Ich bin Joy (Die Joy-Applebloom-Trilogie, Band 1)

Joy ist es von klein auf gewohnt, regelmäßig weiterzuziehen und einen neuen Ort auf der Welt zu entdecken. Aber nun geht es „nach Hause“ nach England, denn die Familie muss sich um Joys Großvater kümmern. In dem ungewohnt starren Alltag voller Regeln steht Joy vor völlig anderen Herausforderungen. Ob sie es schafft auch hier den Silberstreifen am Horizont zu finden?
Joy ist eine ganz wunderbare Protagonistin, die nur so sprüht vor Optimismus und die man daher einfach gernhaben muss. Allein ihre Perspektive auf unseren „normalen“ Alltag ist so wunderbar anders. Man leidet direkt mit ihr, als sich ihre Erwartungen an das feste Zuhause, inklusive Schule und Freunde, nicht erfüllen.
Aber auch die anderen Figuren haben mir richtig gut gefallen – und es gab so manche Überraschung, wie sich diese entwickeln. Mir hat es außerdem besonders viel Freude bereitet, wie die Autorin es geschafft hat, so viele Details ganz mühelos in die Geschichte einzubinden – sei es bei der Rettung des Baums als auch in den Rückblicken zu Joys Aufenthalten in den verschiedenen Ländern.
Für mich hätte die Geschichte um Joy ruhig noch ein paar Seiten länger sein können. Ansonsten aber war „Ich bin Joy“ ein ganz wunderbares Buch, das etliche wichtige Botschaften auf sehr gekonnte und zauberhafte Weise vermittelt, so dass ich es in jedem Fall gerne weiterempfehle.
Jeder braucht ein wenig Alltagsmagie
Kunterbunt, mit abstehenden Ohren, die aus den Zöpfen hervorschauen, und in ihrem eigenwillig lustigen Stil gekleidet. So stellt sich Joy hier vor.
Sie hat das gerade verloren, wovon andere Kinder träumen. Ein ungewöhnliches Leben ausserhalb der Normen. Nach dem sie mit ihren Eltern und der Schwester fast überall auf der Welt gewesen ist, träumt Joy von einer Schule, von festen Freunden. Zuerst einmal muss sie verkraften, dass sich ihre Eltern nun normal benehmen. Und dann noch, dass die Schule gar nicht so ist, wie erträumt. Bisher war das einzige verlässliche in ihrem Leben, dass man nie wissen konnte was der nächste Tag bringt. Nun ist es genau anders. Und Joy, die eigentlich immer auf der Suche nach ihrer gewissen Alltagsmagie ist, fällt es schwer hier auch nur einen Silberstreif am Horizont zu finden. Sie hat das Gefühl, dass die ganze Familie darauf wartet, dass sie diesen findet.
Zum ersten Mal erhascht sie ein Stückchen davon, als sie auf die Eiche im Schulhof klettert und sich geborgen fühlt wie in einer Riesenhand. Und nun soll dieser Baum gefällt werden. Nicht wenn Joy es verhindern kann!