Die Schwiegertochter

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Schwiegertochter' von Shalini Boland
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Schwiegertochter"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:320
Verlag: Bookouture
EAN:

Rezensionen zu "Die Schwiegertochter"

  1. beklemmend

    Es war nicht das erste Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe.
    Nach wie vor gefällt mir der Stil der Autorin, der das alltägliche Leben beleuchtet und das Unscheinbare und Grausame hervorhebt. Sebastian und seine Familie führen ein Gasthaus mitten in England und Caroline kommt aus Australien. Schnell wurde geheiratet und nun muss Caroline sehen, wie sie sich in diesem Leben zurechtfindet. Als Schwiegertochter, die noch niemand kennt.
    Dies arbeitet die Autorin sehr gut heraus, das Gefallen - Wollen und das Harmoniebedürfnis der Protagonistin stehen im Vordergrund.
    Kursiv geschriebene Kapitel geben dem Leser zunächst einige Rätsel auf, bis sich diese Handlungsstränge zusammenfügen.
    Für die Nebenfiguren steht klar im Vordergrund, den Betrieb am Laufen zu halten und alles für die Gäste zu tun, auch wenn es anstrengend ist. Daraus ergibt sich eine große Belastung für alle Beteiligten, die von Lilian Fletcher gnadenlos eingefordert und umgesetzt wird. Diese Anspannung war extrem spürbar und hat bei mir einen großen Reiz zum Weiterlesen ausgelöst. Viele Kopfschüttelmomente klären sich erst gegen Ende und ich denke, hier hat die Autorin massiv Potential verschenkt. Wer ihre Bücher kennt, weiß um die Irrungen und Wendungen, die sie einbaut. Auch hier wieder atemberaubend inszeniert, aber diesmal mit einigen Schwächen.
    Was mir von Anfang an suspekt war, war die Idee, als Paar in einem Zimmer der elterlichen Wohnung zu leben. Brrr, ein absolutes No-Go. Auch die Hinhaltetaktik von Caroline ist eher verdächtig als spannend und die Zusammenhänge mit dem kursiven Teil des Buches waren mir sehr schnell klar. Hier hätte die Autorin klarere Verhältnisse in der Ehe schaffen müssen, um diese Zusammenhänge noch etwas zu verschleiern. Oder den Teil, der in Australien spielt, noch ein wenig ausbauen können, damit die Zusammenhänge nicht so offensichtlich sind.
    Dennoch ist es ein Buch, das in typischer Shalini-Boland-Manier menschliche Abgründe schonungslos offen legt und mit ganz wenigen Protagonisten eine beklemmende Spannung erzeugt.