Düstergrab

Buchseite und Rezensionen zu 'Düstergrab' von Romy Fölck
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4 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Düstergrab"

Dunkle Regenwolken treiben über dem kleinen Friedhof in der Marsch, als Kommissarin Frida Paulsen der Beerdigung eines ehemaligen Schulfreundes beiwohnt. Am nächsten Tag steht sie erneut vor seinem Grab - Spuren deuten darauf hin, dass es in der vergangenen Nacht geschändet wurde. Entsetzt blickt sie nun in das Innere des Sarges: Auf dem Leichnam des Verstorbenen liegt eine weitere Leiche, die eines Mädchens, bekleidet mit einem Kopftuch und einem altertümlichen Kleid. Handelt es sich bei der Toten um eine der Zwillingsschwestern, die vor Jahren verschwanden? Ihre Ermittlungen führen Frida und ihren Kollegen Bjarne Haverkorn schon bald zu einem Ehepaar, das nach archaischen Regeln auf einem abgelegenen Gehöft lebt. Und dunkle Geheimnisse zu verbergen scheint ...

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:400
Verlag: Lübbe
EAN:9783785728345

Rezensionen zu "Düstergrab"

  1. Das ging schonmal besser...

    Klappentext:

    „Dunkle Regenwolken treiben über dem kleinen Friedhof in der Marsch, als Kommissarin Frida Paulsen der Beerdigung eines alten Freundes beiwohnt. Am nächsten Tag steht sie erneut vor seinem Grab - Spuren deuten darauf hin, dass es in der Nacht geschändet wurde. Entsetzt blickt sie nun in das Innere des Sargs: Auf dem Leichnam des Verstorbenen liegt ein Mädchen, bekleidet mit einer altmodischen Schürze. Handelt es sich bei der Toten um eine der Zwillingsschwestern, die vor Jahren verschwanden? Ihre Ermittlungen führen Frida und ihren Kollegen Bjarne Haverkorn zu einem Ehepaar, das nach archaischen Regeln auf einem abgelegenen Gehöft lebt und dunkle Geheimnisse zu verbergen scheint ...“

    Autorin Romy Fölck setzt ihre Reihe um Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn wieder recht gekonnt fort. Ihr neuer Krimi lautet „Düstergrab“. Dennoch muss ich klar sagen, die Geschichte hatte zu viele Parts, bei denen man nicht nur den Überblick verlor sondern auch die Tiefe blieb dadurch auf der Strecke. Kurzum: es war irgendwie zu viel von Allem in dieser Geschichte. Einerseits die Beerdigung von Fridas Bekannten, dann die Exhumierung dessen, und eine weitere Leiche, dann das verschwundene Mädchen aus dem Prolog, Haverkorn kommt auch noch mit dazu und Frida ist psychisch und seelisch auch nicht ganz auf ihrer Höhe. Ja, das war mir alles zu viel. Hier hätte ich mir mehr Fokus auf vielleicht nur 2/3 Themen gewünscht aber eben nicht so viele wie hier beschrieben. Dann kommt ja auch noch das, man kann es gar nicht anders sagen, mysteriöse Ehepaar dazu! Wir müssen hier als Leser viele Parts im Auge behalten. Wem das gelingt, hat Glück der Geschichte bis zum Schluss zu folgen aber wer nicht, der benötigt Hilfe wie ein selbstgeschriebenes Register bzw. „Ermittlungstagebuch“. Bisher kannte ich diese Vielzahl nicht aus Fölcks Romanen aber gut. Die Geschichte hat aber, und das kann ich unumwunden zugeben, einen sehr hohen und recht gut austarierten Spannungsbogen der bis zum Schluss blieb. Vermeintliche Fragen werden beantwortet aber dennoch hängt hier und da manches oft im Trüben. Romy Fölcks Schreibstil war ebenfalls wieder gekonnt und reiht sich an die anderen Teile ein. Als Fazit kann ich klar sagen und da bin ich scheinbar nicht die einzigste Leserin: ein bisschen weniger von Allem wäre nicht schlecht hier gewesen. 3 gute Sterne hierfür!

  1. Heimatverbundenheit

    Dies war tatsächlich mein erstes Buch der Autorin und obwohl es der sechste Teil einer Reihe ist, habe ich sofort in das Buch hineingefunden. Alle Protagonisten sind sehr stark und klar charakterisiert, zudem sympathisch und ich mag Fridas Heimatverbundenheit sehr.
    Ich mag die Mischung aus Kriminalhandlung und persönlichem Leben und fand das Buch durchweg spannend. Es gibt kleine emotionale Erholungspausen, wenn die Autorin über das Privatleben der Ermittler schreibt. Zwischendurch war es mir ein halber Handlungsstrang zu viel, dadurch war das Buch manchmal etwas unübersichtlich und sehr hektisch, aber generell ist die Story sehr gut durchdacht und ausgearbeitet. Jede Menge Verdächtige, aber wenig Beweise.
    Der Schreibstil ist sehr routiniert, aber trotzdem emotional und immer auf den Punkt. Die Autorin, lässt ihre Protagonisten das tun , was sie gerne machen, und verleiht ihnen dabei eine große Portion, für jeden nachvollziehbare Menschlichkeit und Unsicherheit. Wie z. B., das Thema gemeinsame Wohnung, Vertrauen in Freundschaften und Familie und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
    Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und werde die weiteren Teile der Reihe ganz bestimmt auch noch lesen wollen. Ein empfehlenswertes Buch im Genre Regionalkrimi, mit einer ganz vorzüglich ausgedachten Wendung.

  1. Ein Cold Case

    In einem frischen Grab wird eine weitere Leiche entdeckt. Ein junges Mädchen seltsam für die heutige Zeit gekleidet.. Ist das Mädchen eins der Kinder die vor Jahren verschwunden sind. Wenn ja, wo war es die ganze Zeit, wer trägt die Verantwortung für das Verschwinden, den Tod und wo ist das andere Kind geblieben? Alles Fragen die Frida und ihr Team an die Grenzen bringt. Selbst Bjarne und sein Cold Case Team wird hinzu gezogen. Es gibt einige Personen die sich verdächtig machen aber es ist erstmal nie etwas Belastbares an Indizien oder Informationen dabei.
    Sehr vertraute Personen ermitteln in diesem 6. Band von Romy Fölck in der Marsch. Wenn man wie ich alle vorherigen Bände gelesen hat, ist es wie ein nach Hause kommen, obwohl es immer im Vordergrund um ein Verbrechen geht. Denn Frida Paulsen und ihre Kollegen haben neben der Arbeit auch noch Freunde und Familie. Die sind mit einbezogen in die Geschichte, sie tauchen nicht nur am Rand auf, sondern gestalten das Geschehen mit. Die Eltern wissen über die Menschen in der Gegend Bescheid, die Nachbarn und Freunde reden eher mit bekannten Gesichtern bei der Polizei als wenn Fremde auftauchen, auch Polizisten müssen Essen und Trinken, Schlafen und es wirkt realistischer wenn sie es in einer normalen Umgebung machen. Dadurch ist der Fall das Besondere und nicht wieviel Ehen beim Ermittler gescheitert sind oder wieviel Alkohol er verträgt. Denn je extravaganter das Leben im Umfeld der Morde ist, desto uninteressanter ist der Fall. Ich persönlich will den Fall lösen, mich mit der Auszeit im privaten Bereich erholen.
    Denn mit raten kann anstrengend sein und dann den Hund in Gedanken auch kraulen, ist auch für mich als Leserin Entspannung.
    Dieses Miteinander gelingt der Autorin hervorragend. Ihre Figuren sind mit vielen Facetten ausgestattet, sie entwickeln sich, haben nachvollziehbare Gefühle und ihre Handlungen sind verständlich. Auch die Guten haben und machen Fehler. Es gibt immer eine Besonderheit in ihren Romanen, die Frau Fölck einfügt. Mal ist es ein Thema aus der Geschichte oder wie hier eine andere Form des Zusammenlebens. Sie fügt diese Informationen nahtlos in das Geschehen ein. Es sind kleine Tupfen die das Buch bunter machen. Wer mag kann sich dann weiter informieren, als Grundstock reicht das Gelesene vollkommen aus.
    In ihrem Dank am Ende des Buchs richtet die Autorin das Wort an uns Leser, aber im Grunde haben wir zu danken, für gute Unterhaltung

  1. 4
    31. Jul 2023 

    Cold Case

    Frida Paulsen ist traurig. Ein ehemaliger Schulkamerad ist verstorben und anstatt die alte Bekanntschaft wieder aufleben zu lassen steht sie nun am Grab. Und genau dieses Grab ist am nächsten Tag nicht mehr im eigentlichen Zustand. Die Polizei lässt das frische Grab öffnen und stellt fest, auf dem Verstorbenen liegt eine andere Tote. Eine junge Frau sollte so wohl verschwinden. Frida Paulsen und ihre Kollegen beginnen zu ermitteln und es ergeben sich Hinweise auf einen alten ungelösten Fall. Frida ist sehr froh, dass sich so auch Bjarne Haverkorn in die Ermittlungen einschalten kann.

    In diesem sechsten Band der Reihe um Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn bekommen die Beamten es mit einem alten Fall zu tun, der gleichzeitig ein neuer Fall ist. Frida vermisst Bjarne in der Mordkommission und auch Bjarne ist nicht ganz sicher, ob sein Schritt in die neue Cold Case Unit der Richtige war. Beide sind froh, dass sich hier die Zuständigkeiten überschneiden und sie wieder zusammenarbeiten können. Obwohl auch die neuen Kollegen ihnen inzwischen ans Herz gewachsen sind, diese beiden sind ein echtes Team. Ihre Nachforschungen führen sie in eine alte Gemeinschaft, die ein sehr zurückgezogenes Leben führt. Doch was kann das mit dem offensichtlich nicht natürlichen Tod der aufgefundenen Leiche zu tun haben?

    Nachdem der vorherige Fall von einigen Unsicherheiten geprägt war, sind Frida und Bjarne hier wieder das Team der Stunde. Ihre Zusammenarbeit passt eben gut. Natürlich entwickeln sie sich weiter und sie können nicht wissen, wie es im Leben weitergeht, aber hier laufen sie zu alter Form auf. Das Thema einer abgeschieden lebenden Gemeinschaft ist fesselnd aufbereitet. Die Verbindungen von Vergangenheit zu Gegenwart sind interessant und verzwickt. Man nimmt der Autorin den Fall ab. Die Gedanken und Gefühle der handelnden Personen wirken authentisch und berührend. In der Vorstellung kann man Bjarne und Frida quasi zuhören, wie sie sich dem Fall nähern und wie sie ihre private Situation einschätzen. Dieser Roman ist packend zu lesen und man wünscht sich, dass Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn noch etliche Fälle lösen.