Die Spur der Aale
In Frankfurt wurde der Zollfahnder Lars Mathissen tot aus dem Main geborgen. Seine Tochter glaubt nicht an einen Unfall und wendet sich an die Oberstaatsanwältin Greta Vogelsang. Auch sie hat die Befürchtung, dass es sich hierbei um Mord handelt, denn Mathissen war einem Netzwerk von Schmugglern auf der Spur. Als eine zweite Leiche aufgefunden wird, beschäftigt sie sich intensiver mit seinen Hinweisen auf den Schmuggel mit Glasaalen und gerät selbst in den Fokus des internationalen Schmugglerrings.
Florian Wacker hat mit "Die Spur der Aale" ein ungewöhnliches Thema für den Auftakt seiner neuen Krimi-Serie gewählt. Es war mir bisher nicht bewusst, dass der Handel mit Glasaalen eines der größten Wildtierverbrechen der Welt ist und damit Margen in Milliardenhöhe gemacht werden können. Damit ist dieses Thema sehr interessant und mal etwas anderes.
Der Schreibstil ist lesefreundlich durch eine einfache klare Sprache. So wie das Cover des Buches, ist auch die Stimmung der Story sehr düster. Trotz des sehr interessanten Themas konnte mich die Handlung aber leider nicht besonders fesseln. Die Geschichte verliert sich oft in Belanglosigkeiten, sodass sich kaum Spannung aufbauen konnte.
Die Hauptprotagonistin Greta wurde sympathisch gut in Szene gesetzt, allerdings hat es mich gestört, dass oft von ihr nur als Vogelsang die Rede war. Alle anderen Charaktere blieben eher blass, ein paar mehr Infos dazu hätten sicherlich nicht geschadet. So war das Ganze eher unspektakulär, schade, die Story hat sicherlich mehr Potenzial zu bieten.
Dies ist der Auftaktband zu einer neuen Krimireihe rund um die Frankfurter Staatsanwältin Greta Vogelsang.
Wie so oft in diesem Genre beginnt die Geschichte mit einer Leiche. Der Zollfahnder Lars Mathissen wird tot aus dem Main geborgen. Greta Vogelsang hat Bereitschaftsdienst und wird zum Fundort gerufen. War es ein Unfall oder doch ein Mord? Schließlich war der Tote doch angeblich an einer großen Sache dran. Die Staatsanwältin beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, denn Mathissen hatte sie kurz zuvor in einer Mail um ein Gespräch gebeten. Er wolle Beweise haben für ein internationales Schmugglernetzwerk, das sich auf den Schmuggel von Glasaalen spezialisiert hatte. Doch Greta Vogelsang hat sein Anliegen ignoriert und nun plagt sie das schlechte Gewissen.
Mit seiner Hauptfigur hat Florian Wacker eine interessante Ermittlerin geschaffen, der man gerne folgt. Greta Vogelsang ist eine starke und eigenwillige Frau. Sie stammt aus einfachen Verhältnissen, einem Arbeiterhaushalt, was eher ungewöhnlich ist für eine Staatsanwältin. Außerdem scheint sie in jungen Jahren im linken Spektrum aktiv gewesen zu sein. Nicht von ungefähr heißen ihre beiden Kater Marx und Engels.
Nun aber ist sie seit einiger Zeit im Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikten tätig. Von ihren ehemaligen Kollegen aus der Abteilung Kapitalverbrechen wird sie deshalb belächelt, dabei sind Verbrechen im Umweltbereich keineswegs harmlose Kavaliersdelikte. Dahinter stecken oft international operierende Banden, wie man sie aus dem Drogenhandel kennt.
Der in diesem Buch verhandelte Fall, der Schmuggel von sog. Glasaalen, ist äußerst lukrativ. Da Aale nicht gezüchtet werden können, sind sie besonders wertvoll. Und in Asien gelten diese Tiere als gefragte Delikatesse, da man ihnen eine aphrodisierende Wirkung nachsagt. So ermöglicht der verbotene Handel mit den geschützten Tieren Riesengewinne .
Florian Wacker lässt uns aber nicht nur an der Ermittlungsarbeit seiner Staatsanwältin und anderen zuständigen Behörden teilhaben, sondern verfolgt in zwei weiteren Erzählsträngen die Verstrickungen zweier Figuren in dieses Schmugglernetzwerk. Da ist zum einen die aus Hongkong stammende Mian, die in einem Chinarestaurant in Frankfurt arbeitet und ein junger Franzose, der auf einen lukrativen Job hofft. Voller Spannung und mit Empathie liest man von deren Schicksal.
Ruhig und unaufgeregt entwirft Florian Wacker seine Geschichte, lässt sich Zeit mit der Entwicklung seiner Figuren, beschreibt liebevoll das private und berufliche Umfeld. Nur langsam steigt die Spannung und steuert dann auf ein aufregendes Finale hin.
„ Die Spur der Aale“ ist der gelungene Auftakt zu einer vielversprechenden Krimireihe mit Ausbaupotential. Die sympathische Hauptfigur ist längst nicht auserzählt und Delikte im Umweltbereich gewinnen an Relevanz und dürfen deshalb stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.
Als in Frankfurt am Main frühmorgens eine Wasserleiche gefunden wird, muss Staatsanwältin Greta Vogelsang anrücken, da sie Bereitschaftsdienst hat. Zwar übernimmt schon bald die Abteilung Kaptalverbrechen die Ermittlungen, doch Greta Vogelsang lässt der Fall nicht los. Denn bei dem Toten handelt es sich um den Zollfahnder Lars Mathissen, der Greta Vogelsang Hinweise zu einem Schmuggelnetzwerk gegeben hatte. Offenbar hatte der Zollfahnder konkrete Informationen zum Schmuggel mit wertvollen Glasaalen. Doch Greta Vogelsang ging den Hinweisen aus Zeit- und Prioritätsgründen nicht nach. Nun nagen Zweifel an ihr. Hat Lars Mathissens Tod womöglich mit dem Schmuggelnetzwerk zu tun? Als sich dann auch noch Matthissens Tochter bei Greta Vogelsang meldet, nimmt die Staatsanwältin eigene Ermittlungen auf. Ihre Kollegen sind skeptisch, doch als eine weitere Leiche gefunden wird und auch Greta Vogelsang selbst eine Drohung erhält, erkennen sie, wie global vernetzt, gefährlich und skrupellos das Schmuggelnetzwerk ist.
Greta Vogelsang als Staatsanwältin im Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte ist eine interessante Persönlichkeit, eigenwillig und stur, kämpferisch und nachdenklich. Ihr Privatleben mit Lebenspartner Mika und ihrer dementen Mutter spielt eine Rolle, verdrängt allerdings nie den Fall in den Hintergrund.
Ein interessanter, ungewöhnlicher Fall, spannend und schlüssig erzählt. Man darf sich schon auf den 2. Band mit Greta Vogelsang freuen.
Lokaler Bezug, gute Thematik & interessante Charakterkreation
*Spur der Aale* wurde am 06.07.23 auf dem deutschen Markt veröffentlicht.
Der Autor: Florian Wacker wurde 1980 in Stuttgart geboren. Sein Lebenslauf ist definitiv alles andere als "erwartbar". Er hat ein Studium der Heilpädagogik abgelegt und dann in Bereichen der Jugendpsychiatrie gearbeitet, bevor er mit der Entwicklung seines kreativen Geschicks an die Öffentlichkeit zu gehen.
Zum Inhalt:
Alles findet in Frankfurt statt. Es ist sehr heiß und die Staatsanwältin Vogelsang wird aufgrund ihres Bereitschaftsdienstes an den Main beordert.
Es wurde im Wasser, die Leiche von Lars Mathissen gefunden. Er war ein Kollege vom Zoll am Frankfurter Flughafen.
Obwohl nicht direkt mit den Ermittlungen betraut, nimmt Vogelsang sich des Falls an.
Sie hat ein schlechtes Gewissen, da sie einem früheren Hinweis von Mathissen, nicht gründlich nachgegangen war. Ist sein Tod die Folge dieser Verfehlung?
Das in Schlamm-grün gehaltene Cover zeigt eine Szene am Hafen...
Durch die Farbgestaltung und den Klappentext wird schnell klar, dass es sich hier um einen wirklich spannenden Auftakt eine neuen Krimireihe handeln könnte.
Meine Neugier ist geweckt.
Mein persönliches Leseerlebnis
Handlung & Handlungsort:
Ich mag Kriminalromane, die sich in unserem deutschen Umfeld abspielen. Es ist nicht notwendig, dass spannende Kriminalromane in fremden Landen spielen müssen. So auch hier. Der Handlungsort ist gut gewählt und wird gut in das Geschehen hineingearbeitet.
Erzählstil:
Der Schreibstil ist gut lesbar, ein stetiger Lesefluss bringt echte Lesefreude.
Kritikpunkte:
In einigen Punkten hätte der Schriftsteller, in meinen Augen, etwas die sehr graphische Sprache durch eine mehr detailorientierte Erzählweise ersetzen können.
Pluspunkte:
Ich mag es, wenn sich Spannung aufbaut und möglichst lange das imaginäre Fragezeichen über dem Täter schwebt.
Zusammenfassung:
Der Auftakt einer Kriminalromanreihe rund um eine Staatsanwältin ist dem Autoren bis auf Kleinigkeiten, gut gelungen.
Die Protagonisten werden gut vorgestellt, würden jedoch von noch spezieller & fokussierter Entwicklung, profitieren.
Die Sprachgebung wurde für meinen Bedarf, in den Bereich gewöhnlicher Umgangssprache hineinkreiert.
Ich liebe das nicht so sehr.
Aber, vielleicht ist es auch gerade typisch für dieses beschriebene Klientel.
Fazit:
Ein solider Serien-Auftakt, der mit Sicherheit großes Zukunftspotential birgt.
Die Geschichte und ihr Handlungsort sind gut gewählt und eher außerhalb der gewöhnlichen kriminellen Handlungen, angesiedelt. Die Hauptprotagonistin birgt in sich sehr großes Entwicklung - & Beliebtheit -Potential.
Ich vergebe überzeugte 3,5 Lesesterne!
Verknüpft mit einer Leseempfehlung an die Leserschaft, welche einen neuen Charakter gern in seiner Entwicklung begleitet und beobachtet.
ISDN: 978-3462003451
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Seitenzahl: 240
Formate: elektr., Paperback & Hörbuch
Schmuggel von Glasaalen
Greta Vogelsang ist Oberstaatsanwältin für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte in Frankfurt. Während ihres Bereitschaftsdienstes wird sie zum Main gerufen, wo ein Toter mit einer Kopfwunde gefunden wurde. Es handelt sich um Lars Mathissen, Zollfahnder am Frankfurter Flughafen. Mathissen war ein hartnäckiger Zollfahnder, der sich schon mit Hinweisen zum Schmuggel mit Glasaalen bei ihr gemeldet hatte. Zu einem Treffen war es jedoch nicht gekommen. Hätte sie anderes reagieren sollen? Der Fall lässt sie jedenfalls nicht los und sie ermittelt auf eigene Faust, auch gegen den Widerstand aus den eigenen Reihen. Dann erhält sie eine Drohung und es wird eine weitere Leiche gefunden.
Dies ist der erste Fall der Oberstaatsanwältin Greta Vogelsang aus Frankfurt.
Dieser Krimi ist spannend und lässt sich gut lesen. Allerdings ist da auch noch Luft nach oben, den manchmal ließ die Spannung nach.
Die Personen sind gut und glaubhaft dargestellt. Greta Vogelsang hat eine Vorgeschichte, die aber noch im Dunkeln bleibt. Es ist auf jeden Fall etwas passiert, das ihr Albträume beschert. Zu ihrem Team gehören noch der erfahrene Kollegen Martin Abel, die jungen Staatsanwältin Sonja Wilms und der Referendar Rafik Atashi. Gemeinsam bearbeiten sie alles was zum Thema Umweltstrafsachen anfällt. Für die Täter ist es ein lukratives Geschäft und sie agieren rücksichtslos, damit es auch so bleibt.
Dieser Krimi beschäftigt sich mit dem Schmuggel; hier geht es um Glasaale und damit sind auch Arten- und Umweltschutz Themen.
Wir hat dieser Krimi gefallen und ich bin gespannt, was beim nächsten Mal auf Greta Vogelsang zukommt.