Fräulein vom Amt – Spiel auf Leben und Tod
Auch der dritte Teil hat mich wieder begeistert, ich musste das Buch in einem Rutsch durchlesen.
Die Autorinnen schaffen es perfekt , den Leser mitzunehmen in ein Deutschland, der 20er Jahre. Hier ist das Leben noch ein wenig anders, woran gerade Alma sehr zu knabbern hat. Ludwig möchte heiraten, Alma auch, aber dennoch nicht, denn dann darf sie nicht mehr arbeiten. Unvorstellbar heutzutage. Alle Figuren sind extrem lebendig und schaffen eine wundervolle Atmosphäre, geprägt von der Freundschaft von Emmi und Alma. Aus dieser Grundlage heraus, sind die schlimmen Dinge, die Alma manchmal passieren, schon gar nicht mehr so schlimm. Das ganze Buch ist getragen von Freundschaft, Liebe und der Hoffnung darauf, dass alle einen guten Weg durchs Leben finden. Die Nebenfiguren sind zwar recht zahlreich, aber so akribisch charakterisiert, dass man sie sofort wiedererkennt, und dadurch nicht durcheinander kommt. Ich finde auch die Mischung aus Kriminalfall, und Umgebungsbeschreibungen perfekt. Als roter Faden dient ein großes Schachturnier, in dessen Nebengefüge es zu zahlreichen Diebstählen kommt. Zudem werden Menschen ermordet, und ein Großteil der Ermittlungen bleibt bei Alma hängen, da die Polizei nicht so recht tätig wird. Blitzgescheit und mitten im Leben stehend, macht Alma das ganz hervorragend, sie zieht die richtigen Schlussfolgerungen und durch Emmis zahlreiche Kontakte findet sich auch immer eine weiterführende Spur. Manchmal klingt ein wenig Kritik am damaligen Leben an , wenn sich Alma zum Beispiel eine Dienstmarke wünscht, oder um ihren Job fürchtet, aber diese Sequenzen machen die Protagonistin so richtig erlebbar und sympathisch.
Fazit: Ein tolles Buch und wirklich jedem zu empfehlen, der historische Kriminalromane mag.
Alma Täuber ermittelt wieder
Wieder einmal gibt es in Baden-Baden eine große Veranstaltung. Ein internationales Schachturnier soll im Kurhaus stattfinden. Auch Alma Täuber und ihre beste Freundin Emmi lassen sich von der allgemeinen Begeisterung anstecken. Doch dann tritt das Schachspiel in den Hintergrund, denn es wird eine Tote in einer Wäschetrommel der Waschdampfanstalt gefunden. Dabei handelt es sich um die Cousine einer Kollegin, die laut Polizei entweder durch einen Unfall oder Suizid starb. Doch das glaubt Alma nicht und macht sich wieder einmal an die Ermittlungen. Dabei sieht sie etwas, dass sie besser nicht mitbekommen hätte. Hat auch Gertrude zu viel gesehen und musste deshalb sterben? Alma schlägt wieder einmal die Warnung ihres Freundes, Kriminalkommissar Ludwig Schiller, in den Wind und bringt sich in Gefahr.
Dies ist nun schon der dritte Kriminalfall, in dem das Fräulein vom Amt, Alma Täuber, ermittelt. Es hat mir gefallen, mit ihr zusammen nachzuforschen, warum die junge Gertrude sterben musste. Dabei bekommt man schön die Atmosphäre jener Zeit in Baden-Baden mit. Dabei spürt man auch schon deutlich, dass sich die Nazis immer breiter machen. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen.
Auch die Personen sind wieder gut dargestellt. Alma ist eine clevere junge Frau, die einer Sache nachgehen muss, wenn sie ihr merkwürdig vorkommt. Dabei ist sie eigentlich als Telefonistin tätig und stolz darauf, dass sie ein selbstbestimmtes Leben führt. Dabei haben es Frauen zu jener Zeit schwer, da in allen Lebensbereichen die Männer das Sagen haben. Eine Frau muss sich entscheiden, ob sie ihren Beruf ausübt oder heiratet. Eine verheiratete Frau im Job ist nicht möglich. Eine schwierige Situation für Alma, denn sie wird sich entscheiden müssen. Bei ihren Nachforschungen wird Alma natürlich auch wieder von ihren Freunden unterstützt.
Mir hat es wieder Freude bereitet, diesen unterhaltsamen und spannenden historischen Kriminalroman zu lesen.