3 Zimmer, Küche, Mord

Buchseite und Rezensionen zu '3 Zimmer, Küche, Mord' von Lotte Minck
3.5
3.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "3 Zimmer, Küche, Mord"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:304
Verlag: Droste Verlag
EAN:9783770020195

Rezensionen zu "3 Zimmer, Küche, Mord"

  1. 4
    31. Jan 2022 

    In diesem ach so ehrenwerten Haus...

    Neue Wohnung, neues Glück: Loretta wünscht sich nichts sehnlicher als ein Leben „mit ohne Morde“. Dumm nur, wenn nach kaum einer Woche im neuen Haus ein Toter im Hof liegt, dessen Ableben augenscheinlich keine natürliche Ursache hat. Da die Polizei schon bald wieder auf den Holzweg gerät, bleibt dem unschlagbaren Ermittlerduo Loretta und Erwin nichts anderes übrig, als der Mietergemeinschaft in dem nach außen so ehrenwerten Haus selbst mal richtig auf den Zahn zu fühlen…

    Loretta möchte nach der endgültigen Trennung von Pascal und den Geschehnissen im letzten Band endlich einen Nauanfang. Dazu gehört der Umzug in eine neue Wohnung ebenso wie das Versprechen, sich nie wieder in polizeiliche Ermittlungen einzumischen. Doch leider bietet die neue Wohnung nicht nur einen Balkon, den Loretta zu einer Oase für sich und ihren gemütlichen Kater Baghira umgestaltet, sondern auch einen unverstellten Blick in den Garten, in dem eines frühen Morgens ein Toter auf der Bank sitzt.

    Der Vorsatz Lorettas bezüglich eines Lebens "mit ohne Morde" ist daher schneller gebrochen als sie schauen kann. Und sie lernt die anderen Mieter:innen des ach so ehrenwerten Hauses kennen, in das sie gerade gezogen ist. Klischees und Abgründe bilden hier eine ungesunde Koalition, was Loretta schon bald daran zweifeln lässt, ob ihr Umzug wirklich so eine gute Idee war...

    Auch im zehnten Fall um Loretta Luchs macht es wieder Spaß, der Hobby-Ermittlerin bei ihrem Treiben über die Schultern zu schauen. Kommissarin Küppers ist (zu deren Leidwesen) auch wieder mit von der Partie, ebenso wie Erwin, Lorettas erfahrener Ermittler-Kollege. Doch diesmal sind die beiden oftmals nicht einer Meinung, und Loretta stellt sich zwischenzeitlich die Frage, ob ihre Freundschaft das alles wirklich aushalten kann.

    Gut gefallen hat mir, dass der Ruhrpott-Charme (einschließlich eines Taubenvattas auf einem Dachboden) hier wieder durchschlug. Auch der Krimi selbst sorgte für gute Unterhaltung und im letzten Viertel erfreulicherweise auch noch für überraschende Entwicklungen. Die klischeehaften Charaktere des ehrenwerten Hauses wirkten stellenweise etwas abgedroschen, gleichzeitig aber auch so bildhaft, dass ich sie zeitweise richtiggehend vor mir sah. Alles in allem jedenfalls eine gelungene Krimödie und damit einer der stärksten Teile der Reihe um Loretta Luchs.

    Womöglich ist das ehrenwerte Haus (ehrlich mal, beim Lesen hatte ich irgendwie die ganze Zeit Udo Jürgens Lied "Ein ehrenwertes Haus" im Ohr, kein unbedingtes Vergnügen) auf Dauer nichts für Loretta. Aber dass es mit der Reihe weitergeht, ist schon klar. Und damit auch für mich... Bald.

    © Parden

  1. 3
    31. Jan 2022 

    Sie kann es nicht lassen

    Loretta Luchs hat dem Ermitteln abgeschworen, ein für allemal. Ein Zeichen für die Erneuerung ist auch Lorettas Wunsch nach einer neuen Wohnung. Und sie hat Glück, ihre Bewerbung bei der quasi Verwalterin Frau Schiller wird erhört. Der Umzug ist schnell geschafft und auch Kater Baghira gewöhnt sich schnell ein. Loretta hat nun einen Balkon, welch eine neue Lebensqualität. Die allerdings wird etwas eingetrübt, als sie eines Morgens einen der neuen Nachbarn bewegungslos auf einer der Bänke im Hof sieht. Schnell eilt Loretta zur Hilfe, nur um feststellen zu müssen, dass für den jungen Mann jede Hilfe zu spät kommt.

    Nach dem letzten Fall, der Loretta sehr ins Nachdenken gebracht hat, will Loretta wirklich der Polizei nicht mehr ins Handwerk pfuschen. Und es lässt sich alles so gut an. Die neuen Nachbarn sind zwar etwas neugierig, aber doch nett. Gleich wird Loretta in die Hausgemeinschaft einbezogen. Natürlich bekommt sie auch mit, dass besonders das Mädchen von oben, Harmony, sehr bedrückt wirkt. Ihr Stiefvater scheint von seinem Lehrerberuf auch nach Feierabend nicht lassen zu können. Die Mutter des jungen Mädchens ist froh, wieder einen Partner zu haben. Für die Probleme ihrer Tochter ist sie nicht offen.

    Lorettas neue Umgebung sorgt für eine echte Frische. Man kann sich gut vorstellen, wie sie gemeinsam mit Baghira ihren neuen Balkon genießt. Und doch, sie kann es nicht lassen. Als sie den jungen Mann findet, ruft sie natürlich die Polizei und fängt ebenso natürlich selbst an, sich Gedanken zu machen. Loretta bleibt eben Loretta. Vielleicht sollte sie doch Privatdetektivin werden oder direkt bei der Polizei anfangen. Das Ermitteln ist wohl einfach ihre Berufung. Keine große Überraschung, dass Loretta nachforscht. Und auch keine Überraschung, dass sie mit Kommissarin Küppers aneinander gerät. Das ist wie ein Treffen mit alten Bekannten. Auch wenn einem durchaus die Idee kommen könnte, sie hätte es diesmal mit dem Ermitteln sein lassen, so gefällt ihre gewitzte Art. Diese unterhaltsame Sommerlektüre erhellt eine trüben Wintertag.
    3,5 Sterne