart sich die Geschichte. Außerdem verlangt der komplexe Satzbau dem Leser ein hohes Maß an Konzentration und Hintergrundwissen ab ... Mir hat's gefallen und ich freue mich auf weitere intelligente Bücher des Autors.