Unverfälschter Krimi noir im Philip Marlowe-Style - Lesetipp!
Auf der Suche nach spannender Unterhaltung müssen es nicht immer die großen Publikumsverlage sein. Beim Stöbern im Independent-Bereich fiel mir "Kokainkanäle" von Ron Robert Rosenberg in die Hände. Eine echte Entdeckung! Eine wortgewaltige und gewitzte Geschichte, die ebenso gut in der Blütezeit der hartgesottenen Helden, also vor etwa achtzig Jahren, hätte stattfinden können. Allerdings spielt sie weder damals noch in Kalifornien, sondern in der Gegenwart Norddeutschlands. Als hätte sich Chandler einen kühlen Kopf bewahrt und sich im Harzer Raum mit modernen Mitteln erneut an den Schreibtisch gesetzt. Doch worum geht es?
An die Hoteltür des desillusionierten Schriftstellers Lorimer Stark klopft ein peruanischer Augustinermönch namens Sino. Dieser ist auf der verzweifelten Suche nach seinem Prior Bernado, welcher auf einer geheimnisvollen Reise nach Brunswick verschwunden ist. Sino und Stark, der mit Geistern der Vergangenheit kämpft, bleiben dem Rätsel gemeinsam auf der Spur. Sie führt sie zu einem Toten mit falschem Namen, krummen Machenschaften eines Geisterbeschwörers und der tschechischen Kokainmafia. Doch trotz dieser fantasiereichen Milieus warten noch andere Mysterien auf Lorimer Stark, dem unfreiwilligen Privatdetektiv im Streben nach Gerechtigkeit. Zu nennen sind ein sagenumwobener Spucknapf aus der spanischen Kolonialzeit, die Machenschaften eines Kunstmäzens und eine Reihe harter Kerle, die es nicht dabei belassen, Stark auf den Zahn zu fühlen. Natürlich belässt er es nicht dabei und beißt auch mal zu.
Schließlich wird klar, welche Rolle der Prior in seiner Geheimmission spielte. Für Lorimer Stark die entscheidende Chance, seine letzten Kräfte zu mobilisieren, um das Verbrechen zu stoppen. Im Klappentext heißt es: Er strauchelt an der Kante eines Abgrunds, in dem sowohl ein sagenhafter Schatz als auch tödliche Gefahren auf ihn lauern.
Der Roman strotzt vor chandlerscher Metaphorik und Wortwitz sowie klugen Einfällen, die zum Glück die Grenzen der Logik auf keine harte Probe stellen. Am Ende des Spannungsbogens erschließen sich die Zusammenhänge und es wird klar, welche Rolle der Prior in seiner Geheimmission spielte. Lorimer Stark kann mit seinen Geistern Frieden schließen. Mit einem Kniff gibt es sogar ein alternatives Ende, das – je nach Geschmack – eine befriedigendere Lösung bietet. Der Autor Rosenberg hat sich offenbar bemüht, dem Original aus der goldenen Zeit des Krimis noir so nah wie möglich zu kommen.
Ich kann jeder/m Leser/-in "Kokainkanäle" empfehlen, die/ der sich für die großen, zeitlosen Romane von Raymond Chandler oder Ross Macdonald begeistert. Das Buch verlängert eine spannende Reihe der Vergangenheit und versprüht nostalgischen Charme.
Unverfälschter Krimi noir im Philip Marlowe-Style - Lesetipp!
Auf der Suche nach spannender Unterhaltung müssen es nicht immer die großen Publikumsverlage sein. Beim Stöbern im Independent-Bereich fiel mir "Kokainkanäle" von Ron Robert Rosenberg in die Hände. Eine echte Entdeckung! Eine wortgewaltige und gewitzte Geschichte, die ebenso gut in der Blütezeit der hartgesottenen Helden, also vor etwa achtzig Jahren, hätte stattfinden können. Allerdings spielt sie weder damals noch in Kalifornien, sondern in der Gegenwart Norddeutschlands. Als hätte sich Chandler einen kühlen Kopf bewahrt und sich im Harzer Raum mit modernen Mitteln erneut an den Schreibtisch gesetzt. Doch worum geht es?
An die Hoteltür des desillusionierten Schriftstellers Lorimer Stark klopft ein peruanischer Augustinermönch namens Sino. Dieser ist auf der verzweifelten Suche nach seinem Prior Bernado, welcher auf einer geheimnisvollen Reise nach Brunswick verschwunden ist. Sino und Stark, der mit Geistern der Vergangenheit kämpft, bleiben dem Rätsel gemeinsam auf der Spur. Sie führt sie zu einem Toten mit falschem Namen, krummen Machenschaften eines Geisterbeschwörers und der tschechischen Kokainmafia. Doch trotz dieser fantasiereichen Milieus warten noch andere Mysterien auf Lorimer Stark, dem unfreiwilligen Privatdetektiv im Streben nach Gerechtigkeit. Zu nennen sind ein sagenumwobener Spucknapf aus der spanischen Kolonialzeit, die Machenschaften eines Kunstmäzens und eine Reihe harter Kerle, die es nicht dabei belassen, Stark auf den Zahn zu fühlen. Natürlich belässt er es nicht dabei und beißt auch mal zu.
Schließlich wird klar, welche Rolle der Prior in seiner Geheimmission spielte. Für Lorimer Stark die entscheidende Chance, seine letzten Kräfte zu mobilisieren, um das Verbrechen zu stoppen. Im Klappentext heißt es: Er strauchelt an der Kante eines Abgrunds, in dem sowohl ein sagenhafter Schatz als auch tödliche Gefahren auf ihn lauern.
Der Roman strotzt vor chandlerscher Metaphorik und Wortwitz sowie klugen Einfällen, die zum Glück die Grenzen der Logik auf keine harte Probe stellen. Am Ende des Spannungsbogens erschließen sich die Zusammenhänge und es wird klar, welche Rolle der Prior in seiner Geheimmission spielte. Lorimer Stark kann mit seinen Geistern Frieden schließen. Mit einem Kniff gibt es sogar ein alternatives Ende, das – je nach Geschmack – eine befriedigendere Lösung bietet. Der Autor Rosenberg hat sich offenbar bemüht, dem Original aus der goldenen Zeit des Krimis noir so nah wie möglich zu kommen.
Ich kann jeder/m Leser/-in "Kokainkanäle" empfehlen, die/ der sich für die großen, zeitlosen Romane von Raymond Chandler oder Ross Macdonald begeistert. Das Buch verlängert eine spannende Reihe der Vergangenheit und versprüht nostalgischen Charme.