Zwischen den Sommern

Buchseite und Rezensionen zu 'Zwischen den Sommern' von Alexa Hennig von Lange
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Inhaltsangabe zu "Zwischen den Sommern"

Als Klara mit über neunzig Jahren stirbt, entdeckt ihre Enkelin Isabell in ihrem Haus einen Karton mit Tonbandkassetten, auf die ihre Großmutter kurz vor ihrem Tod ihre Lebenserinnerungen aufgesprochen hat. Isabell taucht in den Aufnahmen ein ins nationalsozialistische Deutschland, wo Klara in dem kleinen Ort Sandersleben ein linientreues Frauenbildungsheim leitet. Als der Krieg ausbricht und Gustav, ihre große Liebe, an die Front zieht, droht ihre scheinbar idyllische Welt zu zerbrechen. Isabell begegnet einer Frau, die, zerrissen zwischen Anpassung und Abneigung gegen das Regime, versucht, einen Weg durch das Dritte Reich zu finden – und ihr dadurch nahbarer und zugleich fremder erscheint. Was hat es mit dem kleinen jüdischen Mädchen auf sich, das Klara als ihre eigene Tochter ausgegeben hat und das dennoch verlorenging? Zwischen den Sommern‹ ist nach ›Die karierten Mädchen‹ der zweite Band der ›Heimkehr-Trilogie‹, die vom Ende der Zwanziger bis in die Sechzigerjahre reicht. Sie ist inspiriert von den Erinnerungen von Alexa Hennig von Langes Großmutter, die diese im hohen Alter auf mehr als einhundertdreißig Tonbandkassetten aufgenommen hat.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:368
EAN:9783832181697

Rezensionen zu "Zwischen den Sommern"

  1. Wenn der zweite Teil noch mehr fesselt...

    Ich war bereits von „Die karierten Mädchen“, dem ersten Band der Heimkehr- Trilogie, so fasziniert und habe ja nicht ahnen können, dass sich das alles im zweiten Teil nochmal steigert. Einfach klasse von der Autorin.

    Anders als erwartet bedarf es nicht die Kenntnis des ersten Bandes, um gut folgen zu können. Das ist in meinen Augen schon eine Kunst. Wer jedoch nichts verpassen möchte, der greife auch zum ersten Teil, denn der war halt auch richtig gut und lesenswert.

    Auch im zweiten Band wird zwischen den Zeiten gewechselt, mal begleitet man Klara als junge Frau, mal ihre Enkelin Isabell im Jahr 2000.

    Berührt hat mich besonders, wie Isabell das Haus ihrer Oma ausräumt und sich eben so einiges anfindet. So etwas musste ich für meinen Schwiegervater schon machen und da kamen ganz viele unschöne Dinge zu Tage. Und auch wie Inge jetzt erst alles erfährt. Es muss sehr hart sein, wenn man glaubt eine Person zu kennen und dann viel später herauskommt, dass es ganz anders war.

    Toll fand ich den Zwiespalt zwischen: ich habe Vorgaben und muss regimetreu sein, sonst drohen mir enorme Strafen und aber eben auch der Erkenntnis, dass das System an vielen Stellen eben einfach nicht gerecht ist. Da will man einfach nicht in Klaras Haut stecken. Ich wüsste auch nicht so recht wie agieren.

    Was mich am meisten fasziniert hat: Sandersleben ist nicht sonderlich weit weg von meinem Heimatort und das macht die Geschichte noch greifbarer. Ich fahre dort öfter mal mit der Bahn lang und jetzt werde ich jedes Mal an die Geschichte denken, wenn es da lang geht.

    Ich mag, dass das Buch optisch ähnlich gestaltet ist wie der erste Band, so ist ein Wiedererkennungswert da und es passt eben einfach gut zusammen. Als bibliophiler Mensch ist mir so etwas wichtig.

    Fazit: Tolle Fortsetzung und ein klasse Roman, den man gelesen haben sollte.