Trabant

Buchseite und Rezensionen zu 'Trabant' von Stefan Sommer
3.5
3.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Trabant"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:236
EAN:9783701313136

Rezensionen zu "Trabant"

  1. Kann man lesen, muss nicht

    Das Cover bleibt mir auch nach dem Lesen des Buches ein Rätsel. Vielleicht erklärt es sich durch den Titel des Bildes von Nancy Friedland: Hey, That's No Way To Say Goodbye.
    Georg Himmel, die Hauptperson des Buches, lebt nicht vorwiegend in der realen Welt. Seine Fluchtpunkte liegen im Weltraum, den Sternen, den Geräuschen, den Fixpunkten. Schon von Kindheit an hat er mit Tricks gearbeitet um seine Unsicherheit unter Menschen zu verbergen. Das hat er fast perfektioniert. Seinen Ausführungen ist schwer zu folgen, man merkt nicht was ist Realität, was Georgs Wahrnehmung oder Erinnerung,. Es fehlen immer mal wieder Zusammenhänge im Geschehen, als hätte er es selbst nicht wahrgenommen und kann es so dem Leser nicht mitteilen.
    Georg fühlt sich verloren in der Welt, einzig die Eltern scheinen sein Halt zu sein. Als vermeintlich diese Beziehung gestört wird, setzt er alles in Bewegung um das zu retten. Auf seiner Fahrt zu ihnen nimmt er uns Leser mit auf eine Reise durch seine Gedanken und seine Lebensgeschichte.
    Nicht einfach zu lesen, stellenweise interessant, manchmal auch sehr klischeehaft. Auf alle Fälle eine neue Leseerfahrung, auf die man sich mal einlassen kann, aber nicht muss.

  1. Eine feine humorvolle Geschichte

    Georg Himmel ist ein besonderer junger Mann mit einer Vorliebe für das Weltall. Dabei interessieren ihn weniger die Planetenkonstellationen als viel mehr was der unendliche Raum noch alles birgt. Sterne, die uns umkreisenden Satelliten, deren Halbwertszeit und natürlich, der Schrott.

    Wenn er sich allein fühlt, lauscht er den Schwingen des Beteigeuze, die in seiner Einbauküche lagern, wenn er nervös ist, dem Lichtblitz FRB 121102. Sein Zweifel, seine Person, seine Welt versinkt im Flüstern der Sterne. S. 12

    Georg ist der Sohn eines erfolgreichen Einzelhandelskaufmanns, der sich bestens auf Haustürgeschäfte versteht und einer Mutter, die ihre Lehre zur Automechanikerin abgeschlossen hätte, wenn sie nicht mit Sohnemann schwanger geworden wäre. Mitte der Neunziger sind sie nach Bayern gekommen. Zuvor haben sie immer wieder den Wohnort gewechselt und Georg die Schule, die Mitschüler und Freundschaften. Seit seinem Abitur arbeitet Georg als Hausmeister im örtlichen Planetarium.

    Sein bester Freund Vedad, den er unter abstrusesten Umständen kennengelernt hat heiratet, und als erstklassiger Trauzeuge hat Georg natürlich eine glänzende Rede vorbereitet. Leider wecken die Unmengen fremder Menschen Georgs Urangst, sich vor den Augen Fremder seltsam zu verhalten und an ihn gerichtete Erwartungen nicht erfüllen zu können. Deshalb kommt Georg, die sowohl unverständliche, wie geheimnisvolle SMS seines Vaters nicht ungelegen. Überraschend bricht Georg auf und stürzt sich ungewollt ins Abenteuer.

    Fazit: Die Geschichte ist überraschend unterhaltsam. Ein kunterbuntes kleines Potpourrie an komischen aufeinanderfolgenden Ereignissen. Der Protagonist begibt sich auf einen Roadtrip an dessem Ende er seinen Vater zu finden hofft. Unterwegs hegt er ängstliche Befürchtungen. Verschiedene Situationen und Anekdoten seiner jungen und doch ereignisreichen Vergangenheit fallen ihm ein. Der Autor hat einen jungen Charakter mit Ecken und Kanten geschaffen, dem ich gerne dabei zu gesehen habe, wie er seine Ängste und Unsicherheiten überwindet. Eine feine humorvolle Storry, die ich gerne gelesen habe.