Für Horoskopdeutung nach Rezept weniger zu empfehlen.
In den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts, als Astrologie noch stark von überholtem mittelalterlichem Denken und der damals vorherrschenden Theosophie dominiert wurde, bemühte sich der deutsche Arzt von Klöckner, aufgrund seiner schulmedizinischen Ausbildung und Erfahrung um eine Reform der Astrologie.
Sein Deutungsansatz war zu damaliger Zeit wissenschaftlich ausgerichtet - soweit das mit der Astrologie überhaupt möglich ist. Aus diesem Grund wurde sein in mehreren Bänden erschienener Kursus der Astrologie gutes Standardwerk, auch und gerade nach den Entartungen der Branche zur Zeit des Nationalsozialismus.
Nach dem Zweiten Weltkriegs trug die eigenhändige Neuauflage des Autors dazu bei, die durch Heinrich HImmler, Rudolf Hess und ihre zahlreichen willfährigen Erfüllungsgehilfen in der deutschsprachigen Astrologieszene unter Verruf geratene Branche wieder in seriösere Fahrwasser zu leiten.
Allerdings entstand somit eine gewisse Bibeltreue zu seinem Werk, was ich in den 80-er Jahren schmerzlich bei der DAV-Prüfung erfahren musste. So ließ man mich bei der Deutung eines Beispielshoroskops glatt durchfallen, weil ich mich lieber an damals modernen Astrologen wie Liz Greene, Stephen Arroyo und Hermann Meyer orientiert.
Der damalige DAV-Prüfungssitzende Walter Boer, der wenige Jahren später mit seiner Prognose zur Bundestagswahl krachend scheiterte (nicht sein Favorit Lafontaine sondern Kohl wurde Kanzler), empfahl mir, für die Nachprüfung eine Passage aus Klöckners Kursus wortwörtlich abzuschreiben. Dafür würde man mich mit dem Diplomstempel des Deutschen Astrologenverbands adeln.
Okay, das lehnte ich ab und 1990 kam es beim ersten gesamtdeutschen Astrologentag in Berlin am Alexanderplatz zu einer Kampfabstsimmung. Der Antrag des gestandenen Astrologen Otto Kayer (im Epilog meines Thrillers "Der Astrologe" von 2022 verewigt) und einer Reihe anderer DAV-Mitglieder, die Unstimmigkeiten mit der Prüfungsordnung auf die Tagesordnung zu setzen, wurde jedoch mit knapper Mehrheit abgeschmettert.
Und das war's dann auch für mich und viele andere beim DAV. Ich wechselte zur Astrological Association of Great Britain, wo ich viele fähige "Astrologie-Asylanten" aus Deutschland wiedertraf, unter anderem Hans-Hinrich Taeger, in Görltz geboren (meine Heimat seit 2004) und gleich mir in Berlin aufgewachsen.
Taeger lud mich 1999 auf der Great Eclypse Conference der AA in Plymouth ein, ihn auf seinem Landsitz im Nordwesten Irlands zu besuchen, dass er zu einem luxuriösen Buddhisten-Retreat ausgebaut hatte. 2010 endlich besuchte ich ihn, in Begleitung von Lussia, der Gefährtin des schweizerischen Astrologen Akron, einen Freund Taegers aus den ersten Tagen, da sich beide mit der Sternenkunst beschäftigten.
Hans-Hinrich Taeger war nach Schlaganfall, den er mit einem Chiron-Transit in Verbindung brachte, nur noch ein Schatten seiner selbst. Unsere Woche von Donegal war von Liebe und Respekt geprägt, kurze Zeit nach unserer Abreise.
Freiherr von Klöckners Kursus der Astrologie: Vor einhundert Jahren sicher bahnbrechend, und auch heute noch hier und da eine Inspiration. Für "Kochbuchastrologie" für Horoskopdeutung nach Rezept jedoch weniger zu empfehlen.
Für Horoskopdeutung nach Rezept weniger zu empfehlen.
In den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts, als Astrologie noch stark von überholtem mittelalterlichem Denken und der damals vorherrschenden Theosophie dominiert wurde, bemühte sich der deutsche Arzt von Klöckner, aufgrund seiner schulmedizinischen Ausbildung und Erfahrung um eine Reform der Astrologie.
Sein Deutungsansatz war zu damaliger Zeit wissenschaftlich ausgerichtet - soweit das mit der Astrologie überhaupt möglich ist. Aus diesem Grund wurde sein in mehreren Bänden erschienener Kursus der Astrologie gutes Standardwerk, auch und gerade nach den Entartungen der Branche zur Zeit des Nationalsozialismus.
Nach dem Zweiten Weltkriegs trug die eigenhändige Neuauflage des Autors dazu bei, die durch Heinrich HImmler, Rudolf Hess und ihre zahlreichen willfährigen Erfüllungsgehilfen in der deutschsprachigen Astrologieszene unter Verruf geratene Branche wieder in seriösere Fahrwasser zu leiten.
Allerdings entstand somit eine gewisse Bibeltreue zu seinem Werk, was ich in den 80-er Jahren schmerzlich bei der DAV-Prüfung erfahren musste. So ließ man mich bei der Deutung eines Beispielshoroskops glatt durchfallen, weil ich mich lieber an damals modernen Astrologen wie Liz Greene, Stephen Arroyo und Hermann Meyer orientiert.
Der damalige DAV-Prüfungssitzende Walter Boer, der wenige Jahren später mit seiner Prognose zur Bundestagswahl krachend scheiterte (nicht sein Favorit Lafontaine sondern Kohl wurde Kanzler), empfahl mir, für die Nachprüfung eine Passage aus Klöckners Kursus wortwörtlich abzuschreiben. Dafür würde man mich mit dem Diplomstempel des Deutschen Astrologenverbands adeln.
Okay, das lehnte ich ab und 1990 kam es beim ersten gesamtdeutschen Astrologentag in Berlin am Alexanderplatz zu einer Kampfabstsimmung. Der Antrag des gestandenen Astrologen Otto Kayer (im Epilog meines Thrillers "Der Astrologe" von 2022 verewigt) und einer Reihe anderer DAV-Mitglieder, die Unstimmigkeiten mit der Prüfungsordnung auf die Tagesordnung zu setzen, wurde jedoch mit knapper Mehrheit abgeschmettert.
Und das war's dann auch für mich und viele andere beim DAV. Ich wechselte zur Astrological Association of Great Britain, wo ich viele fähige "Astrologie-Asylanten" aus Deutschland wiedertraf, unter anderem Hans-Hinrich Taeger, in Görltz geboren (meine Heimat seit 2004) und gleich mir in Berlin aufgewachsen.
Taeger lud mich 1999 auf der Great Eclypse Conference der AA in Plymouth ein, ihn auf seinem Landsitz im Nordwesten Irlands zu besuchen, dass er zu einem luxuriösen Buddhisten-Retreat ausgebaut hatte. 2010 endlich besuchte ich ihn, in Begleitung von Lussia, der Gefährtin des schweizerischen Astrologen Akron, einen Freund Taegers aus den ersten Tagen, da sich beide mit der Sternenkunst beschäftigten.
Hans-Hinrich Taeger war nach Schlaganfall, den er mit einem Chiron-Transit in Verbindung brachte, nur noch ein Schatten seiner selbst. Unsere Woche von Donegal war von Liebe und Respekt geprägt, kurze Zeit nach unserer Abreise.
Freiherr von Klöckners Kursus der Astrologie: Vor einhundert Jahren sicher bahnbrechend, und auch heute noch hier und da eine Inspiration. Für "Kochbuchastrologie" für Horoskopdeutung nach Rezept jedoch weniger zu empfehlen.