Die Unverbesserlichen - Der große Coup des Monsieur Lipaire

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Unverbesserlichen - Der große Coup des Monsieur Lipaire' von  Volker Klüpfel
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Unverbesserlichen - Der große Coup des Monsieur Lipaire"

Format:Audible Hörbuch
Seiten:0
EAN:

Rezensionen zu "Die Unverbesserlichen - Der große Coup des Monsieur Lipaire"

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    04. Feb 2023 

    An der Côte d’Azur...

    Ein Rätsel, das zum Familienschatz einer südfranzösischen Adelsdynastie führt, versteckt im Kanallabyrinth der malerischen Küstenstadt Port Grimaud? Das klingt zu formidable, um wahr zu sein. Gelegenheitsgauner Guillaume Lipaire sieht endlich seine Chance, schnell an viel Geld zu kommen. Er versammelt ein ungewöhnliches Team um sich, das ihm dabei helfen soll, das Rätsel zu lösen: Wassertaxifahrer Karim, Eisverkäuferin Jacqueline, Ex-Fremdenlegionär Paul, Delphine, die den örtlichen Handyladen betreibt, und die 84-jährige Lebedame Lizzy. Zusammen sind sie die Unverbesserlichen von der Côte d’Azur. Dumm nur, dass keiner von ihnen weiß, wie man einen großen Coup aufzieht, und ihnen die Adeligen langsam, aber sicher auf die Schliche kommen. Ein turbulentes Katz-und-Maus-Spiel durch den pittoresken Urlaubsort beginnt, bei dem eine Katastrophe die nächste jagt. (Klappentext)

    Nicht ganz so hektisch wie ein Film mit Louis de Funès aber ähnlich skurril mutet diese Gaunerkomödie des bekannten Autorenduos Klüpfel und Kobr an. Guillaume Lipaire (alias Wilhelm Liebherr) ist ein Mann in den besten Jahren und lebt schon lange an der schönen Côte d'Azur. Er weiß das Leben zu genießen und lässt den lieben Gott gerne einen guten Mann sein. Einen Kaffee in der Morgensonne, stets eine gute Zigarre im Mund und dazu gerne auch ein genüssliches Glas Rotwein - was will man mehr? Als Verwalter einer ganzen Anzahl von Häusern gut betuchter Eigentümer weiß Guillaume zudem seine Chancen zu nutzen. Die Untervermietung der ihm anvertrauten Immobilien (was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß), die Nutzung der dazugehörigen luxuriösen Fahrzeuge (schließlich ist es nicht gut, wenn diese immer nur still stehen) oder auch die heimliche Verkostung gelagerter exklusiver Weine - nichts ist dem Lebenskünstler fremd.

    Doch als Guillaume mit seinem Freund Karim rasch eines der Häuser herrichten will, weil die Eigentümer sich überraschend angesagt haben, ist es mit der Ruhe vorbei. Denn die beiden stoßen in dem Haus auf eine Leiche! Um unnötige Scherereien zu vermeiden, beschließen sie, die Leiche unauffällig verschwinden zu lassen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn die Leiche taucht immer wieder unvermittelt auf ("Immer Ärger mit Harry" lässt grüßen), und Guillaume und Karim geraten ziemlich ins Schwitzen, um eine Entdeckung des Toten zu vermeiden. Doch dabei bleibt es nicht. Die beiden entdecken, dass der Verstorbene an einer großen Sache dran war - alles deutet auf einen kostbaren Schatz hin! Doch gelingt es Guillaume und Karim nicht, die Sache geheim zu halten. Immer mehr Menschen mischen sich in die Schatzsuche ein und wollen ihren Anteil am Kuchen haben - und schließlich beginnt das Ganze gefährlich zu werden...

    Ich bin mir nicht sicher, ob mir diese Gaunerkomödie auch in der Printversion so viel Spaß gemacht hätte. Immerhin werden hier zahlreiche Klischees bedient, die Charaktere sind überzeichnet und skurril, die Handlung reichlich schräg und nicht frei von langatmigen Passagen. Aber Axel Prahl macht aus dieser ungekürzten Hörbuchversion (14 Stunden und 38 Minuten) ein fulminantes Hörerlebnis. Jeder Charakter erhält eine unverwechselbare Stimme, so dass man beim Hören sofort weiß, wer da gerade auftritt - und das ist nicht unwesentlich, da hier es hier eine nicht unerhebliche Anzahl an Personen gibt. Sowohl die Stimmfarbe (herrlich: die quietschige Stimme des Ex-Fremdenlegionärs Paul Querot) als auch der Dialekt (überaus mühelos und authentsich beispielsweise das Wienerische der 84-jährigen Lebedame Lizzy) konnten mich überzeugen. Stellenweise merkte man der Leseung an, wie viel Vergnügen Axel Prahl selbst gehabt haben muss.

    Da dieser Band der erste einer neuen Reihe ist, nimmt es nicht Wunder, dass am Ende eine große Frage ungelöst bleibt - man darf gespannt sein, wie es demnächst weitergehen wird!

    © Parden